Pflanzen im Porträt

Die Untersuchung von Orchideen der Gattung Bulbophyllum ist ein Schwerpunkt am Botanischen Garten der Uni Wien - er verfügt über eine der weltweit größten Sammlungen.

Die Grafikerin Margareta Pertl hält für die Botaniker fest, was Fotos nicht auszudrücken vermögen. Sie dokumentiert mit Bleistift, Tusche oder Aquarell vor allem neue entdeckte oder besonders schützenswerte Arten. Hier: Dracocephalum austriacum - der Österreichische Drachenkopf.

Physosiphon moorei ist eine nach dem britischen Entomologen Frederic Moore benannte Orchideenart. In der botanischen Illustration können für die Beschreibung durch Biologen relevante Pflanzenteile extra abgebildet werden.

Pertl interessiert die Struktur der Pflanze, nicht die Ästhetik. Dass die Bilder am Ende auch ästhetisch wirkten, liege nicht an ihr, sondern an den Pflanzen, sagt sie. Hier: Neomoorea irrorata Rolfe.

Epidendrum mooreanum Rolfe ist in Südamerika zu finden. Bevor Pertl eine Pflanze zeichnet, misst sie alle Teile genau ab. Nichts wird verzerrt dargestellt so wie es in der Dokumentation mit Fotos mitunter durch die Perspektive oder den Zoom passiert.

Jede Pflanze (hier Saccolabium mooreanum Rolfe) wird als Ganzheit dargestellt: Blüten, Blätter, Stängel und auch die Wurzeln.

In der Illustration lassen sich verschiedene Entwicklungsstadien und unterschiedliche Details einer Pflanze hervorheben (hier Angraecum mooreanum Rolfe).

Für die Wissenschatfler sind die Darstellungen unschätzbar wertvoll, um die Pflanzen (hier Cryptophorantus moorei Rolfe) korrekt zu beschreiben.

Jedes noch so kleine Merkmal einer Pflanze (hier Acineta moorei Rolfe) wird festgehalten.

Pertl hat sich in ihrer Arbeit zwar bereits viel Botanikwissen angeeignet, Hinweise von Gärtnern und Botanikern sind für sie dennoch wertvoll: etwa auf die versteckten Stacheln der Rosa pendulina, einer Gebirgsrose.

Bei der Arbeit: Margarete Pertl zeichnet nicht nach Fotos, sie bildet die Natur vor Ort ab - ob in Österreich oder Madagaskar und bei jedem Wetter.