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Wann in Aktien investieren? Das perfekte Timing gibt es nicht

Die meisten großen Bewegungen an der Börse konzentrieren sich auf kurze Zeiträume, die nur wenige Tage andauern.
Die meisten großen Bewegungen an der Börse konzentrieren sich auf kurze Zeiträume, die nur wenige Tage andauern. Unsplash
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Wieso es (nahezu) unmöglich ist, den idealen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Aktien auszumachen. Und warum es auch in einer schwierigen Börsenphase Sinn machen kann, mit kleineren Beträgen zu investieren.

Das Geheimnis des erfolgreichen Investierens kann schnell auf den Punkt gebracht werden: billig kaufen, teuer verkaufen. Studien zeigen, dass der Anlageerfolg mit Aktien auf längere Sicht dann am größten ist, wenn man bei möglichst niedrigen Kursniveaus – die auf heftige Börsegewitter, wie etwa im vergangenen März oder 2008 nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, folgen – einsteigt. Gerade nach kritischen Börsenphasen ist allerdings die Bereitschaft, Aktien zu kaufen, in der Regel überschaubar. Die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie, die sich mit irrationalem Verhalten an der Börse beschäftigt, erklärt das mit „Extrapolation Bias“, sprich der Tendenz, bei Anlageentscheidungen früheren Erfahrungen zu viel Bedeutung zuzumessen.

Idealerweise geht es beim Investieren also darum, bei Tiefständen zu kaufen und zu Höchstkursen zu verkaufen. Das Problem bei der Sache: Den Markt zu timen, sprich genau den richtigen Zeitpunkt für eine Transaktion zu prognostizieren, ist unmöglich. Und zwar auch für Börsen-Profis. Selbst Investment-Legende Warren Buffett meinte einst, dass die Ruhmeshalle („Hall of fame“) der Market-Timer ein leerer Raum sei. Auch Peter Lynch, der als erfolgreichster Fondsmanager der 80er und 90er Jahre gilt, schlug in eine ähnliche Kerbe: „Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist totale Zeitverschwendung. In dem von Forbes veröffentlichten Ranking der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten.“

Große Kursanstiege nur an wenigen Handelstagen

Was Lynch anspricht: Mit dem „Market-Timing", also dem häufigen Ein- und Aussteigen aus dem Markt sind Kosten verbunden, die letztlich die Anlagerendite bzw. die Gewinne schmälern. Das wird auch von Studien unterstrichen. Gegen regelmäßiges Kaufen und Verkaufen von Aktien spricht noch etwas, auf das unter anderem der Nobelpreisträger William Sharpe in der Studie „Likely Gains from Market Timing“ hinwies. Darin kommt er zum Schluss, dass man nicht versuchen sollte, den optimalen Zeitpunkt für einen Ein- oder Ausstieg aus dem Markt abzuwarten, wenn man nicht in der Lage ist, ein gutes von einem schlechten Börsenjahr mit einer 70-prozentigen Wahrscheinlichkeit zu unterscheiden. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit verpasst man dann zu viele Tage mit positiver Performance.

»"Die Ruhmeshalle der Market-Timer ist ein leerer Raum."«

Warren Buffett, Investmentlegende

Tatsächlich konzentrieren sich die meisten großen Bewegungen an der Börse auf kurze Zeiträume, die nur wenige Tage andauern. Oft folgen diese auf heftige Kursgewitter. Nur ein Beispiel: 2020 verzeichnete der heimische Leitindex ATX im November – nach starken Verlusten zwischen Mitte Februar und Mitte November – die höchste monatliche Performance (+24 %) seiner Geschichte. H. Nejat Seyhun, ein Professor an der University of Michigan, kommt in einer Studie aus dem Jahr 1994 („Stock Market Extremes and Portfolio Performance) zum Schluss, dass 95 Prozent der Kursentwicklung der vorausgehenden drei Jahrzehnte von nicht mehr als 1,2 Prozent aller Handelstage – bzw. im Durchschnitt drei Tagen pro Jahr – geprägt wurden.

