Alessandro Profumo, Chef der Bank-Austria-Mutter UniCredit, wird der Abschied mit 40Millionen Euro versüßt. Es sei ihm gegönnt.
Nicht schlecht: UniCredit-Chef Alessandro Profumo verlässt die Bank und kassiert 40Millionen Euro. Der Betrag setzt sich aus dem Pensionsanspruch und den Auszahlungen seines Vertrags zusammen. Schon erregen sich in Italien Politiker und Aktionärsschützer. Doch die Debatte darüber ist kleinkariert.
Der Mann ist einer der erfolgreichsten Banker Europas. Er hat aus einem kleinen Regionalinstitut einen der größten Finanzkonzerne in der Eurozone mit 160.000 Mitarbeitern geformt.
Und nicht zu vergessen: UniCredit kam ohne Staatshilfe aus. Während sich in Österreich die Chefs aller Großbanken beim Finanzminister anstellten, brauchte die UniCredit-Tochter Bank Austria keinen Cent. Selbst in der Finanzkrise gelang es Profumo, überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen und ansehnliche Dividenden auszuschütten. Und wenn Konsumentenschützer jetzt einwerfen, dass die Gewinne zulasten der Kunden gehen: Es steht jedem frei, die Bank zu wechseln.
Es mag schon stimmen, dass Profumo arrogant und autoritär gewesen ist. Doch er geht nicht wegen Erfolglosigkeit, sondern, weil er sich gegen den zunehmenden Einfluss seitens der Berlusconi-Regierung zur Wehr setzt. Respekt.
Natürlich lässt es sich darüber streiten, ob Managergehälter grundsätzlich zu hoch sind. Doch letztendlich muss jede Firma selbst entscheiden, wie viel sie ihren Mitarbeitern und Führungskräften auszahlt. (Bericht: Seite 11)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2010)