„Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Getreu seiner Lebensphilosophie kämpfte Hans Niessl bei der Abwehrschlacht gegen den Verlust der absoluten SPÖ-Mehrheit im Burgenland gekämpft. Ein spannendes Heimspiel.
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Vorhaltungen, als rechter Hardliner mit einer populistischen Asyl- und Sicherheitspolitik zu punkten, kümmerten den burgenländischen Landeshauptmann wenig. Hatte er bei diesen Themen doch breite mediale Unterstützung durch die „Kronenzeitung“ .
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Vorgezeichnet war das alles nicht: Im Jahr 2000 kam der jetzt 58-jährige ehemalige Hauptschullehrer und -direktor in Frauenkirchen im Seewinkel von der roten Ersatzbank kurzfristig statt Karl Stix zum Einsatz als SPÖ-Spitzenkandidat. Als ziemlich unbekannter SPÖ-Klubchef im Landtag sicherte der Fußballfan und Regionalligakicker, der eine Trainerlizenz hat, mit einem Marathonprogramm überraschend der SPÖ mit einem leichten Zuwachs den Führungsposten im Land.
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Dafür opferte er auch seinen Bart („eine Alterserscheinung und schon unansehnlich“) ebenso wie das scharfe „ß“ für ein Doppel-„ss“ im Namen. Wegen seines „maßlosen“ Ärgers über die Streitigkeiten der SPÖ-Funktionäre auf Lokalebene hatte Niessl 1982 für den Gemeinderat kandidiert. Schnörkellos, stets bei lokalen Ereignissen dabei: So führte er später das Land.
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Mit seiner unaufgeregten Art schaffte es der SPÖ-Realo, trotz neuer roter Wahlkampfturbulenzen um die Bank Burgenland, im Oktober 2005 den Landeshauptmannsessel zu verteidigen. Ein Grund für den Erfolg ist ein perfekt organisierter Parteiapparat.
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Danach stieg der Stellenwert des stillen Niessl in der Bundespartei, in der er langsam zu einer Fixgröße wurde. So mischte er nun bei den Koalitionsverhandlungen über Rot-Schwarz auf Bundesebene mit.
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In der Landespolitik wurde der Konflikt mit der ÖVP härter, die zunehmend ein „Drüberfahren“ des mit absoluter Mehrheit ausgestatteten SPÖ-Landeschefs beklagte. Fahren ist tatsächlich eines der Hobbys von Niessl. Allerdings mit den Rad, das der verheiratete Landeschef und Vater eines erwachsenen Sohnes in der Freizeit herausholt.
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Der rote Kicker im ''Krone''-Dress
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