Midterm-Elections
Neun Verlierer der US-Wahl
Die Zwischenwahlen in den USA erzählen viele Geschichten: auch jene von gescheiterten Hoffnungsträgern und von aus dem Amt gewählten Politik-Routiniers.

Wo Gewinner, da auch Verlierer: Hoffnungsträger, die nicht zum Zug gekommen sind, Amtsinhaber, die die Macht abgeben müssen. Die US-Zwischenwahlen verliefen für so manchen enttäuschend. Wir zeigen Ihnen Politiker, deren Anhänger in der Nacht auf Mittag enttäuscht wurden - im Bild ein Unterstützer des texanischen Senats-Kandidaten Beto O'Rourke.
APA/AFP/GETTY IMAGES/CHIP SOMODE

In Texas schaffte es der demokratische Hoffnungsträger Beto O'Rourke um Haaresbreite nicht, den Amtsinhaber und früheren Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz aus dem Amt zu hieven. Trotzdem sehen einige US-Prominente in ihm einen möglichen neuen Herausforderer für Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020. So twitterte Schauspieler Javier Munoz: "Beto soll Präsident werden!" Seine Kollegin Ellen Pompeo leitete seinen Tweet gleich an die eigenen Fans weiter.
(c) APA/AFP/PAUL RATJE (PAUL RATJE)

Enttäuschend lief der Abend generell für den progressiven Flügel der Demokraten: Andrew Gillum konnte in Florida nicht wie vorhergesagt als Gouverneur siegen. Gillum wäre der erste Schwarze an der Spitze von Florida gewesen, ihm waren gute Chancen eingeräumt worden. Er unterlag dem Republikaner Ron DeSantis um 0,7 Prozentpunkte.
(c) REUTERS (SHANNON STAPLETON)

Claire McCaskill muss den Senatorensitz in Missouri nach zwei Amtszeiten an die Republikaner abtreten. Generalstaatsanwalt Josh Hawley setzte sich mit fünf Prozentpunkten Vorsprung durch.
(c) REUTERS (SARAH CONARD)

Für die Demokraten war ein früher Rückschlag in ihrem Bemühen, eine Mehrheit im Senat zu erobern. Der Republikaner Mike Braun - ein Geschäftsmann ohne viel politische Erfahrung - setzte sich bei der Wahl gegen den bisherigen demokratischen Senator Joe Donnelly durch.
(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Aaron P. Be (Aaron P. Bernstein)

Zu den prominenteren Verlierern bei den Demokraten gehörte die Senatorin Heidi Heitkamp in North Dakota. Sie hatte gegen ihren Widersacher Kevin Cramer jedoch schon seit Wochen fast hoffnungslos in Umfragen zurückgelegen. In ihrem Staat - 755.000 Einwohner, eher ländlich - gewann Donald Trump 2016 mit 36 Prozentpunkten Vorsprung, was ihren Sitz zu einem der wichtigsten Ziele seiner Republikaner bei der Kongresswahl im November gemacht hat.
(c) REUTERS (DAN KOECK)

Es ist noch nicht alles verloren für Stacey Abrams, die 44-jährige demokratische Gouverneurskandidatin in Georgia. Sie und ihr Team hoffen noch, dass ihr die verbleibenden Stimmen dabei helfen, Gegner Brian Kemp unter 50 Prozent zu drücken. Dann müsste es eine Stichwahl geben. Abrams wäre die erste afoamerikanische Gouverneurin der US-Geschichte - und dies in einem weiterhin von der einstigen Rassentrennung tief geprägten Staat. Ihr Wahlergebnis ist durchaus ein Achtungserfolg - ohne Wahlsieg zählt sie naturgemäß trotzdem zu den Verliererinnen der Midterm-Elections.
(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Jessica McG (Jessica McGowan)

Dean Hellers Wiederwahl als republikanischer Senator in Nevada stand von Anfang an unter schweren Bedingungen - auch Präsident Trumps Intensiv-Einsatz im Bundesstaat hat schließlich nichts genützt. Er muss Platz im Senat machen für die demokratische Kandidatin und Hoffnungsträgerin Jacky Rosen.
(c) REUTERS (ERIC THAYER)

Aber auch auf republikanischer Seite gibt es einige schmerzhafte Niederlagen - etwa jene von Scott Walker, dem bisherigen Gouverneur von Wisconsin. Der demokratische Kandidat Tony Evers setzt sich gegen Walker durch, der immerhin acht Jahre lang im Amt war. Damit machen sich die Demokraten Hoffnungen, bei der Präsidentenwahl 2020 ebenfalls in dem US-Staat zu triumphieren. 2016 hatte dort Präsident Donald Trump gewonnen.
(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/Darren Hauc (Darren Hauck)

Kris Kobach hatte Trump im Wahlkampf in der Einwanderungspolitik beraten und war Kabinettsminister des Bundesstaates Kansas. Er wollte für die Republikaner Gouverneur von Kansas werden, die in dem Staat seit 2011 den Gouverneur stellten. Doch die demokratische Kandidatin Laura Kelly setzte sich mit einem Vorsprung von vier Prozentpunkten klar durch. Kobach hat in seiner Funktion als Minister eines der striktesten Wählerregistrierungsgesetze des Landes durchgesetzt. Auch er hat sich mit der unbelegten Behauptung hervorgetan, dass es in den USA immer wieder massiven Wahlbetrug gibt.
(c) REUTERS (DAVE KAUP)