Unter der Führung des Ex-Militärchefs Ratko Mladić soll das schwerste Kriegsverbrechen seit Ende des Zweiten Weltkriegs verübt worden sein - das Massaker von Srebrenica. Im Juli 1995 wurden in der Gegend der nordbosnischen Stadt bis zu 8000 Bosniaken - vor allem Männer und Jungen zwischen 12 und 77 Jahren - getötet. Mladić wurde danach als "Schlächter von Srebrenica" bezeichnet.
(c) AP (Amel Emric)
Während des Bosnienkriegs fanden in der Region Ostbosnien, zu der auch die Stadt Srebrenica gehört, miltärische Auseinandersetzungen zwischen den bewaffneten Einheiten der bosnischen Serben und der Bosniaken statt.
(c) APA (M. Gasteiger)
Im Frühjahr 1993 wurden unter Aufsicht des UNHCR tausende Bosniaken aus Srebrenica evakuiert, wogegen die bosnische Regierung demonstrierte. Die bosnisch-serbischen Militärs verkündeten daraufhin, sie würden Srebrenica angreifen, falls sich die Bosniaken nicht innerhalb von zwei Tagen ergeben.
(c) AP (Amel Emric)
Als Reaktion auf die Bedrohungslage errichtete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Schutzzone um Srebrenica und die umliegende Region. Jeder Angriff und jeder andere "unfreundliche Akt" müssten unterbleiben.
(c) (Sado Ravodanovic)
Zwei Jahre später spitzte sich die Lage jedoch erneut zu. Die bosnisch-serbische Armee und die Paramilitärs marschierten im Juli 1995 in die Schutzzone ein, Widerstand von bosniakischen Truppen blieb fast vollständig aus. Das ermunterte den Präsidenten der Republika Srpska, Radovan Karadžić, seinen Leuten die Erlaubnis zur Einnahme der Stadt zu erteilen.
(c) APA (Michael Kooren)
Die Bewohner Srebrenicas flüchteten nach Potocari, einem Grenzort im Bereich der Schutzzone. Chaotische Bedingungen machten die Situation noch dramatischer: Unerträgliche Hitze, Wasser - und Nahrungsmangel. Schreckensnachrichten über Vergewaltigungen und Morde breiteten sich aus.
(c) AP (Darko Bandic)
Männer wurden von ihren Frauen und Kindern getrennt und an anderen Orten festgehalten. Am 12. Juli fanden erste vereinzelte Morde statt.
(c) AP (Luca Bruno)
Unter der Führung von Ratko Mladić soll es im gesamten Gebiet zu grausamen Massentötungen durch die Armee der Republika Srpska und serbische Paramiltärs gekommen sein. Das Massaker zog sich über mehrere Tage hin und hatte zur Folge, dass sich am 14. Juli kein lebender Bosniake mehr in Srebrenica befand.
(c) AP (Sava Radovanovic)
Im Anschluss an die Ermordungen wurden die Opfer in der Erde verscharrt. Die Massengräber wurden entweder direkt ausgehoben, wo die Erschossenen lagen, oder in unmittelbarer Nähe. Der Prozess gegen ihn läuft noch.
(c) AP (Amel Emric)
Eine Reihe von Personen wurde vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal wegen des Massakers von Srebrenica angeklagt. 2008 wurde mit Karadzic ein prominenter Angeklagter gefasst, Mladić konnte sich seiner Festnahme aber entziehen. Bis zum 26. Mai 2011.
Courtesy of the ICTY
Massaker mit bis zu 8000 Toten
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.