Korea
Historisches Treffen: Im Angesicht des Feindes
Erstmals seit Ende des Korea-Kriegs übertritt ein nordkoreanischer Machthaber die Grenze. Auch Südkoreas Präsident sorgt für Überraschungen.

Es ist ein historisches Treffen: Als erster nordkoreanischer Staatschef seit dem Ende des Korea-Krieges (1950-53) hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un am Freitag im Grenzort Panmunjom die südkoranische Grenze überquert.
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Im Angesicht des Feindes. Die Staatschefs beider koreanischer Staaten standen sich zwischen zwei blauen Baracken im Grenzdorf Panmunjom gegenüber, schüttelten sich lächelnd die Hände und tauschten Worte der Begrüßung. "Es ist schön, Sie zu sehen", sagte Südkoreas Präsident Moon (65) zu seinem jüngeren Gast Kim (34).
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Spontan forderte Kim den südkoreanischen Präsidenten auf, seinerseits die Betonschwelle im Boden, die die Linie kennzeichnet, auch nach Norden zu überqueren. Moon betrat damit erstmals nordkoreanischen Boden, was vorher nicht erwartet worden war.
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Zwischen den blauen Baracken, die beide Seiten nach dem Krieg für Besprechungen nutzten, markiert die betonierte Schwelle zwischen dem Sandfeld im Norden und dem Kiesbett im Süden die Demarkationslinie.
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Natürlich durfte bei dem hochkarätigen Treffen das nötige Zeremoniell nicht fehlen: Ein Ehrengarde begleitete Kim und Moon über einern roten Teppich zu einem Festakt, bevor sich die beiden in das Freiedenshaus in Panmunjom zu politischen Gesprächen begaben.
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Als Zeichen den guten Willens überreichten Schulkinder Kim Blumen, eine Militärkapelle begrüßte den Diktator mit traditionellen koreanischen Volksliedern.
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Auch diese beiden südkoreanischen Kinder werden das Treffen wohl nicht mehr vergessen. Nach der ersten Begrüßung posieren beide Staatschefs mit zwei elfjährigen Schülern aus einem nahe gelegenen Dorf. Kim zeigt sich in seinem typischen schwarzen Mao-Anzug, Moon im klassischen Herrenanzug mit blauer Krawatte.
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Im Mittelpunkt des mit Spannung und großen Hoffnungen erwarteten Gipfels stehen der Streit um Nordkoreas Atomwaffen- und Raketenprogramm und eine langfristige Friedenslösung für die koreanische Halbinsel.
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"Mit dem Moment, in dem der Vorsitzende Kim die militärische Demarkationslinie überschritten hat, wurde Panmunjom zu einem Symbol des Friedens, nicht der Teilung", sagte Moon zu Beginn ihrer Gespräche, der live im Fernsehen übertragen wurde.
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Auch Kim zeigte sich zumindest nach außen hin versöhnlich. Er wolle ein "neues Kapitel" in den Beziehungen zu Südkorea aufschlagen. Diesen Willen bekundete er auch in einer Botschaft im Gästebuch. Den Stift dazu überreichte ihm seine Schwester Kim Yo-jung, die eine bedeutende Rolle für das Einfädeln des Treffens spielte.
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"Eine neue Geschichte startet jetzt", schrieb er in das Gästebuch im Friedenshaus.
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Nach einer ersten Gesprächsrunde kehrte Kim über Mittag Ortszeit zum Essen und für eine Pause wieder auf nordkoreanische Seite zurück -selbstverständlich unter gehörigen Sicherheitsvorkehrungen. Nordkoreanische Sicherheitskräfte joggen neben Kims Limousine her.
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Am Nachmittag wird der Gipfel fortgesetzt. Bei dem von viel Symbolik geprägten Gipfel pflanzen Moon und Kim gemeinsam eine Kiefer an der schwer gesicherten Grenze. Sie enthüllen einen Gedenkstein mit der Aufschrift: "Frieden und Wohlstand pflanzen", darunter stehen die Namen und Titel der beiden.
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Bei einem Spaziergang machen Moon und Kim Pause auf der Friedensbrücke.
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Die erste Begegnung zwischen Kim und Moon ist nach 2000 und 2007 in Pjöngjang der dritte innerkoreanische Gipfel, aber der erste seit der Eskalation der Spannungen über die Atom- und Raketentests im vergangenen Jahr. Er wird auch das geplante Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber und US-Präsident Donald Trump Ende Mai oder Anfang Juni vorbereiten. Ort und Termin sind noch nicht bekannt.
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