Culture Clash

Gleiches wird nicht gleich behandelt

(c) imago images/Christian Ohde (Christian Ohde via www.imago-images.de)
  • Drucken

Einfach, ungerecht. Die 1-G-Idee zeigt: Die Covid-Genesenen sind ein blinder Fleck in der Maßnahmendiskussion. Die dahinterstehende Haltung ist ebenso probat wie problematisch.

Es gibt keine Rechtfertigung dafür, Genesene schlechter zu behandeln als Geimpfte. Was man darf oder nicht, müsste sich ja nach dem Ausmaß der eigenen Immunisierung richten und nicht nach der Art, wie man diese erlangt hat. Die angedachte 1-G-Regel, die nur noch Geimpfte und Nichtgeimpfte kennt, wäre aber das genaue Gegenteil. Darüber gesprochen wird kaum, fast immer werden nur Geimpfte und Ungeimpfte gegenübergestellt, die Genesenen kommen nicht vor. Nur langsam beginnt ein Nachdenkprozess, unterstützt durch eine Reihe von Studien, wonach Genesene im Schnitt weniger gefährdet und gefährlich sein dürften als Geimpfte.

Weil da wie dort der Immunschutz mit der Zeit abnimmt, scheint es für einen Unbedenklichkeitsausweis sinnvoller, auf einen aktuellen Antikörpertest für jedermann zu setzen als bloß auf einen Impfnachweis von irgendwann. Die europäische Realität ist aber eine andere, Genesene sind Geimpfte zweiter Klasse. Warum? Ich gehe davon aus, dass die Regierungen, Gesundheitsexperten und Medien intelligent, gutwillig und unbestochen sind. Da bleibt als plausibler Grund für die Fokussierung auf die Geimpften: Komplexitätsreduktion.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.