Lavinia Fontana, Madonna del Silenzio.
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Auktionswoche

Über Tagebucheinträge und Familienleben: Meisterwerke für das eigene Zuhause

Vom 5. bis zum 10. November stehen im Dorotheum Gemälde Alter Meister, Gemälde des 19. Jahrhunderts sowie Antiquitäten und Möbel in der „Classic Week“ auf dem Auktionsprogramm.

Landschaftsmalerei, religiöse Darstellungen, Alltagsszenen und kostbare Möbel – die Classic Week im Dorotheum hält vom 5. bis 10. November einige Meisterwerke für Kunstliebhaber bereit.

Elegante Gesellschaft

Eines der Highlights bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts ist Olga Wisinger-Florians Werk „Im Bauerngarten“
Eines der Highlights bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts ist Olga Wisinger-Florians Werk „Im Bauerngarten“Dorotheum
Jakob Alt, Der Wanderer im Salzkammergut
Jakob Alt, Der Wanderer im SalzkammergutDorotheum

Ein Highlight bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts ist das Gemälde „Im Bauerngarten“ von Olga Wisinger-Florian. Ein Tagebucheintrag der bei Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler ausgebildeten Malerin bezeugt, dass es sich dabei um ein ganz besonderes Werk handelt. Als das Bild im Münchner Kunstverein 1898 erstmals ausgestellt wurde, stieß es auf großen Anklang und wurde von Prinzregent Luitpold von Bayern erworben.Jakob Alts Darstellung der Klause am Grundlsee entstand im Jahr 1838. Damit datiert das Gemälde in die Schaffensphase der sog. „Guckkastenbilder“, die Jakob Alt gemeinsam mit seinem Sohn Rudolf zwischen 1833 und 1848 im Auftrag Kaiser Ferdinands I. schuf und die die bedeutendste Phase der Zusammenarbeit von Vater und Sohn bildete. Bei den Guckkastenbildern handelte es sich um großformatige Aquarelle, in denen die schönsten Orte und Ansichten der Donaumonarchie festgehalten werden sollten.Das im Dorotheum offerierte Bild ist in Öl auf Leinwand ausgeführt – ein Medium, in dem Jakob Alt nur wenige Werke schuf – und besticht durch eine große Farbfrische und Klarheit. Eine Arbeit von solcher Qualität ist selten zu finden und gehört sicherlich zu den Höhepunkten in Jakob Alts Schaffen.

Eine Reihe von österreichischen Gemälden entführt in die (Schein-)Idylle des Biedermeier. Einer politisch rauen Zeit, in der man sich ins Familienleben und das traute Heim zurückzog.

Georg Waldmüller, Vorbereitung zum Weinlesefest.
Georg Waldmüller, Vorbereitung zum Weinlesefest.Dorotheum

Ferdinand Georg Waldmüller, der wohl bedeutendste Maler jener Epoche, hatte sich mit der Kunstakademie in Wien überworfen und war aufs Land gezogen, feierte in seinen meist vielfigurigen Genrebildern das Landleben. Wie etwa bei „Vorbereitung zum Weinlesefest“, einem Gemälde, das durch seine raffinierte Perspektive überzeugt. Oder beim Bild mit dem „Besuch der Großeltern“. Beide Arbeiten werden nun zugunsten der „sight loss charity“ der Vision Foundation, UK, versteigert. Rosalia Amon, Waldmüllers beste Studentin, setzte wie ihr Lehrer gekonnt Akzente natürlichen Lichtes. Blumen, in dem Fall „Die welke Rosenknospe“, dienen der Künstlerin auch symbolisch für Bilderzählungen.Kinder waren beliebtes Thema im Biedermeier, so auch bei Johann Baptist Reiter. Er schildert eine „Dorfschule“ und auch „Geschwisterliebe“. Die heile Welt konterkariert etwa Johann Matthias Ranftl mit der Darstellung junger Reisigsammler. Ebenfalls unter den Hammer kommt ein von dem italienischen Großindustriellen Andrea Antonini bei dem populären Maler Eugen von Blaas beauftragtes Porträt seiner Tochter Maria Lebreton, das vermutlich als Hochzeitsgeschenk diente. Das Bildnis wurde ein Jahr nach seiner Entstehung, 1909, bei der Biennale von Venedig ausgestellt.

Große Künstlerin

Lavinia Fontana, Madonna del Silenzio.
Lavinia Fontana, Madonna del Silenzio.Dorotheum

Auch eine große Altmeisterin findet sich im Angebot, Lavinia Fontana, mit einer ikonographisch spannenden Version der Madonna del Silenzio. Maria hütet den Schlaf des Jesusknaben. Ein weiteres Gemälde der Künstlerin zeigt einen Jungen, der bei einem Tisch sitzt, mit einem Hund.Leid und Not, aber auch spielerische Freuden illustriert ein Bild des Flamen Abel Grimmer (1570 – nach 1620). Seine in Brueghel’scher Manier gefertigte „Winterlandschaft mit Eisläufern“ entstand inmitten der 120 Jahre währenden Kleinen Eiszeit, in der die Temperatur um zwei Grad sank – mit katastrophalen Folgen. Im reichen niederländischen Bürgertum war ein Bild dieses neuen Typus sehr gefragt.

Antiquitäten und Möbel

Bedeutender Empire-Salon- bzw. Musikschrank, www.dorotheum.com Wien um 1805/10
Bedeutender Empire-Salon- bzw. Musikschrank, www.dorotheum.com Wien um 1805/10Dorotheum

Highlights der Auktion von Antiquitäten, Möbeln, Glas und Porzellan sind unter anderem eine Jagd-Uhr mit Sockel sowie einer Darstellung von Diana und einer Jägergruppe aus Meißner-Porzellan, ein gotisches Relief mit einer Szene der Geburt Christi sowie ein russischer Propaganda-Teller aus 1921.Bei den Möbeln überzeugen unter anderem eine Kommode im Régence-Stil aus dem späten 19. Jahrhundert sowie ein im Wien um 1805/10 gefertiger, bedeutender Empire-Salon- bzw. Musikschrank.

Auktionen „Classic Week“

Alle Versteigerungen der „Classic Week“ sind als Saalauktionen angelegt. Das heißt, man kann per Internet live mitsteigern und online die Auktion mitverfolgen. Telefonisches Bieten, per Sensal oder schriftlichem Kaufauftrag ist ebenfalls möglich.5. November 2020, 14 Uhr
Möbel, Antiquitäten, Glas und Porzellan

9. November 2020, 16 Uhr
Gemälde des 19. Jahrhunderts

10. November 2020, 16 Uhr
Alte Meister

Besichtigung ab 2. November
Mo–Sa zu den Öffnungszeiten von 10–17 Uhr,
am So, 8. November von 14–17 Uhr

Palais Dorotheum
Dorotheergasse 17
1010 Wien

www.dorotheum.com

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