Langfristig investiert zu bleiben zahlt sich aus

Ein Whitepaper der Investors Group zeigt auf, wie wichtig es ist, diese Tage nicht zu verpassen. Dafür wurde die Entwicklung des US-Leitaktienindex S&P 500 zwischen 1996 und 2016 unter die Lupe genommen. Anleger, die über den gesamten Zeitraum in dem US-Leitindex investiert geblieben sind, konnten aus 100.000 USD rund 440.000 USD machen, was einem jährlichen Ertrag von knapp acht Prozent entspricht. Hat man aber alleine die 20 besten Tage über diesen Zeitraum verpasst, ergab das einen Endwert von nur 136.000 USD (1,6 Prozent pro Jahr). Und: Wer die 30 besten Tage verpasst hat, hat seine Anfangsinvestition auf knapp 90.000 USD verringert! Studien, die sich anderen Zeiträumen widmen, kommen im Übrigen zu einem ähnlichen Schluss.

»"In Praxis und Empirie hat sich der schrittweise Einstieg mittels Wertpapier-Ansparplänen bewährt, denn kurzfristiges Taktieren zahlt sich selbst für Börsenprofis nur selten aus."«

Simon Mennel, Leiter Vorsorge & Veranlagung in der Erste Bank

Soweit die Fakten. Dafür, dass dennoch viele Zeitgenossen an der Börse glauben, den richtigen Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe ausloten können, hat die verhaltensorientierte Finanzmarkttheorie ebenfalls eine Erklärung: Gemäß des „Overconfidence Bias“ neigt der Mensch dazu, seine eigenen Fähigkeiten höher einzuschätzen, als diese wirklich sind. Ebenfalls überschätzt wird, wie oft man tatsächlich richtig liegt. Und besonders schwierig dabei: Die Wahrscheinlichkeit uns selbst zu überschätzen, nimmt mit der Komplexität der jeweiligen Aufgabe zu. Auch die „Wissensillusion“, und damit ein weiteres Phänomen, das die Verhaltensökonomie umschreibt, spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Demnach überschätzen wir unser Knowhow – und zwar dann, wenn wir über sehr viele Informationen verfügen.

Mit Fondssparplänen profitiert man vom Durchschnittskosteneffekt

Fazit: Auch während schwieriger Börsephasen investiert zu bleiben und das über einen möglichst langen Zeithorizont, macht also für Anleger Sinn. Sollte man aber bei stark schwankenden Kursen von einem Einstieg in den Markt absehen? Experten wie Warren Buffett würden das sicherlich verneinen. Bei hoher Volatilität „all in“ zu gehen bzw. größere Beträge zu investieren, ist aber auch nicht jedermanns Sache – vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Wieso man mit regelmäßigen Einzahlungen von gleichbleibenden Beträgen in einen Investmentfonds bzw. einen Fondssparplan auch bei Kursschwankungen keinen Fehler macht, liegt am Cost-Average-Effect oder Durchschnittskosteneffekt.

So funktioniert der Cost-Average-Effect

Mit einem Fondssparplan, bei dem man regelmäßig gleichbleibende Beträge in einen Investmentfonds einzahlt, profitiert man vom Cost-Average-Effect (Durchschnittskosteneffekt). Das Prinzip nutzt Kursschwankungen aus, indem bei niedrigeren Ausgabepreisen mehr und bei höheren Ausgabepreisen weniger Fondsanteile erworben werden. Langfristig führt diese Strategie zu einem günstigeren durchschnittlichen Einstandspreis als beim regelmäßigen Kauf einer festen Stückzahl von Anteilen im selben Zeitraum.

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Wenn man nämlich regelmäßig gleichbleibende Beträge einzahlt, erwirbt man bei niedrigen Kursen mehr und bei höheren Kursen weniger Fondsanteile. Auf längere Sicht führt diese Strategie zu einem günstigeren durchschnittlichen Einstandspreis als beim regelmäßigen Kauf einer festen Stückzahl von Anteilen über denselben Zeitraum. „In Praxis und Empirie hat sich der schrittweise Einstieg mittels Wertpapier-Ansparplänen bewährt, denn kurzfristiges Taktieren zahlt sich selbst für Börsenprofis nur selten aus“, sagt Simon Mennel, Leiter Vorsorge & Veranlagung in der Erste Bank. Wer jedenfalls beim langfristigen Vermögensaufbau weitere Unterstützung benötigt kann auf einen ganzen Berufsstand zurückgreifen: Ausgebildete Experten wie Berater des Vertrauens oder zahlreiche Tipps zur Finanzbildung seriöser Institute mit langjähriger Erfahrung.

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