Nicht jeder Rechtsextremist ist kahl geschoren, trägt Bomberjacke und Springerstiefel. Die Szene setzt auf Codes und Symbole für Eingeweihte, trägt spezielle Modemarken und hört bestimmte Bands - manche davon mit völlig unverdächtigen Namen. Hier die wichtigsten Codes, Symbole und Co ...
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Zahlencodes sind eine beliebte Verschlüsselung für verbotene Begriffe. Die Zahl 18 steht etwa für den ersten und den achten Buchstaben des Alphabets, also A und H für Adolf Hitler, 88 steht für "Heil Hitler", 19/8 für "Sieg Heil", 1919 für "SS" oder H8 für "Heil Hitler" und (englisch ausgesprochen) "Hate".
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Die Zahl 444 steht für dreimal D, was "Deutschland den Deutschen" bedeuten soll, 14 für "14 words", nämlich "We must secure the existence of our people and a future for white children" ("Wir müssen den Fortbestand unseres Volkes und die Zukunft unserer weißen Kinder sichern.")
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RaHoWa steht für "Racial Holy War" ("Heiliger Rassenkrieg"), SWP für "Supreme White Power" ("höchste weiße Macht"), WOTAN in Anlehnung an den germanischen Donnergott auch für "Will Of The Aryan Nation", zu deutsch: "Der Wille der arischen Nation". Mit ZOG ist die "jüdische Weltverschwörung" gemeint ("Zionist Occupied Government").
Beliebt sind auch Elemente des germanischen Heidentums und der germanischen Mythologie. Das Keltenkreuz dient in der rechtsextremen Szene weltweit als Symbol für die "Vormachtstellung der weißen Rasse" und gilt gemeinhin als White-Power-Zeichen.
Die Wolfsangel, oder auch Gibor-Rune, wurde von militärischen Einheiten im Zweiten Weltkrieg und der Werwolf-Organisation benutzt. In rechtsextremen Kreisen ist das Zeichen ein beliebtes T-Shirt-Logo.
Die Odals-Rune wird als ein Symbol für "Blut und Boden" oder allgemein für "Besitz" der Familie gedeutet. Sie war im Nationalsozialismus das Symbol der Reichsbauernschaft und der Hitlerjugend.
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Häufig wird im Ring unter den Adler-Klauen des deutschen Reichsadlers ein Hakenkreuz, die Abkürzung HK oder die Zahl 88 retuschiert. Oft findet sich der Adler auch in Verbindung mit dem Spruch "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein."
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Die Flagge des Dritten Reichs oder generell Flaggen in den Farben schwarz-weiß-rot (im Bild die Fahne der österreichischen Nationalen Volkspartei) sollen an den Sieg der Nationalsozialisten über die Demokratie erinnern.
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Für die Marke "Lonsdale" gilt das ebenso. Die Marke wird besonders gerne getragen, weil sich im Namen das Kürzel "NSDA" verbirgt. Mit dem Tragen von Sweatshirts unter einer offenen Bomberjacke stellten sie dieses Kürzel als Anspielung auf die NSDAP zur Schau.
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Nicht alle bevorzugten Marken haben selbst einen Bezug zur rechtsextremen Szene. Die Marke "Alpha Industries" ist beliebt, weil das Logo dem verbotenen Zivilabzeichen der SA ähnelt. "Ben Sherman" und "Fred Perry" gelten als "traditionelle Skinhead-Marken", die ursprünglich die Herkunft aus der Arbeiterschicht ausdrücken sollten.
Auch die Shirts der Marke "Consdaple"kann man unter einer geöffneten Jacke so tragen, dass nur "NSDAP" sichtbar ist. Sowohl diese, als auch Produkte von Marken wie "Patriot", "Masterrace", "Walhalla" oder "Thor Steinar" sind in einschlägigen Läden zu beziehen. Letztere betreibt sogar in Innsbruck und Braunau ein Geschäft.
Metal, Rechtsrock und neonazistische Liedermacher sind in rechtsextemen Kreisen beliebt. Bei Bands wie "Landser", "Kampfzone", "Hassgesang", "Sturmwehr" oder "White Aryan Rebels" ist die Zuordnung zur Szene klar.
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Andere tragen weniger auffällige Namen, etwa "Blue Max", "Lost Souls" oder "Null-acht-fünfzehn". Neben dem klassischen Rechtsrock dringen rechtsradikale Musiker auch immer mehr in andere Musikrichtungen vor, etwa Hip Hop und Techno und versuchen, "linke" oder als "alternativ" geltende Musik für sich zu vereinnahmen.
(c) EPA (Peer Grimm)
Die Codes der Rechtsextremen
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