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Wegen geringer Sparzinsen werden Eigenkapital-Veranlagungen immer interessanter

Moderator Jakob Zirm („Die Presse“) diskutierte mit Thomas Trettnak, CERHA HEMPEL, Andreas Zederbauer, dagobertinvest und Wilhelm Celeda, Kathrein Privatbank (im Uhrzeigersinn von li. ob.).
Moderator Jakob Zirm („Die Presse“) diskutierte mit Thomas Trettnak, CERHA HEMPEL, Andreas Zederbauer, dagobertinvest und Wilhelm Celeda, Kathrein Privatbank (im Uhrzeigersinn von li. ob.).(c) Roland RUDOLPH
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Diskussion. Drei Veranlagungsexperten diskutierten auf Einladung der „Presse“ über unterschiedliche Möglichkeiten für private Anleger, zu höheren Renditen zu kommen. Dafür ist gar nicht so viel Eigenkapital notwendig.

Aufgrund der Tatsache, dass beispielsweise zehnjährige Staatsanleihen negative Zinsen von zwei Prozent aufweisen, sind Investments in Eigenkapital bei Investoren zunehmend gefragt. Das war der Ausgangspunkt eines von Jakob Zirm, stellvertretender Ressortchef Wirtschaft der „Presse“, geleiteten Branchentalks zum Thema Eigenkapital.

Daran nahmen Wihelm Celeda, Vorstandsvorsitzender der Kathrein Privatbank, Thomas Trettnak, Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei CERHA HEMPEL und Andreas Zederbauer, Co-Gründer und CEO von dagobertinvest teil.

Rechtsanwalt Trettnak stimmte mit Zirm überein, dass sich der Umgang mit Eigenkapital in der Pandemiezeit verändert habe. CERHA HEMPEL ist eine Kanzlei, die sich auf die Beratung von Investoren und Kapitalsuchenden spezialisiert hat. Vor allem in der Start-up-Szene im Technologiebereich werde zurzeit häufig mittels Venture Capital investiert. Business Angels statten Firmenneugründungen mit Kapital aus. „Bislang war der Mittelstand eher zögerlich, Eigenkapital auf diesem Weg ins Unternehmen zu holen“, erklärte Trettnak. „Man vertraute mehr auf Fremdkapital. Erst seit es zu einem Generationswechsel kommt und sich die Gründergeneration zurückzieht, ist der Trend zu Eigenkapital-Finanzierungen verstärkt zu bemerken.“ Kurz gesagt: Das Kapital ist da, Angebot und Nachfrage stimmen überein.

Thomas Trettnak, CERHA HEMPEL
Thomas Trettnak, CERHA HEMPEL(c) BARBARA NIDETZKY

»„Venture-Capitalisten rechnen in zwei Jahren mit einem fünf- bis achtfachen Return of Investment, allerdings bei vollem Verlust­risiko.“«

Thomas Trettnak, CERHA HEMPEL

Das Onlinefinanzierungs-Portal dagobertinvest ist eine der führenden Crowdinvestment-Plattformen, die sich ausschließlich mit Unternemensfinanzierungen im Immobilienbereich beschäftigt. Insgesamt wurden bereits rund 95 Millionen Euro an Kapital vermittelt. Zederbauer arbeitet an der Schnittstelle von Immobilienentwicklern und Anlegern, die sich eine höhere Rendite erwarten. „Anfang 2020 hatten wir eine kleine Wachstumsdelle, wo unser Business nur um 20 bis 30 Prozent wuchs“, erklärte Zederbauer. „Seit 2015 war es üblich, dass wir jährlich um 100 Prozent zulegten.“

Märkte haben sich erholt

Auch die Kathrein Privatbank konnte einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach renditenstärkeren Anlageformen wie Private Equity Fonds feststellen. „Ich bin überzeugt, dass die Covid-19-Pandemie die Wirtschaft viel weniger stark betroffen hat als angenommen. Der Beweis dafür ist, dass sich die Märkte 2021 sehr schnell erholt haben“, berichtete Kathrein-Privatbank-Vorstand Celeda. „Bei unseren Privatkunden ist in dieser Zeit das Interesse am Aktienmarkt gestiegen.“

Celeda ist ein Verfechter, dass in einem ersten Schritt an der Börse investiert und erst in einem zweiten Schritt alternative Kapitalmarktinvestitionen in Betracht gezogen werden, wie zum Beispiel Private Equity Fonds.

