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Mobilität

Klimaziele: Dringender Appell an die Auto-Industrie

Mobilität. Polestar, der Premiumhersteller von Elektroautos aus Schweden, und Rivian, sein Pendant aus Michigan, USA, rufen die gesamte Automobilindustrie zum Handeln auf – Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gilt es, sofort umzusetzen. Andernfalls sei das Ziel, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, nicht erreichbar.

Die Elektrifizierung von Autos ist ein wichtiger Schritt, doch er reicht noch lang nicht aus, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Zu diesem dramatischen Ergebnis kommt eine Studie des amerikanischen Beratungsunternehmens Kearney, das im Auftrag der E-Auto-Hersteller Polestar und Rivian den „Pathway Report“ erstellte. Geht man davon aus, dass Personenkraftfahrzeuge während ihrer gesamten Lebensdauer weiterhin für 15 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind, dann würde im Jahr 2035 bereits jene Menge an Emissionen verbraucht sein, die der Automobilindustrie bis ins Jahr 2050 zugedacht wäre. Damit überziehen die Autohersteller ihr CO2-Budget um 75 Prozent, so der Pathway Report. Es herrscht also dringender Handlungsbedarf und ein radikales Umdenken – nicht nur, was die Elektrifizierung von Autos betrifft, sondern auch bei der Produktion entstehende Emissionen müssen rasch reduziert werden: Denn selbst wenn ab sofort nur noch Elektrofahrzeuge verkauft würden, wäre das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, nicht erreichbar.

Der Polestar 3
Der Polestar 3 (c) Polestar/Stefan Isaksson

Völlig emissionsfrei bis zum Jahr 2030

Die Prognose, welche Ziele Polestar erreichen möchte, verdeutlicht das Potenzial: 2022 konnte der schwedische Elektroautohersteller die relativen CO2-Emissionen pro verkauftem Fahrzeug neuerlich reduzieren. Im Vergleich zu 2021 ist die Emissionsintensität um acht Prozent geringer, das entspricht einer Reduktion pro Einheit um insgesamt 13 Prozent seit 2020. Damit ist Polestar auf dem besten Weg, sein Ziel, die relativen Emissionen bis 2030 zu halbieren, zu erreichen. 

Die Einsparung an Emissionen gelingt unter anderem durch die Einführung von erneuerbaren Energien bei der Beschaffung und Produktion von Aluminiumkomponenten – denn die Herstellung des Leichtmetalls ist sehr energieaufwendig. Zudem wird das Werk, in dem der Polestar 2 gebaut wird, mit 100 Prozent erneuerbarem Strom betrieben.

Um noch klimaschonender zu produzieren, investiert Polestar in das „Polestar 0 Projekt“, das sich – gemeinsam mit branchenführenden Partnern – das Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2030 ein völlig klimaneutrales Auto zu entwickeln. Und das ohne Kompensationsmaßnahmen wie das Pflanzen von Bäumen. Um den gesamten Lebenszyklus klimaneutral zu gestalten, bedarf es der Erforschung von biobasierten Materialien, chemischen Prozessen und Prozessen zur Herstellung von Aluminium, der Elektronik, von Oberflächenmaterialien für den Innenraum, biobasierten Chemikalien, Polymeren und elektrischen Komponenten – um nur einige Bereiche zu nennen.

Der Pathway Report verdeutlicht, dass gemeinsame Maßnahmen der Automobilindustrie zur Reduktion der Treibhausgasemissionen entlang der Lieferketten erforderlich sind. Weiters ist der Ausbau der erneuerbaren Energien in den Netzen nötig. Zum Erreichen einer totalen Klimaneutralität bei Elektroautos sind drei Hebel nötig:

