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Meisterfrost fertigt jeden Tag 40 Tonnen Essen

(c) Bernhard Wieland
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Meisterfrost ist seit 35 Jahren Spezialist für frisch eingefrorene österreichische Hausmannskost und Mehlspeisküche.

Emmerich Böhm hat Koch gelernt und in jungen Jahren gleich zwei Jobs parallel angenommen – in einem deutschen Spitzenrestaurant und in einer Werksküche für 3000   Leute. „Ich wollte unbedingt Geld verdienen“, sagt der Gründer von Meisterfrost. Reich ist er dort nicht geworden, aber reich an Erfahrung. „Diese ganze Kocherei in der Großküche war umständlich, weil wir rund um die Uhr eine warme Küche haben mussten.“ Da ist der Gedanke aufgekommen, das doch einzufrieren. „Das haben wir versucht, und es ist gelungen“, sagt Böhm, „dann bin ich von Deutschland heimgekommen und habe das in Österreich probiert.“
So hat Böhm damals mit der Tiefkühlkost begonnen – ganz klein. Aber sein Enthusiasmus war groß. Das erste Produkt waren Frittaten für die umliegenden Wirtshäuser und Großküchen. Dann sind die Semmelknödel gekommen – und ein Produkt nach dem anderen. „Aber es war sehr schwierig, weil man Tiefkühlkost damals nicht gekannt hat“, sagt Böhm, außer einen eingefrorenen Spinat und Erbsen von Iglo. „Wie die ersten Pizzen auf den Markt gekommen sind, die waren eine Katastrophe“, erinnert er sich, „keine Qualität.“

Das wollte Böhm ändern. Aber es war ein mühevoller Weg, die Großküchen von frischer Tiefkühlkost zu überzeugen. „Ich habe mir oft gedacht, hätte ich mit Konserven angefangen, wäre es einfacher gewesen. Tiefkühlkost war damals, außer Eis, sehr problematisch.“

Stark im Großhandel

Aber Meisterfrost hat nicht aufgegeben und es ist aufgegangen. „Was uns stark macht: Wir produzieren hauptsächlich österreichische Mehlspeisspezialitäten und Hausmannskost“, betont Meisterfrost-Geschäftsführer Kurt Somogyi, der Teil der Familie ist. Heute ist Meisterfrost stark im Großhandel vertreten. „Im Großhandel ist es etwas leichter, Margen zu verdienen als im Einzelhandel.“ 80 Prozent der Produkte werden über den Großhandel vermarktet, wodurch man Meisterfrost in der Gastronomie, in Krankenhäusern, in Seniorenheimen und stark im Cateringbereich findet. 20  Prozent gehen in den Einzelhandel. „Meist unter der Eigenmarke vom Anbieter selbst“, sagt Meisterfrost-Co-Geschäftsführerin Heide Schützenhofer, die schon 16 Jahre im Unternehmen ist.

Meisterfrost hat zirka 200 Kunden über ganz Österreich verteilt, aber auch in Deutschland, Italien und teilweise in der Schweiz. Das Angebot umfasst 125 verschiedene Produkte. „Wir produzieren täglich 40  Tonnen“, sagt Schützenhofer. Im Jahr sind das etwa 1800 Tonnen Lebensmittel, die Meisterfrost verlassen. „Erfolgreichstes Produkt ist der Kaiserschmarren, von dem wir zehn Tonnen am Tag produzieren“, betont Somogyi. Meisterfrost leistet sich neben industrieller Küche auch eine Manufaktur, in der man den Strudelteig noch mit der Hand zieht. Schützenhofer: „Dieser USP, um diese Manufaktur erhalten zu können, sei es beim gezogenen Apfelstrudel, sei es beim Kaiserschmarren in Pfannen gebacken oder unseren Semmelknödel, die wir wirklich noch alle per Hand formen, das ist der Grund, warum Meisterfrost als Familienunternehmen mit unserem Produktportfolio am Markt bestehen kann.“

Im Detail:

Unternehmen: Meisterfrost Tiefkühlkosterzeugungs GmbH
Branche: Lebensmittelproduktion
Firmensitz: Sinnersdorf
Gründung:1985
Heute in der 2. Generation
Umsatz 2018: 26 Millionen Euro
Mitarbeiter: 223


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