Crowd Investing ist ein weiteres Thema im Bereich Eigenkapitalfinanzierung, bei dem es sich um eine Mischung aus Anleihen und Aktien mit einer fixen Verzinsung handelt. Celeda: „Wir sehen einen deutlichen Anstieg aufgrund extrem niedriger Sparzinsen und der Tatsache, dass sehr viel Liquidität im privaten Markt vorhanden ist.“ Die gesamte Private-Banking-Branche erlebe im Moment Rekordzuwächse.

Start-ups auf Geldsuche

Die Ticketgröße für Investoren liegt im Start-up-Bereich bei 25.000 bis 50.000 Euro, im sogenannten Early Stage bei 100.000 bis 500.000 Euro. „Start-ups brauchen Geld. Dieses kommt von der Bank oder vom Crowd Investing, das hängt vom Einzelfall ab“, erklärt Trettnak. Start-ups wollen neben dem Geld auch am Know-how partizipieren und sich des Netzwerks des Investors bedienen. Begehrte Investoren seien US-amerikanische und britische Fonds, berichtet Trettnak.

Zederbauer beschäftigt sich mit einer ganz anderen Form der Eigenkapitalfinanzierung. Es ist eine Darlehnsform, bei der das Crowdkapital nach einer Nutzungsdauer verzinst wieder zurückgezahlt wird. Zederbauer: „Unsere Investoren sind stille Kapitalgeber und keine Partner, die in die Unternehmensführung dreinreden.“ Für die Anleger gebe es schon Tickets ab 250 Euro, das durchschnittliche Investment liege bei rund 1300 Euro pro Emission. Investieren könne man bei dagobertinvest einfach über das Internet. „Ein typischer Anleger ist bei uns an 12 Emissionen beteiligt, wegen der Risikostreuung kleinteilig veranlagt. Das entspricht einem Portfolio von rund 15.000 Euro“, meinte Zederbauer.

Private Equity Fonds

Private-Equity-Finanzierungen erfordern im Normalfall eine siebenstellige Investition. Bei der Kathrein Privatbank können Investoren sich schon ab 50.000 Euro an Private-Equity-Fonds beteiligen. „Rund 20 Fonds werden pro Jahr angeboten, selektiert nach bestimmten Themen“, berichtet Celeda. So kann beispielsweise in Fintech oder Forschung investiert werden. Die Einzel- oder Dachfonds werden von Profis voranalysiert. Die Idee dabei: Kleinere Anlagebeträge werden gepoolt, das hat den Vorteil, dass sich Fondsmanager nicht mit zu vielen Anteilseignern – wie beispielsweise bei einer Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft – auseinandersetzen müssen. Obwohl die Laufzeit auf mehrere Jahre angesetzt ist, können als eine Art Notfall-Exitstrategie zweimal jährlich Fondsteile in Auktionen angeboten werden. Für Kaufinteresse gibt es allerdings keine Gewährleistung, dass die Anteile tatsächlich gefragt sind. Es dient aber als Beruhigung der Investoren.

Wilhelm Celeda,  Kathrein Privatbank
Wilhelm Celeda, Kathrein Privatbank(c) beigestellt

»„Wir sehen einen
deutlichen Anstieg aufgrund extrem
niedriger Sparzinsen und der Tatsache, dass sehr viel Liquidität im privaten Markt
vorhanden ist.“«

Wilhelm Celeda, Kathrein Privatbank


Für Moderator Zirm ist der Eigenkapitalmarkt bis nach unten geöffnet: Beginnend mit Crowdfunding, über Private-Equity-Fonds bis hin zu Crowdinvestment an Start-ups. An Rechtsanwalt Trettnak richtete er die Frage, ob potenzielle Investoren mit einem Kapital von beispielsweise 300.000 Euro bei ihm vorsprechen würden, um das Geld gewinnbringend anzulegen. „Das komme gelegentlich vor“, antwortete Trettnak. „Grundsätzlich leiten wir diese Klienten jedoch an andere Dienstleister weiter. Denn von uns vertretene Start-ups wissen in der Regel, wen sie als Investor haben wollen.“ Er ist aber überzeugt, dass sich bei den in Österreich zahlreich zu findenden Hidden Champions die Einstellung hinsichtlich Eigenkapitalfinanzierung durch ein verjüngtes Management geändert habe. Laut Trettnak werde „Private Equity nicht mehr automatisch mit Heuschrecken gleichgesetzt“.

