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ÖVP

Christian Benger: Der schwarze Forstmeister wirft das Handtuch

Der ÖVP-Spitzenkandidat positionierte sich im Wahlkampf gerne als Visionär. Die Rechnung ging für den Polit-Einsteiger nicht auf.
04.04.2018 um 10:29
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Hauptbild • APA/BARBARA GINDL
KAeRNTEN-LANDTAGSWAHL: OeVP-ZENTRALE / BENGER

Bis 10. März 2014 war der Name Christian Benger wohl nur wenigen Insidern der Kärntner Politik bekannt. Dann ging es Schlag auf Schlag: Kurzerhand wurde er als neuer ÖVP-Parteichef und Landesrat präsentiert. In den Medien präsent war der politische Quereinsteiger eher selten - meist dann, wenn er in der rot-schwarz-grünen Koalition aneckte. In seinem ersten Wahlkampf als Spitzenkandidat versuchte er sich als Visionär für Kärnten zu positionieren - eine Rechnung, die nicht aufging. Auch der Sebastian-Kurz-Effekt blieb aus. Ein Monat nach dem Urnengang, warf der Angezählte am 4. April 2018 nun das Handtuch.

APA/BARBARA GINDL

Vorangegangen waren Bengers politischer Karriere parteiinterne Querelen. Der damalige Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher hatte öffentlich den Rückzug von Landesrat Wolfgang Waldner verlangt. Waldner warf daraufhin tatsächlich das Handtuch, mit ihm ging Parteichef Gabriel Obernosterer. Benger wurde als Nachfolger präsentiert und im Sommer 2014 mit 96,8 Prozent der Delegiertenstimmen zum Parteiobmann gewählt.

APA/GERT EGGENBERGER

Benger wurde am 6. August 1962 in Bregenz geboren. Nach der Matura 1981 studierte er Forstwirtschaft in Wien. Seinen Diplomingenieur erhielt Benger 1989, im Jahr 2000 legte er auch noch die Staatsprüfung für den höheren Forstdienst ab und darf sich seither Forstmeister nennen.

 

(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)

Von 1990 bis 1994 war Benger bei der Werbeagentur Saatchi&Saatchi Advertising in Wien tätig, danach wechselte er zur OMV. Nach einigen Jahren in der Forstwirtschaft übernahm Benger 2000 das Forstgut Wallersberg in Griffen (Bezirk Völkermarkt) als Eigentümer. 2004 gründete er ein Technisches Büro für Forst- und Holzwirtschaft in Griffen.

Seit 2002 ist er Kammerrat der Landwirtschaftskammer, seit 2005 Funktionär bei der Wirtschaftskammer.

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Passend zu seinem "Vorleben" war Benger bislang in der Landesregierung für die Referate Land- und Forstwirtschaft zuständig, weiters für Kunst und Kultur, Tourismus und Wirtschaft sowie gemeinsam mit Gaby Schaunig (SPÖ) für Gemeinden.

Erst wenige Monate im Amt, setzte es für Benger mit dem Auffliegen des HCB-Skandals gleich die erste große Herausforderung. Mehrmals wurde ihm vorgeworfen, dass er mit seiner ersten, eilig einberufenen Pressekonferenz zu dem Thema zu ungestüm vorgeprescht war.

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In seiner Regierungsarbeit fiel Benger des Öfteren durch Reibereien mit den Koalitionspartnern von SPÖ und Grünen auf. So ließ er beinahe die Verfassungsreform platzen, der Streit entzündete sich um die Erwähnung der slowenischen Volksgruppe. Benger hatte den von ihm selbst vorgeschlagenen Passus plötzlich als inakzeptabel bezeichnet und auf eine Neuformulierung gedrängt, man einigte sich schließlich auf einen Kompromiss.

Privat ist Benger seit 1991 mit Christiane Thun-Hohenstein verheiratet, die beiden haben drei Söhne.

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