Vorarlberg ist auf dem Weg zur Vollbeschäftigung

Wirtschaftsstandort. Ob die geringe Arbeitslosigkeit, die Investitionen in Infrastrukturprojekte oder die Schaffung guter Rahmenbedingungen – Vorarlberg zeigt es Österreich in vielen Belangen, wie es geht.

Landeshauptmann Markus Wallner wirkt sehr entspannt – und das hat einen guten Grund. Die Zahlen des OECD-Berichts „Regions and Cities at a Glance 2018“ weisen sein Bundesland als Vorzeigeschüler aus. Dieser Bericht vergleicht den Anstieg der Produktivität der Bundesländer von 2000 bis 2016. Demnach liegt Vorarlberg nicht nur deutlich über dem Österreichschnitt, sondern verzeichnet auch den höchsten Zuwachs. Von 2013 bis 2016 hat das Vorarlberger Bruttoregionalprodukt um 14,2 Prozent zugelegt. „Besonders deutlich wird die Entwicklung im Vergleich mit dem nur noch knapp vor Vorarlberg liegenden Spitzenreiter Wien, der mit einem jährlichen Wachstum von 0,05 Prozent zirka ein Zwanzigstel des Vorarlberger Werts erzielte“, sagt Landeshauptmann Wallner. „Vorarlberg ist auch Spitzenreiter in der Kategorie Einkommen, Gesundheit und Jobs, beim Punkt Sicherheit erreichen neben Vorarlberg mehrere Bundesländer den Höchstwert.“

Dank der dynamischen Wirtschaft ist Vorarlberg auf dem Weg in die Vollbeschäftigung. Ökonomen sprechen bei einer Arbeitslosenquote von unter 3,5 Prozent von Vollbeschäftigung. Davon ist zwar selbst das westlichste Bundesland noch ein ganzes Stück entfernt, nähert sich aber sukzessive an. Die Arbeitslosigkeit liegt in Vorarlberg derzeit bei 4,9 Prozent und damit erstmals seit Juni 2011 wieder unter fünf Prozent. Laut AMS gibt es die stärksten Rückgänge in der Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen. Aus Sicht der Berufsgruppen profitieren die Metall- und Elektroberufe am stärksten von dem Wirtschaftsboom.
Vorarlbergs Wirtschaft ist sehr stark exportorientiert. Der gesamte Bodenseeraum benötigt eine leistungsfähige Einbindung in die internationalen Transportströme. Um dem leistungsfähigen Wirtschaftsraum die notwendigen leistungsfähigen Verkehrswege zu ermöglichen, unterstützt die Vorarlberger Landesregierung bewusst nachhaltige Infrastrukturprojekte. Eines davon ist soeben fertig geworden – der Ausbau des Güterbahnhofs Wolfurt, der im Oktober in Vollbetrieb ging.

Markus Wallner spricht von einem Meilenstein für den Standort Vorarlberg und rechnet vor: Heute werden am ÖBB-Terminal Wolfurt beispielsweise Monat für Monat etwa so viele Container umgeschlagen wie im gesamten Jahr 1992. Vor knapp vier Jahren wurde mit dem Terminalbau begonnen. Mit der Erweiterung konnten die Kapazitäten fast verdoppelt werden. Das beginnt bei der Gesamtfläche. Früher: 54 Quadratmeter. Heute: 106.000 Quadratmeter. Die Umschlagkapazität wurde von rund 100.000 auf 190.000 Container erhöht. Zusätzlich schuf man eine Leercontaineranlage für bis zu 3500 Container und auch die Abstellfläche wurde auf 1700 Container erweitert. Herzstück bilden vier bis zu 750 Meter lange Containerladegleise.

Neues Kraftwerk

Vor der Fertigstellung steht auch das 500-Millionen-Euro-Projekt Obervermuntwerk II, ein Hochdruckpumpspeicherkraftwerk und gleichzeitig auch das zweitgrößte Kraftwerk des Vorarlberger Energiedienstleisters Illwerke VKW. Die komplette Fertigstellung ist für 2020 geplant, aber bis Ende des Jahres soll bereits das Pumpspeicherkraftwerk mit zwei Maschinen und einer Gesamtleistung von 360 Megawatt am Netz sein. Für das Obervermuntwerk II müssen keine neuen Wasserressourcen bewilligt werden. Es greift auf bereits bestehende Kapazitäten der Speicher Silvretta und Vermunt zurück. Landeshauptmann Wallner sieht in dem Projekt ein Bekenntnis von Vorarlberg zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft.

Vorarlberg scheint auch bei den Rahmenbedingungen die richtigen Wege einzuschlagen. Stichwort: schnelle Betriebsanlagenverfahren. Im Zeitraum von Jänner bis Oktober 2017 wurden 83,7 Prozent der Betriebsanlagenverfahren innerhalb von nur 13 Wochen abgeschlossen und weitere 11,7 Prozent innerhalb von 26 Wochen (2016: 78,5 Prozent).
Im vergangenen Jahr konnten 95,4 Prozent der Betriebsanlagenverfahren innerhalb von 26 Wochen abgeschlossen werden. Das ist deutlich besser als der Schnitt der fünf Jahre von 2012 bis 2016, als ein Durchschnittswert von rund 91,6 Prozent erzielt wurde. (red.)

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