Bisamberg
Das Ende des Sendemasts
Österreichs höchstes Bauwerk fiel am 24. Februar. Volksfeststimmung auf dem Bisamberg - ein Anrainer wollte aber sein Haus nicht verlassen.

Österreichs höchstes Bauwerk, der 265 Meter hohe Mittelwelle-Sendemasten am Wiener Bisamberg, steht nicht mehr. Punkt 15 Uhr wurde der Stahlriese nach Plan gesprengt. Der 80 Tonnen schwere Mast wurde durch die Sprengladungen in drei Teile zerlegt.
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Die für 12 Uhr angesetzte Sprengung des kleineren, 120 Meter hohen Masten verzögerte sich hingegen. Ein Anrainer weigerte sich, sein in der Gefahrenzone liegendes Haus zu verlassen. Der Mann hatte in den Wochen zuvor bereits vergeblich versucht, mittels einer Initiative Geld zum Kauf und Erhalt der Bauwerke zu organisieren.
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Die Exekutive bat den Anrainer nachdrücklich, sein Haus doch noch zu verlassen, worauf er dieser Bitte schließlich nachkam. Mit 42 Minuten Verspätung fiel der 120 Meter hohe Mast - unter Beifall der Schaulustigen.Im Bild: Die Sprengung des 265 Meter hohen Mastes
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Der Senderaum aus den 1950er Jahren bleibt der Nachwelt erhalten und soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Was hingegen mit dem 25 Hektar großen Gesamtareal im Besitz der Stadt Wien und des ORF geschieht, ist indes noch offen. Den Titel höchstes Bauwerk Österreichs trägt nun der Wiener Donauturm mit 252 Meter.
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Grundsätzlich wurde für die Sprengung eine Sicherheitszone rund um die beiden Masten eingerichtet, weswegen die Zufahrtsstraßen zur Sendeanlage gesperrt wurden. Auf zwei eigens eingerichteten Aussichtsstellen konnte die Sprengung beobachtet werden. Bei strahlendem Wetter hatten sich Hunderte Zuschauer auf dem Bisamberg eingefunden.
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Die Stahlreste werden nach den Aufräumarbeiten der kommenden Tage wiederverwertet, so Florian Pfeffer vom Generalunternehmer Alpine. 15 Mann hätten in den vergangenen zwei Monaten das Ereignis geplant - laut Pfeffer in Rekordzeit: "Normalerweise planen wir dafür sechs Monate ein."
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Der Grund für die Entsorgung der mächtigen Stahlriesen sind die hohen Instandhaltungskosten der Anlage. Allein die Renovierung der Stahlseile hätte eine Million Euro gekostet. Während sich die beiden gigantischen Masten auf Wiener Stadtgebiet befunden hatten, liegt der überwiegende Teil des Sendegebäudes im niederösterreichischen Langenzersdorf.>>> Ein Video der Sprengung finden Sie hier.
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