Die WM in Südafrika wäre für Michael Ballack sein sechstes großes Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft gewesen. Einem Titelgewinn ist der Kapitän seit zehn Jahren vergeblich hinterhergejagt. Tränen, Pech und Verletzungen prägten die Höhepunkte des 98-fachen Nationalspielers. Am Montag beendete eine Fußverletzung seinen Traum von der WM 2010.
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"Das ist enttäuschend", meinte der DFB-Kapitän nach der Kernspintomographie in München. "Wenn man zwei, drei Wochen vor der WM so eine Diagnose erhält, dann ist das bitter", sagte der 33-Jährige. Er müsse das Ganze erstmal sacken lassen. Im Folgenden ein Überblick über die großen Turniere von Michael Ballack
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Im Alter von 23 Jahren erlebt Ballack ein Jahr nach seinem Länderspiel-Debüt eine bittere Turnier-Premiere: Deutschland scheidet bei der EM in Belgien und den Niederlanden blamabel nach der Vorrunde aus. Als Ergänzungsspieler kommt er beim 0:1 gegen England und dem 0:3 gegen Portugal insgesamt 63 Minuten zum Einsatz.
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Bei seiner ersten WM in Japan und Südkorea ist Ballack bereits der Leistungsträger neben Torhüter Oliver Kahn. Der 25-Jährige schießt Deutschland mit seinen goldenen Toren gegen die USA (1:0) und Südkorea (1:0) ins Endspiel. Trotzdem ist Ballack der Pechvogel: Wegen eines taktischen Fouls im Halbfinale ist er beim 0:2 gegen Brasilien gesperrt. "Das ist das Bitterste, was man als Fußballer mitmachen kann", stöhnt Final-Zuschauer Ballack.
Auch sein zweites EM-Turnier endet im Desaster. Ballack kann mit seinem Führungstor im letzten Gruppenspiel gegen Tschechiens B-Team (1:2) das Aus nach der Vorrunde nicht abwenden. Teamchef Rudi Völler tritt zurück - Nachfolger Jürgen Klinsmann ernennt Ballack als Nachfolger von Kahn zum Kapitän.
Beim 3:0 gegen Kolumbien im letzten Testspiel vor dem deutschen WM-Sommermärchen zieht sich Ballack eine hartnäckige Wadenverletzung zu. Er verpasst das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2), beißt sich danach durchs Turnier, bleibt aber ohne Torerfolg und durch das Halbfinal-K.o. gegen Italien ohne Krönung.
Nach zwei Knöchel-Operationen hat er sich im EM-Jahr zurückgekämpft und führt die DFB-Elf als Dauerläufer (67,77 Kilometer) bis ins Finale. Beim 1:0 in der Gruppenphase gegen Österreich erzielt er per Weitschuss (49.) den einzigen Treffer. Vor dem 0:1 im Finale in Wien gegen Spanien zwickt Ballacks Wade, er spielt trotzdem.
Seine dritte und wohl auch letzte WM-Endrunde soll dem 33-Jährigen endlich die Krönung bringen. Aber die Südafrika-Reise platzt schon 25 Tage vor dem WM-Anpfiff: Ein brutaler Tritt von Kevin-Prince Boateng gegen Ballacks rechten Fuß im englischen Cup-Finale beendet den WM-Traum des deutschen Kapitäns am Montag jäh.
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Tränen, Pech und Ärger
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