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Kunstfrühling in Krems

Flower-Power. Die Wiener Künstlergruppe Gelitin lässt kein Material unversucht. Hier: Plastilin auf Holz.
Flower-Power. Die Wiener Künstlergruppe Gelitin lässt kein Material unversucht. Hier: Plastilin auf Holz.(c) beigestellt
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In ihren neuen Ausstellungen hält die Landesgalerie Niederösterreich viel Entdeckenswertes bereit.

Je nachdem von welcher Richtung man sich nähert, lässt der hoch aufragende Körper der Landesgalerie Niederösterreich mit seiner schimmernden Außenhaut ein Schiff, ein Zelt, einen gekippten Würfel assoziieren. Als würde die Architektur sprechen, signalisiert sie Dynamik, Innovation, Wagemut. Das sind denn auch die Leitmotive, denen sich das Haus in seiner aktuellen Programmierung durch die neue künstlerische Leiterin Gerda Ridler verschrieben hat.

Visionärin. Isolde Maria Joham  hat in ihrer Malerei oft drängende Fragen der Zeit vorweggenommen.
Visionärin. Isolde Maria Joham hat in ihrer Malerei oft drängende Fragen der Zeit vorweggenommen.(c) beigestellt

Den Auftakt macht eine umfangreiche Werkschau der Künstlerin Isolde Maria Joham. Öffentliche Anerkennung erhielt sie vor allem als Mosaik- und Glaskünstlerin. Ihrem malerischen Werk hingegen wurde die verdiente Aufmerksamkeit erst spät zuteil. Die Bedeutung dieses Werks rund um das Beziehungsdreieck Mensch, Technik, Natur gilt es in der hiesigen Kunstgeschichte noch zu verankern. Vielleicht ist die Zeit auch erst jetzt reif dafür, hat Isolde Maria Joham in ihren großformatigen, zwischen Pop, Fotorealismus und Science-Fiction angesiedelten Bildern doch viele heute hochbrisante Themen wie Fortschrittsgläubigkeit, Klimakrise oder die Ausbeutung der Natur vorweggenommen. 40 Jahre nach Johams erster Malereiausstellung im Wiener Palais Liechtenstein spannt die Schau mit dem Untertitel „Eine Visionärin neu entdeckt“ nun einen großen Bogen von ihren frühen Naturstudien über die monumentalen Werke der 1980er- und 1990er-Jahre bis zu ihren neuen Roboter- und Reisebildern.

Vorhang auf! Zu einer Reise durch die jüngere österreichische Kunstgeschichte seit den 1960er-Jahren lädt dann die große Sammlungsausstellung „Rendezvous mit der Kunst“ ein. Die rund hundert Werke von Ona B. bis Leo Zogmayr stammen aus dem insgesamt 72.000 Werke umfassenden Kunstdepot der Landessammlung.

Inszeniert und gruppiert nach inhaltlichen, stilistischen und formalen Kriterien, zeigt die Schau die künstlerische wie auch mediale Bandbreite des Kunstgeschehens der letzten sieben Jahrzehnte. Neben prominenten Beiträgen – etwa von Biennale-Künstlerin Jakob Lena Knebl oder der Künstlergruppe Gelatin – werden in der Ausstellung auch Kunstwerke zu sehen sein, die bislang ­selten bis nie gezeigt wurden.
Im Juni heißt es dann „Vorhang auf!“ für die junge japanische Künstlerin Chiharu Shiota. Ihr Markenzeichen sind raumgreifende Interventionen unter exzessiver Verwendung von schweren Wollfäden und anderen Objekten. Ihre Installation „Across the River“ im Erdgeschoß der Landesgalerie will einen Dialog herstellen zwischen der spektakulären Architektur des Hauses und der nahegelegenen Donau.  

Sozialkritisch. Florentina Pakosta reflektiert in ihrer Malerei Medienbilder aus feministischer Sicht.
Sozialkritisch. Florentina Pakosta reflektiert in ihrer Malerei Medienbilder aus feministischer Sicht.(c) Christoph Fuchs

Tipp

Landesgalerie Niederösterreich

„Isolde Maria Joham“. Bis 9. 10.

„Rendezvous mit der Sammlung. Kunst von 1960 bis heute“. Ab 21. 5.

„Chiharu Shiota“. Ab 11. 6.,

lgnoe.at

Tickets. 20% Ermäßigung in der Landesgalerie NÖ und im Forum Frohner für Club-Mitglieder.


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