Wesentlich höhere Zinsen

Wie hoch sei die Erwartungshaltung bei den Private-Equity-Fonds, wollte Zirm von Bankexperten Celeda wissen. Im Vergleich zum Sparbuch gibt es eine wesentlich höhere Verzinsung. Allerdings mit einem höheren Risiko. Celeda: „Wenn man sein Investment breiter streut, waren in den letzten 15 Jahren rund sieben bis neun Prozent Rendite erzielbar.“ Spannend ist auch, dass man sich bei der Fondsauswahl für Spezialthemen interessieren könne: So gibt es einen Fonds, der sich ausschließlich auf asiatische Gesundheitsprodukte spezialisiert hat.

Zederbauer wies in seiner Argumentation darauf hin, dass es für Anleger beim Crowdinvestment keine Kosten wie Depotgebühren gebe. Bei Crowdinvestments mit dagobertinvest handelt es sich meist um Darlehen für Wohnbauprojekte mit Laufzeiten von 24 bis 36 Monaten. So lange dauert im Regelfall die Umsetzungsphase eines Immobilienprojekts. Von den rund 500 Bauvorhaben, die die Branche begleitet hat, gab es nur in zehn Fällen Probleme und Teilausfälle. Zederbauer: „Das Risiko liegt zurzeit unter einem Prozent. Dieses Risiko kann man durch spezifische Projekt- und Emittentenauswahl auf maximal zwei Prozent begrenzen, wie das langfristige Szenario belegt. Fünf bis sechs Prozent Verzinsung sind daher durchaus realistisch.“

Gewinn ist vielfacher ROI

Für viele Investoren, die juristisch von der Rechtsanwaltskanzlei CERHA HEMPEL begleitet werden, sind solch geringe Gewinnmargen unattraktiv. „Venture-Capitalisten rechnen in zwei Jahren mit einem fünf- bis achtfachen Return on Investement (ROI), allerdings bei vollem Verlustrisiko“, erklärte Trettnak. Auch bei Investitionen in diesen Größenordnungen fallen keine Spesen und Gebühren an, weil es sich um nachrangiges Eigenkapital handelt. Trettnak: „Direktbeteiligungen werden über Syndikatsverträge geregelt, jede wichtige Entscheidung wird durch die Gesellschafter getroffen, auch wenn dies nicht verpflichtend ist. So lastet die Entscheidung auf mehreren Schultern, was als positiv empfunden wird. Die Investoren haben einen großen Einfluss auf die Unternehmensführung. Die Gründer lassen sich sehr wohl etwas sagen.“ Gibt es einen Ankerinvestor, dann sinke das Insolvenzrisiko, die Gefahr eines 100-prozentigen Verlustes werde dadurch stark gemindert, erläutert Trettnak.

Fondslösungen sind laut Zederbauer im Falle von Crowdinvestments, wie sein Unternehmen es betreibt, nicht notwendig, das wäre auch nicht erlaubt, weil die Anleger persönlich über ihre Investments entscheiden müssen. Hier hofft Zederbauer auf ein neues Gesetz, das EU-weit gelten soll. „Unsere Dienstleistung bieten wir im Moment neben Österreich nur noch in Deutschland und der Schweiz an“, erklärt der Crowdinvestment-Profi. Überall anders wäre es aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen zu mühsam. Er ist in jedem Fall davon überzeugt, dass Crowdfunding-Lösungen in Zukunft vermehrt nachgefragt werden.

Andreas Zederbauer, dagobertinvest
Andreas Zederbauer, dagobertinvest(c) beigestellt

»„Anfang 2020 hatten wir eine kleine
Wachstumsdelle. Seit 2015 war es üblich, dass wir jährlich um 100 Prozent zulegten.“«

Andreas Zederbauer, dagobertinvest


Der Bereich des Crowdinvestments werde noch wachsen, das bestätigen auch die beiden anderen Experten. Das Risiko bei Fondslösungen, wie sie die Kathrein Privatbank anbietet, ist laut deren CEO Celeda überschaubar, Renditen lägen bei einer 15- bis 20-jährigen Laufzeit bei 10 bis 12 Prozent, darin seien schon Ausfälle berücksichtigt. Er empfiehlt Private-Equity-Fonds als Beimischung zu einer Veranlagung, weil Anleger an der Börse ihr Investment im Bedarfsfall kurzfristig wieder liquid machen können.