  • Hebel eins – Geschwindigkeit
    Die Geschwindigkeit, mit der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch Elektroautos ersetzt werden, muss deutlich erhöht werden. Um das zu erreichen ist es unabdingbar, dass die Geschwindigkeit des Ausbaus von Ladestationen und Ladenetzwerken für E-Autos – vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern – deutlich beschleunigt wird. Zudem sind Kampagnen nötig, die Konsumenten zum Kauf von emissionsarmen Fahrzeugen ermutigen.
  • Hebel zwei – Grüner Strom
    Neben Energieunternehmen müssen auch die Hersteller von Elektroautos den Ausbau von Strom aus nicht-fossilen Quellen vorantreiben. Dazu gehören die Bündelung von „grünen“ Stromverträgen, direktes Feedback zum Fahrverhalten von Konsumenten etwa via Dashboards und die Ermutigung, Elektrofahrzeuge abseits von Spitzenzeiten des Stromverbrauchs (z. B. in der Nacht) aufzuladen.
  • Hebel drei – Lieferketten
    Eine der wichtigsten Möglichkeiten, Emissionen einzusparen, liegt bei den Lieferketten der Automobilindustrie. Dafür sind, neben individuellen Maßnahmen der einzelnen Hersteller wie bei Polestar, kollektive Schritte nötig. Dazu zählen gemeinsame Standards und Kriterien für Lieferanten (wie die ESG-Richtlinien) entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette. Nur gemeinsam können Autohersteller ein kräftiges Signal an ihre Zulieferer senden, um eine Reduktion der Emissionen einzufordern. Strategische Partnerschaften und Investitionen – etwa bei der CO2-freien Produktion von Batterien, Stahl und Aluminium – unterstützen den Weg zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Zulieferketten. Das Recycling-Management nach dem Lebenszyklus eines Fahrzeugs, wie die Wiederverwendung von Batterien und anderer wertvollen, in den Fahrzeugen verbauten Materialen, ist ebenfalls ein bedeutender Faktor.
Fredrika Klarén
Fredrika Klarén(c) Polestar

Die Klimakrise betrifft alle

Fredrika Klarén, Head of Sustainability bei Polestar, untermauert die Ergebnisse des Pathway Report: „Automobilunternehmen mögen unterschiedliche Wege gehen, wenn es um Marken-, Design- und Geschäftsstrategien geht. Einige wollen bisher nicht einmal einsehen, dass der Weg in die Zukunft elektrisch ist. Die Klimakrise ist eine gemeinsame Verantwortung und wir müssen über die reinen Abgasemissionen hinausblicken. Dieser Bericht macht deutlich, wie wichtig es ist, sofort und vor allem gemeinsam zu handeln. Untätigkeit hat eindeutig ihren Preis. Gleichzeitig sehen wir finanzielle Chancen für Innovatoren, die neue Antworten auf die Herausforderungen finden, vor denen wir stehen.“

Neben den Konsequenzen, die eine weiterhin schleppende Entwicklung bei der Herstellung komplett emissionsfreier Elektrofahrzeuge hätte, liefert der Pathway Report starke Argumente für eine nachhaltige Entwicklung. Die Investment Community ist endlich in Bewegung geraten und Kapitalströme verlagern sich von Investitionen in traditionelle Bereiche hin zu Investitionen in umweltfreundliche Lösungen. Auch Investoren haben den Zusammenhang von nachhaltigem Wandel und finanziellen Vorteilen erkannt: Im Jahr 2021 beliefen sich Investitionen in Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf 35,3 Billionen US-Dollar weltweit – das entspricht mehr als einem Drittel aller Vermögenswerte in den fünf größten Märkten der Welt.

Polestar auf dem Weg zur Klimaneutralität

Das „Polestar 0 Projekt“ liefert bereits heute den Beweis, wie echte Nachhaltigkeit Realität werden kann. Der schwedische Hersteller für Premium-Elektro-Performance-Fahrzeuge konnte acht weitere Partner für das „Polestar 0 Projekt“ gewinnen, um bis zum Jahr 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu entwickeln. Zu den neuen Partnern gehören Vitesco Technologies, Schlötter, Autoneum, Stora Enso, TMG Automotive, Gränges, Borgstena und Stena Aluminium. Die Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz, Portugal, Finnland und Schweden decken die Bereiche elektrische Wechselrichter, Galvanik, Innen- und Außenmaterialien, erneuerbare Lösungen für Verpackungen, Biomaterialien und Holzbau, Beschichtung und Textilien, flachgewalztes Aluminium und Strick- und Webmaterialien, sowie recyceltes Aluminium ab.

Über Polestar in Kürze

Der schwedische Hersteller für Premium-Elektro-Performance-Fahrzeuge wurde 2017 mit Hauptsitz in Göteborg gegründet. Nachhaltigkeit steht im absoluten Fokus des Unternehmens. