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Palfingers digitale Zukunft

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Der Salzburger Konzern setzt auf neue Hightech-Produkte wie Strucinspect für die Inspektion von Brücken mit Drohnen.

Seit knapp einem Jahr ist Andreas Klauser Vorstandschef bei Palfinger. Und nachdem er sein erstes Geschäftsjahr erfolgreich absolviert hat, trommelt der frühere Fiat-Manager vor allem für ein Thema: Digitalisierung. Das Unternehmen baut künftig nicht nur Ladekräne für Lkw und Eisenbahn, Kräne für Rettungsboote auf Kreuzfahrtschiffen oder Kräne für Ölplattformen, sondern arbeitet an der digitalen Transformation. Tatsächlich mache dies Palfinger seit 20 Jahren, betont Klauser. Nur für den Laien seien Kräne ein simples Produkt. Tatsächlich handelt es sich um ein hochkomplexes System, bei denen längst vieles automatisiert ist.

Palfinger

„Palfinger 21st“ lautet die Agenda. Der Konzern kooperiert mit Start-ups und entwickelt Lösungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und der automatisierten Produktion. 15 Mitarbeiter arbeiten daran. Ihr Büro befindet sich im Wiener Start-up-Hub We-Xelerate. Längst sind Palfinger-
Produkte digital vernetzt, werden etwa von einer zentralen „Fleet Control“ überwacht. Von dort bekommen Techniker genaue Anweisungen. 

Etwa via Smarteye, einer Brille mit integrierter Kamera. Das „Highlight“, so Klauser, sei aber Palfinger Strucinspect. Mithilfe von Drohnen werden etwa Brücken inspiziert. Auf diese Weise müssen Brücken nicht so wie derzeit für eine Inspektion komplett gesperrt werden. Für den Betreiber komme die regelmäßige Überwachung billiger, weil dadurch teure Totalschäden verhindert werden.

Allein in Deutschland gibt es 40.000 Autobahnbrücken. Davon müssen 70 Prozent saniert werden, betont der Palfinger-Chef. Mithilfe der Drohnen könne man etwa nachschweren Unwettern sehr rasch abklären, ob es beispielsweise zu Unterspülungen gekommen ist.

Umsatzplus im Vorjahr

Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Palfinger einen Umsatz von 1,62 Milliarden Euro. Das ist ein Umsatzplus von 9,8 Prozent. Dementsprechend zufrieden zeigten sich die Investoren. Die Palfinger-Aktie legte seit Anfang des Jahres kräftig zu.

Lediglich das Marktsegment „Sea“ machte noch Sorgen. Dort sank der Umsatz um 10,2 Prozent. Der Einstieg ins Marine-Geschäft gilt als umstritten. Klauser hält aber daran fest und betonte zuletzt in einem Interview mit den „Salzburger Nachrichten“: „Der Marinebereich ist essenzieller Bestandteil von Palfinger.“ Vorerst steuert er aber auch nur 200 Millionen Euro zum Umsatz bei.

Wie ernst es den Salzburgern auf Hoher See ist, zeigt ein Joint Venture mit dem chinesischen Rettungsboothersteller Jiangyin Neptune Marine Appliance. Der Deal wurde Anfang Juni bekannt. Palfinger erhofft sich einen stärkeren Zugang zur asiatisch-pazifischen Schiffbauindustrie. Man wolle „besonders auf dem dynamischen Kreuzfahrtmarkt Chinas eine führende Stellung einnehmen“.

Das Unternehmen beschäftigt an 35 Standorten in 18 Ländern fast 11.000 Mitarbeiter.

www.palfinger.com


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