ESC
Legenden und Nullnummern aus Österreich beim Song Contest
Rückblick auf die österreichische Song-Contest-Geschichte.

Österreich beim Eurovision Song Contest - das ist nicht unbedingt eine Erfolgsgeschichte. Nur zweimal wurden die meisten Punkte an die Alpenrepublik vergeben, öfter wurde es der letzte Platz. Ein Rückblick auf die österreichische Song-Contest-Geschichte:
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Selbst Udo Jürgens brauchte drei Anläufe für den Sieg. Er trat 1964 mit "Warum nur, warum?" an und kam auf Platz 6 (von 16 Teilnehmern). Im Folgejahr landete er mit "Sag ihr, ich lass sie grüßen" auf Platz vier. 1966 kam dann "Merci Chérie" - bis heute ein Klassiker. Ein viertes Mal in Folge wollte Jürgens nicht mehr antreten.
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Im Jahr der Umbrüche, nach dem eine ganze Generation benannt wurde, sang Karel Gott für Österreich "Tausend Fenster": "Viele tausend Fenster sagen stumm, 'Hier lebt noch wer/ Grad’ wie du so einsam und allein'". Aber auch der tschechische Kultsänger kam bei 17 Teilnehmern nicht über Rang 13 hinaus.
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Zwei Jahre in Folge, 1969 und 1970, hatte Österreich auf eine Teilnahme beim Song Contest verzichtet. Dann kam eine blutjunge Marianne Mendt und machte "Musik". Europa war von ihrem Auftritt nicht überzeugt: Platz 16 von 18.
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Von 1973 bis 1975 fuhr kein Österreicher zum Song Contest. Waterloo & Robinson durften 1976 aber: Der Mitschunkel-Hit "My Little World" landete auf dem respektablen fünften Platz von 18. Gesungen tatsächlich auf Englisch: Das war von 1973 bis 1977 möglich, danach wurde wieder obligatorisch, dass der jeweilige Beitrag in der Landessprache gesungen werden musste - eine Regelung, die bis 1998 bestand.
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Anfang der Achtziger wurde der erste Tiefpunkt erreicht: Marty Brem landete mit "Wenn du da bist" im Jahr 1981 auf dem letzten Platz. Ebenso wie 1984 Anita mit "Einfach weg". In den österreichischen Charts war sie mit dem Titel trotzdem erfolgreich.
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Gleich sechs Mal trat Gary Lux für Österreich beim Song Contest an. Seinen größten Erfolg hatte er 1985 mit "Kinder dieser Welt": Platz acht. Zwei Jahre später kam er mit "Nur noch Gefühl" gerade mal auf Rang 20. Bei seinen sonstigen Song-Contest-Auftritten sang er im Hintergrund: für die Gruppe Westend 1983, für Anita, für Tony Wegas 1993 und zuletzt für Stella Jones 1995.
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"Lisa, Mona Lisa" bracht Wilfried Scheutz kein Glück. In Dublin landete er auf dem letzten Platz.
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Als Erfolg konnte man Thomas Forstners ersten Auftritt beim Song Contest werten: "Nur ein Lied" kam 1989 auf Platz fünf (von 22). Weniger erfolgreich war Forstner mit seiner zweiten Teilnahme 1991: Seine Ballade "Venedig im Regen" bekam keinen einzigen Punkt und landete auf dem 22. und damit letzten Platz.
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Tony Wegas kam 1992 mit "Zusammen geh'n" auf Platz zehn (von 23 Teilnehmern). Die Musik dafür komponierte ebenfalls, wie schon bei Thomas Forstners "Nur ein Lied" im Jahr 1989, Dieter Bohlen. Im Jahr darauf kam der Burgenländer mit "Maria Magdalena immerhin noch auf Platz 14 (von 25). Dann folgten Alkohol- und Drogenexzesse. Inzwischen tritt Wegas wieder mit Latino-Liedern auf.
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Der Vorarlberger war der erste sehbehinderte Künstler, der beim Song Contest Erfolg hatte: ein respektabler Platz 10 (von 23) für "Weil’s dr guat got".
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Bettina Soriats Upbeat-Nummer "One Step" glänzte mit Textstellen wie "Auf uns'rem Highway ist schon lange kein Verkehr" oder "Beim Sex bist du so schnell wie Raumschiff Enterprise". Der Song kam nicht mal in die Charts. Mit 12 Punkten landete das Lied auf Platz 21 (von 25). Mangels Erfolg durfte Österreich im Jahr darauf nicht beim ESC antreten.
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Die Rounder Girls hatten die undankbare Aufgabe, Österreich in der Zeit der Sanktionen (wegen der FPÖ-Regierungsbeteiligung) zu vertreten: "All To You" belegte immerhin Rang 14 von 24.
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Brachialkabarettist Alf Poier sorgte 2003 für die beste Platzierung für Österreich seit 1989: "Weil der Mensch zählt" kam auf den sechsten Platz (von 26). Im Jahr darauf wurde übrigens die zusätzliche Qualifikationsrunde eingeführt - die beiden Halbfinalshows.
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Eric Papilaya performte im Semifinale 2007 "Get A Life – Get alive" und wurde enttäuschender 27. von 28. Das Lied war übrigens auch der offizielle Life-Ball-Song 2007.
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Drei Jahre in Folge, 2008 bis 2010, verzichtete Österreich auf ein Antreten beim Song Contest. Angespornt vom Hype, den die deutsche Siegerin von 2010, Lena Meyer-Landrut, auslöste, schickte Österreich 2011 wieder einen Act zum Song Contest. Ex-Starmania-Gewinnerin Nadine Beiler setzte sich in einer ORF-Show durch. Sie meisterte die Semifinal-Hürde, im Finale musste sie sich mit Platz 18 zufrieden geben.
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Lukas Plöchl und Manuel Hoffelner alias Trackshittaz vertraten Österreich beim Song Contest in Baku mit dem Titel "Woki mit deim Popo". Die Mundart-Rapper mussten sich allerdings schon im ersten Halbfinale geschlagen geben - mit der geringsten Punktezahl aller Länder.
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Und dann kam Conchita Wurst: Ihre an die großen James-Bond-Hymnen erinnernde Ballade "Rise Like a Phoenix" schlug ein. Tom Neuwirths Kunstfigur siegte in Kopenhagen überlegen - und sorgte für europaweites Echo.
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Conchita brachte den Song Contest nach Wien. Es gab es viele Partys, neue Ampelmänner und -frauen – und einen Auftritt von The Makemakes, von dem man sich nur mehr an das brennende Klavier erinnert. Vorletzter Platz.
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Überraschend gut schnitt Cesár Sampson in Lissabon ab: Er sang "Nobody But You" und seine konzentrierte, sichere und trotzdem entspannte Performance kam bei Jury und Publikum gut an. Sensationeller dritter Platz für den gebürtigen Linzer.
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