Debatte

Was "Presse"-Leser vom Lockdown halten

Ein landesweiter Lockdown wird immer wahrscheinlicher. Doch wie groß ist das Verständnis dafür? Eine Auswahl an Lesermeinungen.

Es ist wieder soweit: Ein mehrwöchiger bundesweiter Lockdown nähert sich in großen Schritten, für die besonders betroffenen Bundesländer Salzburg und Oberösterreich wurde er am Donnerstag schon verkündet.

Vor einer Woche, als sich die Situation immer mehr zuspitzte, haben wir bei Leserinnen und Lesern im „Presse"-Forum nachgefragt, ob sie Verständnis für einen allgemeinen Lockdown hätten.

Die Meinungen gehen weit auseinander. Manche haben gar kein Verständnis mehr für Corona-Maßnahmen, andere sehen keinen anderen Ausweg. Eines ist jedoch deutlich zu erkennen: Wer sich für einen Lockdown ausspricht, fordert auch eine Impfpflicht. User carullus schreibt etwa: „Lockdown für alle kann ohnehin nur mit dann verpflichtende Impfung argumentiert werden. Irgendwann muss Schluss mit falscher Toleranz sein“. Und Telecek meint: „Ich bin 2x geimpft, die 3. Impfung ist noch nicht fällig, werde mir aber auch diese holen! Trotzdem würde ich einen kompletten Lockdown hinnehmen, vorausgesetzt es gibt ein Impfpflicht und jegliche Demos, besonders die der Impfintriganten, werden untersagt. Ansonsten hat ein Lockdown wenig Sinn!"

Minli hat „vollstes Verständnis“: „Einfach um den stark belasteten Spitälern etwas Luft zu verschaffen. Auch wenn es für mich bedeutet, dass wir als Gesellschaft gescheitert sind. Wenn wir in unserer Gemeinschaft eine niedrige Impfrate zulassen, müssen mehr Alternativen wie Maskenregeln und Lockdowns her. Nachdem sich viele nicht impfen ließen, wurde nicht auf deren Beweggründe geachtet und diese Gründe öffentlich nie von der Politik ernsthaft angegangen. Wenn die Impfung eine individuelle Entscheidung ist, muss auch umfangreich informiert werden, damit sich jeder ein Bild machen kann. In meinem Umfeld haben sehr viele Horrormeldungen über Impfschäden die Runde gemacht, einige wenige ja auch in Medien. Nur durch ehrliche Offenlegungen der Vor- und Nachteile und somit auch der Impfschäden, kann jeder das Restrisiko abschätzen."

Weiter Meinungen zum Thema:

Ein Lockdown für Alle ist für mich die einzige Lösung, in der aktuellen Lage. (Ich arbeite im Krankenhaus und immer mehr Mitarbeiter fallen weg. Covid aus!) Im Vergleich zu letzten November ist die Situation trotz Impfung sehr dramatisch!
Martinius99

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Bin dreimal geimpft , das soll reichen soweit die Experten. Alles andere empfinde ich als Schikane und unverhältnismäßig. Wie kann man die Impfunwilligen überzeugen: Bei notwendiger Triage sind sie hinten einzureihen und das gehört kommuniziert!
josef 71

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Wieso ist es nicht möglich in die Schulung von Intensivpflegern zu investieren und ein paar hundert neue Coronabetten zu schaffen? Ist sicher billiger als die Geschäfts- und damit auch die Steuereinbußen durch Lockdowns.
JanoJoha  

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Der Lockdown für Ungeimpfte ist ein Akt der Verzweiflung. Der bewirkt aber sehr sehr wenig.Es helfen nur die 5 lange bekannten Punkte für Alle:
Impfen und Testen
Reduktion der sozialen Kontakte
Abstand halten unter 1 M nur mit Maske
Hygienedisziplin und Lüften
Gute Masken samt richtigem Umgang
Statt der FFP2-Masken atmungsaktive High-Tech-Stoffmasken mit Nano-PTFE-Filter. Die sind deutlich besser von der Schutzwirkung, sind atmungsaktiv, können 20 Mal gewaschen und wiederverwendet werden. Die sind auch viel angenehmer zu tragen. Die habe ich schon lange in Verwendung !
pleiti

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In meinem Fall hätte ich kein Verständnis für einen allgemeinen Lockdown. Als Freiberufler im Gesundheitswesen habe ich gewissenhaft, zu meinem Schutz aber auch zum Schutz meiner Patienten, bisher alle Maßnahmen mitgetragen. Ich ließ mich letzte Woche (5 Monate nach meiner 2ten Impfung) zum dritten Mal impfen, gehe zweumal pro Woche testen und sollte ich jetzt auf Grund uneinsichtiger, rücksichtsloser Mitbürger zur Einstellung meines Berufes gezwungen werden dann gehe ich mal auf die Straße.
Tommi76

