Rolf Holub: Dem grünen Kabarettisten gefriert das Lachen

Die Bundesgrünen nicht mehr im Parlament, ein Minus vor den Wahlergebnissen in Niederösterreich und Tirol und zwei Tage vor dem Kärntner Urnengang die Nachricht: Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig wechselt die Seiten - zum Glücksspielkonzern Novomatic. Die Ausgangslage war, kurz gefasst, keine rosige für den Kabarettisten Rolf Holub.
Da reichten auch Holubs Mühen beim Stimmenfang nicht: Die Grünen fliegen nach 14 Jahren aus dem Kärntner Landtag. "Da gab es Vieles - zuletzt das mit Eva Glawischnig", erläuter Holub nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen die Gründe. Nun müsse man in den Gremien beraten, wie es weitergeht.

Holub schaffte 2004 mit den Grünen erstmals den Einzug ins Landesparlament (nach einem gemeinsamen Wahlkampf mit Glawischnig, die extra in ihre Heimat zum Wahlwerben kam). 2013 wuchs der Stimmenanteil weiter an - Holub avancierte zum Landesrat in der Dreierkoalition mit SPÖ und ÖVP.

Holub wurde in Klagenfurt geboren. Parallel zum Gymnasium erlernte er am Konservatorium der Landeshauptstadt den Umgang mit Trompete und Schlagzeug. Nach der Matura und dem Zivildienst begann er ein Medizinstudium, das jedoch bald auf der Strecke blieb.
"Ich habe dann doch lieber Musik gemacht." Denn bereits 1974 gründete er gemeinsam mit Gert Prix und Heinz Köchl die Combo "Three Tight", die sich bald in ganz Kärnten einen Namen als Tanzband machte.
(Bild: Holub mit Tirols Grünen-Chefin Ingrid Felipe und Bundessprecher Werner Kogler)

In die Politik kam Holub 2002, als er auf der Liste der Grünen für die Kommunalwahl in Klagenfurt kandidierte. Im März 2003 wurde er Gemeinderat, im Mai Landessprecher. Von 2004 bis 2013 war er als Landtagsabgeordneter tätig, wo er mit seinen bissigen Wortspielen immer wieder für Heiterkeit sorgte.
Seine beharrliche Aufklärungsarbeit rund um den Hypo-Skandal brachte den Grünen vor fünf Jahren ein zweistelliges Ergebnis und Holub den Landesratssessel.

Aus der Parteipolitik zog er sich zeitweise fast völlig zurück, als die Grünen aber 2017 bei der Listenerstellung für Nationalrats- und Landtagswahlen in eine tiefe Krise schlitterten, sprang er als Krisenfeuerwehr ein. Und die nächste Krise wartete nicht lang: Marion Mitsche trat als Landessprecherin zurück, gründete eine neue Liste. Die Umfragen gingen weiter in den Keller. Holub übernahm fortan - obwohl formal nur Mitglied eines "Leitungsgremiums" - die Kommunikation nach außen.