Eine Spezialfinanzierungsform stellt das Mezzanin-Kapital dar, eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital, das viele Vorteile inkludiert und sich in der Praxis großer Beliebtheit erfreut. Im Falle einer Insolvenz ist das eingesetzte Eigenkapital nachrangig gegenüber dem Fremdkapital. In der Regel ist es ein Darlehen, bei dessen Gewinnausschüttung der Eigenkapitalgeber partizipiert und Verkaufserlöse erzielen kann.

Der Anlagehorizont liegt bei Private-Equity-Fonds laut Celeda bei fünf bis zehn Jahren: „Rund zwei Jahre wird für so einen geschlossenen Fonds ein Pool gesammelt, rund sieben Jahre wird in der Folge am Exit gearbeitet. Diversifiziert wird nach Branche oder Region, beispielsweise EU-Fintechs.“

Wieviel investieren?

Auf die Frage des Moderators, wieviele Teile des Portfolios in Private-Equity-Investments angelegt werden sollen, antworteten die drei Experten unterscheidlich. Celeda meinte, dass dies vom jeweiligen Risikoappetit der Kunden abhänge. Trettnak verband seine Antwort mit der Kernfrage, ob man das angelegte Geld innerhalb der nächsten zehn Jahre benötige, es sei aber immer vom Einzelfall abhängig. Mitunter werden 80 bis 90 Prozent des Portfolios investiert. Das sei laut Trettnak jedoch wenig sinnvoll. Kurze Laufzeiten gibt es bei den Immobilieninvestements von dagobertinvest. Aber hier kann es vorkommen, dass das eingesetzte Kapital nicht pünktlich zurückgezahlt werde. Dann nämlich, wenn sich laut Zederbauer „die Fertigstellung eines Bauprojekts um ein halbes Jahr verzögert, was durchaus vorkommen kann“. Deshalb empfiehlt er, 10 bis 20 Prozent in diese Anlageform zu investieren, den Rest auf andere Assetklassen wie beispeilsweie Kryptowährungen, Aktien oder Anlagen zu verteilen.

Regulatorisches Umfeld

Das letzte Kapitel, das Zirm im Rahmen des „Branchengesprächs Eigenkapital“ behandelte, betraf das regulatorische Umfeld, in dem sich Eigenkapitalfinanzierungen bewegten. Hier sah vor allem der Jurist Trettnak viel Verbesserungspotenzial: „Es ist dringend notwendig, eine zeitgemäße Rechtsformenlandschaft zu schaffen.“ Er forderte, dass die Vorteile des Aktienrechts in das GmbH-Recht übernommen werden. Trettnak: „Die zwingende Einbindung von Notaren zur Gründung einer GmbH ist zum Beispiel für Geschäftspartner aus Großbritannien, den USA oder aus Asien nicht nachvollziehbar.“ Mit einer „Austrian Ltd.“-Initiative gäbe es schon lange die Forderung, konkrete Dinge zu vereinfachen. „Es wäre notwendig, dass in Österreich für GmbHs die Möglichkeit bestünde, einfacher Kapital zu erhöhen und Anteile formfrei zu verkaufen. Das Zögern bei dieser Forderung bringt das Land ins Hintertreffen“, beklagte Trettnak.

Zederbauer wiederum berichtete über einen Langzeitwunsch der WKO nach einem beteiligungsfreien Betrag: „Es sollte steuerlich anerkannt werden, wenn Privatkapital in eine Risikokapitalbeteiligung geht.“ Bezüglich Crowdinvestments ist er jedoch froh, dass es ein eigenes Gesetz – im Gegensatz zu Osteuropa – gebe. Für Celeda gehen „die Vorschriften teilweise viel zu weit, sodass oft die eigene Entscheidung eingeschränkt wird“. So müsse man in Österreich eine lange Finanzerfahrung nachweisen, wenn man 50.000 Euro in einem Hedgefonds investieren möchte. In der Schweiz gebe es in diesem Zusammenhang eine wesentlich höhere Bereitschaft, selbstständige Entscheidungen zu akzeptieren.

