"Go, Professor, Go" - So lautete ein T-Shirt-Slogan von Fans des Grünen Alexander Van der Bellen im Wiener Wahlkampf 2010. Der Ex-Bundessprecher schob sich mittels Vorzugsstimmen vom unwählbaren 29. auf Platz 1 der Landesliste vorgeschoben. Dennoch zog er zunächst nicht in den Gemeinderat ein, sondern blieb im Nationalrat. Das brachte ihm den Vorwurf der Wählertäuschung ein. Nun, mehr als eineinhalb Jahre nach der Wahl, wechselt Van der Bellen doch ins Stadtparlament.
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Seinen Posten als Sonderbeauftragter der Stadt für Universitäts-und Wissenschaftsangelegenheiten, den er nach der Wien-Wahl antrat, will Van der Bellen zumindest interimistisch behalten.
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Der Wirtschaftsprofessor gilt als untypischer Politiker und ist bekannt für seine - je nach Lesart - "bedächtige" oder "einschläfernde" Art. Diese Art dürfte jedenfalls mit ein Grund für die seit Jahren konstant hohen Sympathiewerte des Kettenrauchers in der Bevölkerung sein.
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Am 18. Jänner 1944 in Wien als Sohn einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters mit holländischen Wurzeln geboren, wuchs Van der Bellen im Tiroler Kaunertal auf, wo er heute noch seine Ferien verbringt.
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Er studierte Volkswirtschaft in Innsbruck. 1980 wurde er ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien.
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Seine politische Karriere startete Van der Bellen recht spät. Entdeckt wurde der Volkswirtschaftsprofessor vom grünen Urgestein Peter Pilz. 1992 kandidierte er für die Grünen für das Amt des Rechnungshofpräsidenten, 1994 wurde er Nationalratsabgeordneter.
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Sein Amt als Parteichef trat er 1997 mit dem Ziel an, "die Partei endlich einmal von dieser existenzbedrohenden Vier-, Fünf-Prozent Marke wegzubekommen". Das schaffte er: Der Professor verpasste den Grünen einen bürgerlichen Anstrich verpasst, durch den es die Partei schaffte, mehr als eine Splittergruppe zu sein.
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Die Grünen erreichten unter Van der Bellen viel: Etwa Platz drei bei der Nationalratswahl 2006 samt Spitzenjobs in Volksanwaltschaft und Nationalratspräsidium. Große Hürden wie das nicht gerade minderheitsfreundliche Landeswahlrecht in Kärnten wurden übersprungen. Im Bild: Eva Glawischnig, Peter Pilz, Alexander Van der Bellen, Freda Meissner-Blau
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Als fünf Mal wieder gewählter Bundessprecher innerhalb der früher oft intern zerstrittenen Grünen war Van der Bellen Rekordhalter. Nach dem enttäuschenden Ergebnis bei der Nationalratswahl im September 2008 war seine Zeit allerdings gekommen: Er räumte den Chef-Sessel für Eva Glawischnig.
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Ein großes Ziel blieb Alexander Van der Bellen verwehrt: Die Grünen in die Bundesregierung zu führen.
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Der grüne Professor zieht ins Stadtparlament ein
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