iPad-Rivalen
Tablet-Computer für Apple-Verweigerer
Das iPad ist in aller Munde, aber nicht jeder möchte Apple sein Geld geben. Viele Hersteller planen Alternativen oder haben sie schon auf dem Markt. Ein Überblick über die aktuelle Welt der Tablets.

Das iPad schlug ein wie eine Bombe. Dank intensivem Marketing konnte Apple bereits mehr als zwei Millionen Stück des Tablet-Computers absetzen. Kernstück des iPad ist der reaktionsfreudige Touchscreen mit 9,7 Zoll Bilddiagonale und das angepasste iPhone-Betriebssystem. Im Fahrwasser des Erfolgs wollen jetzt zahlreiche andere Hersteller auf Kundenfang gehen. Preislich beginnt das iPad bei 500 Euro (nur WLAN und 16 Gigabyte Speicher), das Topmodell kostet 800 Euro (WLAN + 3G und 64 Gigabyte Speicher)
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Aus Kanada kommt ein Tablet mit 11,6-Zoll-Touchscreen und Windows 7. Letzteres sieht man ihm aber kaum an, da man die meiste Zeit die eigens angepasste Benutzeroberfläche sieht. Laut Engadget funktioniert diese reibungslos und intuitiv. Jeder der Kreise lässt sich mit einem Programm oder einer Website verknüpfen. Der ExoPC geht nur über WLAN ins Internet und soll für 549 Euro auf den Markt kommen. Technische Daten beim Hersteller

Für peinliche Momente sorgte die erste Präsentation des WePad, das mittlerweile in WeTab umbenannt wurde. Inzwischen besserte der Hersteller aber nach. Wie der ExoPC Slate kommt es mit einem 11,6-Zoll-Touchscreen, bietet aber auch eine Variante mit 3G-Modem. Ein eigener App Store soll für Software-Nachschub sorgen. Nur mit WLAN kann man es für 450 Euro vorbestellen, die 3G-Version kostet 570 Euro.Technische Daten beim Hersteller
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Als reine Surfstation dient das Joojoo-Tablet mit seinem 12,1-Zoll-Touchscreen. Es besitzt keinen Speicher für Programme, sondern setzt komplett auf Internetdienste. Vorerst klappt das nur per WLAN, eine 3G-Version soll folgen. Der Preis ist mit 360 Euro vergleichsweise moderat.Informationen beim Hersteller

Netbook-Spezialist Asus hat auf der Computex 2010 seine Vision eines Tablets vorgestellt. Das Eee Pad läuft mit Windows 7 und soll dank Intels CULV-Technologie bis zu zehn Stunden ohne Steckdose auskommen. Der Touchscreen misst 12 Zoll, eine Variante mit 10 Zoll ist auch geplant.
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Bereits im Juni soll in Großbritannien eines der ersten Tablets mit Googles Android-Betriebssystem auf den Markt kommen. Allerdings ist es schwierig, das Dell Streak als Tablet zu sehen. Mit seinem Fünf-Zoll-Touchscreen ist es mehr ein übergroßes Smartphone. Preise sind noch nicht bekannt.Technische Daten beim Hersteller

Eine große Unbekannte stellt dieses Gerät dar, das Intel im Rahmen der Computex 2010 gezeigt hat. Es soll mit dem gemeinsam mit Nokia entwickelten MeeGo-Mobilsystem an Bord erscheinen. Im Herzen arbeitet die Atom-Architektur, die schon in den meisten Netbooks zum Einsatz kommt.

Hewlett-Packard hatte große Pläne mit seinem Slate. Basierend auf Windows 7 sollte es dank eigener Benutzeroberfläche flotte Mediennutzung ermöglichen. Inzwischen hört man aber kaum mehr etwas davon. Vermutlich will HP abwarten, bis das bei Palm eingekaufte WebOS-Betriebssystem angepasst ist.
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Das Projekt "One Laptop per Child" will nicht nur leistbare Laptops in Entwicklungsländer bringen, sondern plant mit dem XO-3 auch ein Touchscreen-Tablet. Frühestens im Jänner 2011 soll das Gerät mit einem Touchscreen mit neun Zoll Bilddiagonale auf den Markt kommen. Als Betriebssystem kommt eine eigens entwickelte Linux-Distribution zum Einsatz.

Microsoft hatte bereits 2002 die Ära der Tablet ausgerufen. Leider bestand die große Innovation aber lediglich darin, das normale Windows-System mit einem Stift bedienen zu können. Dementsprechend floppten die meisten bisherigen Versuche.
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Leider eingestellt wurde die Entwicklung des Courier, Microsofts Antwort auf das iPad, allerdings mit zwei Touchscreens. Den Prototypen mit jeweils sieben Zoll Bilddiagonale pro Display konnte man wie ein Buch zusammenklappen.

Still ist es auch um ein mögliches Google-Tablet geworden. Die Designstudie beleuchtete einige interessante Ideen, die gemeinsam mit dem geplanten Betriebssystem Chrome OS auf Tablet-Geräten Einzug gefunden hätten. Ob ein selbst entwickeltes Gerät wirklich auf den Markt kommt, ist ungewiss. Einige Hersteller wollen aber mit Google in dieser Hinsicht kooperieren.

Welches Tablet ist das richtige? Die Antwort fällt angesichts des wachsenden Angebots schwer. Vielfach fällt auf, dass das Konzept des iPad nur mit anderen Mitteln weiterverfolgt wird. Spannend bleibt aber definitiv, was die nächsten Monate noch bringen werden.
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