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Ich werde als geimpfte Person sicher einen Lockdown für alle mittragen. Alle müssen jetzt die ÄrztInnen, PflegerInnen unterstützen. Auf Andersdenkende loszugehen bringt uns nicht aus dieser prekären Situation!  Sinnvoll wäre es sicher auch, Geimpfte medial darauf hinzuweisen, dass regelmäßige PCR Testungen jedenfalls auch für sie (im Sinne der Rücksichtnahme auf die Mitmenschen) Sinn machen!
bewusst.sein

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Als äußerstes Mittel ist ein Lockdown für alle wohl zu akzeptieren,bevor des Gesundheitssystem vollkommen zusammenbricht. Aber man sollte vielleicht vorher die Frage diskutieren,ob eine Ankündigung nicht rechtlich möglich und ethisch vertretbar wäre,dass im Falle von Triagen jedenfalls den Geimpften gegenüber impffähigen Ungeimpften der Vorrang gegeben wird.Es ist nur schwer einzusehen,warum in einer solchen prekären Situation Impfverweigerer aus Überzeugung geimpfte Personen um eine adäquate Behandlung bringen könnten.
IroR

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Warum zum Teufel greift man nicht zum einfachsten und wirkungsvollsten Mittel?: Die vorsätzlich Ungeimpften* sollen die Tests zahlen müssen. Punkt und aus. Wenn jemand dann 100 - 200 Euro im Monat für Tests aufbringen muss geht er / sie schon impfen. Alles andere sind doch pseudoakademische Überlegungen von diesen ganzen "Experten" die NULL Wirkung zeigen und nur noch mehr schaden. Daher auch klares NEIN zum Lockdown für Geimpfte.
*Menschen die man nicht impfen kann sind natürlich auszunehmen.
Jonny der erste

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Vielleicht brauchen wir Bilder wie damals in Italien, damit die Impfskeptiker endlich aufwachen.
Chrisawock

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Die Frage ist nicht, ob man dafür Verständnis hat oder nicht. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit mehr. Die Politik hat das viel zu lange schleifen lassen, nach dem Motto 'Wird scho nix passieren'. Manche Politiker haben das bis zuletzt noch nicht verstanden.
Jetzt hat man nur mehr die Chance, den Virus mit einer Vollbremsung in den Griff zu kriegen. Ein Lockdown nur für Ungeimpfte lässt sich nicht überwachen. Längerfristig muss es für die Ungeimpften 'ungemütlich' bleiben, also dauerhafte 2G-Regel (auch am Arbeitsplatz). Wenn sich der Virus nicht eindämmen lässt, wird auch eine 2G+-Regel (also Testpflicht auch für Geimpfte) eine Option werden müssen. Und natürlich weitere Impfkampagnen.
SpockReloaded

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Was ändert sich in meinem Alltag? Wenig bis nichts.
Arbeiten, einkaufen, Bewegung in frischer Luft, .....
Inzwischen habe ich Erfahrung im Umgang mit "Einschränkungen" und kann mich gut damit arragieren. Bin geimpft, alles gut.
raubritter

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Warum muss es ein Lockdown sein? Aus vielen Studien weiß man, dass er nur beschränkt hilft. TESTPFLICHT für ALLE - und dies 3-5 Wochen lang! Ich persönlich glaube, dass dies die viel effektivere Lösung ist!
Gailias

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Ich führe weder ein Hotel noch eine Gaststätte, und schulpflichtige Kinder habe ich auch nicht zu beaufsichtigen.
Also verstehe ich, wie schwierig das Abwägen von Maßnahmen ist.
Bin auch für Impfpflicht, sofern keine individuellen medizinischen Gründe entgegenstehen. Mein Verstand vertraut Ärzten und ihrer mehrheiutlichen Meinung, und ein bisschen Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen finde ich auch zumutbar und angemessen.
langpe

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Der erste Lockdown war ja noch wahrnehmbar.
Der dritte schon nicht mehr, alles lief wie der tägliche Alltag.
Selbst WENN ein vierter Lockdown kommt wird man davon nicht viel merken.
Vor allem was soll das für ein Lockdown sein wenn alle ganz normal arbeiten gehen?
Das ist kein Lockdown.
Maier717

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Für einen weiteren LD habe ich absolut kein Verständnis mehr.
Einschränkungen für Ungeimpfte ok, da diese zur Eindämmung der Pandemie weniger beitragen, aber öfters auf der Intensivstation landen.
2G ist schon okay, damit zumindest im Freizeitbereich die Verbreitung eingedämmt wird. Ob diese Maßnahme wirkt, wird sich allerdings erst in 10 bis 14 Tagen weisen. Danach wieder evaluieren.
Falls sich keine Verbesserung der Situation in den Krankenhäusern abzeichnet, 2g am Arbeitsplatz, mit dem Recht auf HO, wo möglich.
Wenn sich wieder keine Wirkung abzeichnet, dann halt LD. ABER NUR DANN.
Die Impfwirkung ist schon sehr enttäuschend.
Zuerst sollte aber mehr Geld in die Forschung auch der AK Studien und in angepasste Impfstoffe investiert werden, anstatt in LD und Finanzierung der Wirtschaft. Hier liegt das Versäumnis der Regierung. Auch der fehlende Ausbau des Gesundheitssystems.
Kein Plan B, statt LD und Impfung mit den gleichen Wirkstoffen, welche zu kurz wirken. So scheitert auch ein gut aufgestelltes Land
KIRO2021

