Was wurde aus ... Napster-Gründer Shawn Fanning?

Shawn Fanning NapsterGruender glueckloser
Shawn Fanning NapsterGruender glueckloser(c) AP (PAUL SAKUMA)
  • Drucken

Der Mann, der einst die Musikindustrie in Atem hielt, wechselt von einem Projekt zum anderen. 2009 wurde er Opfer einer Sparwelle beim Gaming-Giganten Electronic Arts.

Einst galt er als Enfant Terrible der DotCom-Blase, jetzt ist es ruhig um ihn geworden. Shawn Fanning, dessen Musik-Downloaddienst Napster einst die Musikindustrie in Rage brachte, versucht sich erneut als Firmengründer. Path heißt das Unternehmen und ist bereits die vierte Gründung des bald 30-jährigen Fanning, dessen Frisur während seiner College-Zeit die Inspiration für das Napster-Logo war. Was genau Path machen soll, ist derzeit unbekannt, ein Ex-Manager von Facebook hilft Fanning dabei aber.

Napster wurde 1999 zum weltweit beliebtesten System, um Musik aus dem Internet herunterzuladen. Sehr zum Ärger der Industrie, denn die Musikstücke wurden ohne Lizenzen getauscht. Im Endeffekt musste Fanning den Dienst einstellen und die Markenrechte verkaufen. Napster selbst existiert noch, allerdings als Bezahlplattform für legale Musik und unter der Ägide der US-Elektro-Handelskette Best Buy. Inzwischen ist der Dienst, der auf ein Abo-Modell setzt, anstatt auf den Verkauf einzelner Songs, auch in Deutschland aktiv. Österreichische Musikliebhaber müssen draußen bleiben.

Viele Projekte, wenig Erfolg

Fanning versuchte es nach dem Zusammenbruch des originalen Napster 2003 mit Snocap, einem Marktplatz für digitale Medien aller Art. Technische Probleme und mangelhafter Kundendienst führten aber dazu, dass 2007 rund 60 Prozent der Mitarbeiter gekündigt werden mussten. Fanning selbst hatte sich aber schon längst einem neuen Projekt verschrieben, das auf den Namen Rupture hörte. Es sollte es Spielern von Titeln wie World of Warcraft erleichtern, untereinander zu kommunizieren. Der Gaming-Riese Electronic Arts kaufte Rupture für 15 Millionen Dollar. Als der Konzern aber reihenweise Mitarbeiter entlassen musste, fiel Fannings Posten Ende 2009 ebenfalls dem Rotstift zum Opfer.

Es gibt Unternehmer wie Künstler, die schon früh ihren Zenit erreichen. Bei Fanning war das anscheinend schon 1999 der Fall. Aber vielleicht wird das geheimnisumwitterte Path ja tatsächlich die goldene Kuh, die Fannings Karriere wieder nach vorne katapultiert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.