Die Teilnehmer

Wilhelm Celeda, Vorstandsvorsitzender der
Kathrein Privatbank.

www.kathrein.at

Thomas Trettnak, Rechtsanwalt, Partner in der Kanzlei CERHA HEMPEL.

www.cerhahempel.com

Andreas Zederbauer, Co-Gründer und CEO von dagobertinvest.

www.dagobertinvest.at

Glossar

Private Equity: Bei Investitionen in Unternehmen denken viele zuerst an börsegehandelte Aktien. Es gibt aber einen nicht unbedeutenden Markt an Unternehmensbeteiligungen, der bisher für Privatanleger, aufgrund des hohen Mindestinvestitionsvolumens, nur schwer zugänglich war, Private Equity genannt. Generell wird damit der Handel mit Eigenkapitalanteilen an nichtbörsennotierten Unternehmen bezeichnet, der häufig in Form von professionellen Beteiligungsgesellschaften, sogenannten Private-Equity-Fonds, erfolgt.

Unter dem Begriff Venture-Capital bezeichnet man einen Teilbereich des Private-Equity-Geschäfts, das auch als Risikokapital bekannt ist. Beim Venture-Capital handelt es sich um zeitlich begrenzte Mittelüberlassungen in Form von Eigenkapital an das Spezialsegment der jungen Wachstumsunternehmen.

Crowdfunding ist eine aus den USA stammende Form der Finanzierung – bezeichnet das Sammeln von Geldbeträgen durch viele einzelne Geldgeber (auch „Crowd“ genannt), mit dem Ziel, ein bestimmtes Projekt zu realisieren. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Crowdfunding, die sich im Wesentlichen durch den Mehrwert definieren, den die Geldgeber im Gegenzug zu ihren Investments erhalten.
Häufig wird „Equity based Crowd­funding” auch mit dem Begriff „Crowdinvesting” abgekürzt, da es sich bei dieser Crowdfunding­art um ein Investment mit finanzieller Gegenleistung handelt. Die Kapitalgeber erwerben mit ihren Investments meist „Beteiligungen“ an Unternehmen, mit welchen sie zum Beispiel am jährlichen Gewinn partizipieren und von einer Unternehmenswertsteigerung profitieren. In der Regel werden mittels Crowdinvesting Start-ups finanziert, die eine neue Idee mit kommerziellem Erfolgspotential umsetzen wollen. Die Projekte zielen auf Investoren ab, die bei vollem Risikobewusstsein auf die potenziell hohen Renditen von Investments in Start-ups setzen.

Business Angel beteiligen sich finanziell an Unternehmen und unterstützen gleichzeitig die Existenzgründer mit Know-how und Kontakten in einer typischerweise sehr frühen Phase. Meist handelt es sich dabei um erfolgreiche Gründer, die nach dem Verkauf oder Börsengang ihres ehemaligen Unternehmens Kapital und Know-how in junge Unternehmen einbringen, oder um erfahrene Unternehmer oder leitende Angestellte, die aufgrund ihrer langen Berufstätigkeit über mehr Managementerfahrung und Kontakte verfügen als die Gründer der betreuten Unternehmen selbst.

Mezzanin-Kapital ist eine zeitlich befristete Mischform von Eigenkapital und Fremdkapital. Es dient meist als Ergänzungsfinanzierung zu anderen Finanzierungsinstrumenten wie Investitionskrediten, Eigenmittel und Förderungen. Beim Mezzanin-Kapital gibt es variable Ertragsmöglichkeiten durch eine Beteiligung am Gewinn aber kein Mitspracherecht. Eine Rückzahlung für die Geldgeber ist nicht abgesichert. Deren Verluste im Insolvenzfall sind besonders hoch, da normale Gläubiger noch vor diesen Geldgebern ausgezahlt werden, man spricht daher von „nachrangig“. Dafür haben die Geldgeber eine höhere Chance, an den Gewinnen zu partizipieren im Vergleich zu klassischen Kreditin­strumenten oder Unternehmensanleihen.

Due Diligence ist die Prüfung der wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen Verhältnisse eines Unternehmens, in welches ein Investment geplant ist.

Information

Das Branchengespräch fand auf Einladung der „Presse“ statt und wurde finanziell unterstützt von der Kathrein Bank, CERHA HEMPEL Rechtsanwälte und dagobertinvest.


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