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Nachrichten Meinung Magazin
Prandtauerhof, Weißenkirchen in der Wachau.
Gustav Peichl

Zehn Wirtshäuser reichen fürs Leben

Jeder Mensch braucht Orte, an denen er sich wohl und zu Hause fühlt. Und dieses Zuhause auch gern mit anderen teilt. Für Gustav Peichl sind diese zehn Wirtshäuser solche Orte. Er behauptet gar: Sie reichen für ein ganzes Leben.
28.03.2018 um 20:38
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Hauptbild • Prandtauerhof, Weißenkirchen in der Wachau. • Die Presse

Jeder Mensch braucht Orte, an denen er sich wohl und zu Hause fühlt. Und dieses Zuhause auch gern mit anderen teilt. Für Gustav Peichl (im Bild) sind diese zehn Wirtshäuser solche Orte. Er behauptet gar: Sie reichen für ein ganzes Leben.

Es mag vielleicht auf den ersten Blick nicht auffallen. Ob Wirtshaus oder Gasthaus draußen stehe, sei einerlei, meinen manche. Hauptsache drinnen gibt es Gebackenes, eine Stube mit gemütlicher Holzvertäfelung, ein paar Damen und Herren, die die Bar hüten, und ein anderes Zeitgefühl, das man heute Entschleunigung nennen könnte.

Aber so einfach ist die Sache nicht. Genau genommen gibt es einen massiven Unterschied zwischen Gast- und Wirtshaus. Das macht allein der Name deutlich. (Wobei es natürlich Ausnahmen und damit sehr wohl Lokalitäten gibt, die sich zwar Gasthaus nennen, bei denen aber der Wirt im Mittelpunkt steht.) Das Gasthaus hat ein bisschen etwas Anonymeres, ist doch der namensgebende Gast stets ein anderer. Er steht im Vordergrund, das Gegenüber kann ausgetauscht werden.

 

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Das Wirtshaus hingegen hat einen Wirt, und damit eine Seele. Sie ist in den meisten Fällen gut, manchmal kann sie mürrisch sein, hin und wieder sogar herrisch. Aber das mögen wir anscheinend. Soll der Pfarrer nur reden, was der oder die Angetraute sagt, wird ohnehin gern überhört, aber wenn der Wirt etwas sagt, dann wird ruhig und andächtig gelauscht. Wirtsleute sind Respektspersonen, allein deshalb, weil sie schon einiges erlebt haben. Uns zum Beispiel.

Man kann sie nicht hoch genug schätzen. Nicht nur dafür, dass sie kochen können oder wissen, wann wir durstig sind. Sie nehmen uns auf, und zwar so gut wie jeden von uns. Und sie stellen das her, wonach sich jeder Mensch sehnt: eine Umgebung, in der wir uns wohlfühlen, zu Hause sind und dieses Zuhause gern mit anderen, ja Fremden sogar, teilen.

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Landgasthof Schickh

Landgasthof Schickh, Furth bei Göttweig. Die Pilgerzeit beginnt mit Spargel und endet mit der Marillenernte: Der Landgasthof von Ferdinand und Christian Schickh ist eine beliebte Anlaufstelle für Saisongerichte aus regionalen Zutaten mit Herkunftsbezeichnung, aber auch für Hummer aus dem hauseigenen Becken.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Zum schwarzen Kameel

Zum schwarzen Kameel, Wien. Peter Friese führt die erste Adresse Wiens. Nirgends zeigt das gastronomische Ich der Stadt ein so selbstverständliches Selbstbewusstsein wie auf dem Bognergassentrottoir. Anziehungspunkt auch für jene, die sich sehr bemühen, so zu tun, als ob sie mit den Oberen nichts gemein haben.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Gasthaus Pfarrwirt

Gasthaus Pfarrwirt, Wien. Rainer Husar ist seit 2010 Gastgeber im Pfarrwirt, der nicht nur das älteste, sondern auch dank seiner Gästeschar eines der schillerndsten Gasthäuser Wiens ist. Der Innenhof ist eine Klasse für sich, die Weine kommen auch vom hauseigenen Weingut Mayer am Pfarrplatz.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Zu den 3 Hacken

Zu den 3 Hacken, Wien. Allein der Name der Gastronomin . . . Das hier ist Urwien. Josefine Zawadil pflegt im holzvertäfelten Gasthaus zu den 3 Hacken, einem der ältesten der Innenstadt, eine bewährte Melange samt erfreulicher Weinkultur: etwa mit Reisfleisch, Gebackener Fledermaus und Jüdischer Hendlleber.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Prandtauerhof

Prandtauerhof, Weißenkirchen in der Wachau. Barbara Holzapfel führt mit ihrem Mann, Karl, das Gutshofrestaurant des Prandtauerhofs mit seiner 700-jährigen Geschichte. Legendär schöner Innenhof, Weine und Brände von Karl Holzapfel und eine Küche, die sich nicht zu gut ist, um auch die Jause zu zelebrieren.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Restaurant Eckel

Restaurant Eckel, Wien. Gäbe es das Eckel nicht, man müsste es erfinden: Ein Hort der Gutbürgerlichkeit, ein Garant für Moden ignorierende Beständigkeit. Eine Köchin wie Maria Zarl-Eckel (zwischen Roland Müller und Christine Müller-Zarl) macht vor, dass höchste Qualität immer am Puls der Zeit ist.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Petz im Gußhaus

Petz im Gußhaus, Wien. Legendärer Koch, legendäre Wandlung: Christian Petz hat über die Jahre von vier Hauben (einst im Palais Coburg) über den Umweg Badeschiff auf eigenes Wirtshaus umgesattelt. Seine Milzagnolotti haben ebenso viele Fans wie das Vitello Dorschato, der Stammtisch oder das Stoppelgeld.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Bonka

Bonka, Wienerwald. Seit 1855 in Besitz der Familie Bonka (Herbert Bonka jun. mit seinen Eltern Brigitte und Herbert), einst ein „Touristen-Heim“, heute ein bekanntes Familienausflugslokal vor den Toren Wiens. Beim Bonka findet man so einiges, das man sonst nicht mehr findet: bis zum Hühnerschnitzel Hawaii.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
Schlosswirt

Schlosswirt, Anif. „Zu Anif“ lautet die Lagebezeichnung dieses Salzburger Traditionsbetriebs, der mit heimelig knarrenden Dielen wie auch mit historischem dicken Mauerwerk aufwarten kann. Stephan Gassners Familienjagd im Lungau liefert die wilden Zutaten für die gutbürgerliche Küche.

(c) Marco Riebler (Marco Riebler)
Sodoma

Sodoma, Tulln. Den eigentlichen Namen dieser Tullner Institution von Gerti und Josef Sodoma verwendet kaum jemand: Gasthaus zur Sonne. Ein Wirtshaus als Biotop der Biografien, Objekt wortgewaltiger Huldigungen, Anlaufstelle für Saisonpilger (Steinpilze, Gansl). Außerdem berühmt für Paniertes und Wein.

(c) Die Presse (Clemens Fabry)

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