Mein Montag

Wer am Unglück im Jahr 2022 wirklich schuld war

Ein leerer Wäschekorb steht vor mehreren Waschmaschinen in einem Waschsalon.
Ein leerer Wäschekorb steht vor mehreren Waschmaschinen in einem Waschsalon.(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Und das alles nur, weil ich über Silvester die Wäsche nicht abgenommen habe . . .

Ich muss mich entschuldigen. Schon Ende 2020 haben Sie nach ziemlich verrückten Monaten das neue Jahr herbeigesehnt – 2021 sollte nach dem völlig verkorksten Coronajahr 2020 endlich wieder ein gutes werden. Nun, voriges Jahr um diese Zeit haben Sie das Ende dieses verunglückten Jahrs herbeigesehnt – 2022 würde sicher besser werden. Und jetzt? Sehnen Sie vermutlich das Jahr 2023 herbei, das nach einem Jahr mit Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation sicher besser werden wird. Nun?

Dass 2020 so danebengegangen ist, muss ich auf meine Kappe nehmen. Denn während ich Ende 2019 im Ausland den Jahreswechsel feierte, stand in meiner Wohnung der Wäscheständer im Wohnzimmer. Das bringt Unglück. Also sorry, Corona und so wären wohl nicht passiert, hätte ich vor dem Abflug noch die Wäsche in den Kasten geräumt.

Dass 2021 dank weiterer Lockdowns und so auch eher dürftig war, ist auch meine Schuld. Sie kennen diese Biskottenglücksfische, die man zu Mitternacht von der Flosse weg essen muss, damit das Glück nicht davonschwimmt. Jetzt raten Sie einmal, wer um Mitternacht dem Fisch den Kopf abgebissen hat? Sorry!

2022 wäre auch anders verlaufen, hätte ich das Schoko-Hufeisen mit den zwei Enden nach oben in das Regal gestellt. Dann, so heißt es, wäre das Glück nicht ausgelaufen. Wladimir Putin wäre dann maximal mit einer Flasche Wodka nach Kiew gefahren, um mit Wolodymyr Selenskij Party zu machen. Die Inflation wäre auf einem historischen Tief einzementiert gewesen.

Tja. Jetzt haben wir 2023. Und letztlich hängt alles davon ab, ob ich mir zu Silvester nicht wieder einen Fauxpas geleistet habe. Falls ich etwas verbockt haben sollte, sorry! Sonst wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Möge 2023 ein gutes werden.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.