Samuel Koch war Kandidat in der Familienshow "Wetten, dass …?". In der Live-Sendung am 4. Dezember stürzte er so unglücklich, dass er zeitweise in Lebensgefahr schwebte und nun Lähmungen an Armen und Beinen hat. Sein Arzt spricht von einer Querschnittslähmung (Tetraplegie) von allen vier Gliedmaßen und des vegetativen Nervensystems. Der 23-Jährige wird wohl nie wieder normal gehen können.
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Es hatte verhältnismäßig harmlos angefangen. Zwar hatte sich Koch mit einer spektakulären Wette beworben, aber was sollte in "Wetten, dass …?" schon schief gehen? Immerhin hatte es in fast 30 Jahren Laufzeit noch keinen schweren Unfall gegeben. Auch nicht bei Wetten wie einem Reifenwechsel am fahrenden Motorrad oder acht Meter hohen Sprüngen mit dem Fahrrad.
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Mithilfe von Federbeinen, die er sich unter die Füße schnallte, wollte Koch über fünf fahrende Autos springen. Schon bei den Proben war Koch gestürzt, hatte sich aber aufgerappelt. Er war geschützt mit einem Rückenprotektor, Ellenbogen- und Knieschonern, und einem Sturzhelm. Als Hobby-Kunstturner kannte er seinen Körper gut.
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Der 23-Jährige hatte schlicht Pech: Bei zwei Autos klappte der Versuch. Als er über den dritten Wagen springen sollte, streifte er das Auto, geriet ins Trudeln und prallte mit voller Wucht auf den Boden. Der 23-Jährige blieb regungslos liegen. Ein Schock für Zuschauer im Saal in Düssenldorf, der größte Schock aber wohl für seinen Vater, der den Wagen lenkte.
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Das Moderatoren-Urgestein Thomas Gottschalk stellte sich nach einer Unterbrechung bleich und sichtlich angegriffen den Zuschauern: "Ich bringe es nicht fertig, jetzt hier weiter zu moderieren", sagte der 60-Jährige. Das ZDF brach die Live-Übertragung aus Düsseldorf ab - erstmals in der Geschichte der Show. Nie zuvor hatte Gottschalk eine solche Aufgabe zu bewältigen gehabt. "Ich entlasse Sie ratlos. Ich bin ratlos, Sie sind ratlos - und traurig sind wir alle."
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Gottschalks Anmoderation der Wette klingt im Nachhinein fast prophetisch. "Ich habe vieles gesehen in meiner Laufbahn, so gefürchtet hab' ich mich noch nie, dass dem jungen Mann etwas passiert", sagte er. "Ich kann nur sagen: Ich hoffe, alles geht gut." Nach dem Unfall sagte er noch, der Wettkandidat sei vielleicht mit einer Nackenprellung davongekommen.
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Diese Hoffnung hatte sich bald zerschlagen: Die Ärzte diagnostizierten schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule. Nach einer Notoperation lag der 23-Jährige zwei Tage in einem künstlichen Koma. Mehrfach wurde er am Rückenmark operiert. Nach der Notfall-Behandlung in Düsseldorf wurde er in das Paraplegiker-Zentrum nach St. Gallen (Schweiz) verlegt.
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Glück habe man insofern gehabt, dass bei der Live-Show Ärzte anwesend waren, die Samuel sofort versorgten, hatte der Vater des Verunglückten im ZDF-Jahresrückblick "Menschen 2010" gesagt. Gottschalk versprach, beizustehen: "Wir lassen euch nicht alleine."
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Die Zukunftspläne für Samuel Koch haben sich mit dem folgenschweren Unfall zerschlagen: Er studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover, turnte von Kindesbeinen an und betreute einen Kindergottesdienst. Nach dem Unfall sei er "unendlich traurig", sagte sein Vater Christoph Koch im im ZDF-Jahresrückblick.
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"Es bedrückt ihn, er macht sich Gedanken über seine Zukunft, wie es weitergeht", so Christoph Koch. Am Schluss des Interviews richtete er Grüße von seinem Sohn aus: "Ich soll auch sagen, dass er wunderbar aufgehoben ist bei den Betreuern, Pflegern und Ärzten." Die Familie sei optimistisch: "Er hat Chancen und wir haben Hoffnungen, dass er geheilt werden kann."
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Eine folgenschwere Wette
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