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Nun ja... Verständnis... Verständnis habe ich eigentlich keins für einen weiteren Lockdown. Er wäre nämlich gar nicht mehr nötig, hätten sich alle impfen lassen, die es können. So müssen alle die Konsequenzen ausbaden, auch die, die eh schon alles getan haben, was derzeit möglich ist.
Aber: ich selbst habe nichts gegen einen weiteren Lockdown. Ich mache es mir dann zu Hause gemütlich, kann wieder aus dem Homeoffice arbeiten, was ich benötige, bestelle ich online. Soll mir Recht sein. Ich bin sowieso keine Shoppingfanatikerin oder Gastronomiebesucherin. In meinem Garten habe ich es auch schön und kann dort sporteln und frische Luft tanken, wann immer ich möchte. Meine Kinder sind alt genug, um nicht ständig von mir beschäftigt werden zu wollen und die, die schon studieren bzw. arbeiten, wohnen ohnehin nicht mehr zu Hause. Für mich wäre ein weiterer Lockdown eine willkommene Auszeit.
Mir tun aber jene leid, die ihre Existenz verlieren, wenn die Geschäfte wieder zusperren müssen. Mittlerweile denke ich nicht mehr, dass diese Kollateralschäden gerechtfertigt sind. Als es noch keine Impfung gab, sah die Situation anders aus, da ging es nicht anders. Aber wer sich jetzt bewusst gegen eine Impfung entscheidet, hat meiner Meinung nach keine Rücksichtnahme mehr verdient.
DieSenferin

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Verständnis für einen neuerlichen Lockdown – nein, sicher nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie so ein neuer Lockdown ablaufen soll. Ein weiterer Endlos-Wischi-Waschi-Lockdown mit Privatparties aller Art, Click-and-Collect, Take-Away und so weiter? Inklusive Ansturm auf Bars und Kaufhäuser in den Tagen davor?
Es sind sehr viele Leute nicht wirklich betroffen von einem Lockdown, viele davon pfeifen sich sowieso nichts.
Dazu die vielen Nachteile – nicht nur wirtschaftlich, psychologisch, usw. Auch der sicher kommende Rückschlag beim Impfen („Hilft ja eh nix“).
Ca. 65% der Bevölkerung sind geimpft. Denen – inklusive mir – zu erklären, warum jetzt ein Lockdown sein muss, wird extrem schwierig. Denn die vielen versäumten anderen Dinge, die meiner Meinung nach viel gelinder sind (vom Ende der Gratis-Tests bis zur Impfpflicht) hätten ja gemacht werden können.
Wenn wirklich ein Lockdown kommt, muss gleichzeitig eine Impfpflicht kommen wenn irgendein Politiker noch ernst genommen werden will. Dann sind die Geimpften und Nichtgeimpften gleichzeitig in mehrfacher Hinsicht sauer. Viel Spaß dabei!
Harry555

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Wir als Familie haben - so wie die große Mehrheit - alles getan, um die Pandemie einzudämmen. Wir sind geimpft, unser Kind (unter 12) wird 3x die Woche getestet. Ich bin voll bei Elisabeth Köstinger, wenn sie sagt:
„Die Zeit der Solidarität mit jenen, die sich aus fadenscheinigen Gründen nicht impfen lassen wollen, ist abgelaufen.“
Es steht jedem frei, sich nicht impfen zu lassen. Was aber überhaupt nicht mehr geht ist, dass die gesamte Gesellschaft die Konsequenzen der Ignoranz einer Minderheit ausbaden muss. Kinder und Jugendliche leiden. Die Wirtschaft leidet. Die Menschen sind Maßnahmen-müde.
Wenn wer zuhause bleiben sollte, dann sind es diejenigen, die sich nach Milliarden weitestgehend problemlos verabreichter Impfdosen immer noch weigern, das nötige zu tun.
Wie gesagt: Wir leben in einem freien Land. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie will. Allerdings hat jedes Verhalten Konsequenzen. Es ist höchste Zeit, dass die Impfgegner ENDLICH mit den Konsequenzen ihres Verhaltens konfrontiert werden und ihnen die Möglichkeit genommen wird, die Pandemie auch weiterhin am Laufen zu halten, womit sie uns allen massiven Schaden zuzufügen.
P.S. Die Impfverweigerung und unerträgliche Schludrigkeit beim Testen ist in ein österreichisches Phänomen. In Italien oder Frankreich kommt man nirgends rein, ohne seinen QR-Code vorzuzeigen (plus Lichtbildausweis).
helmhelm

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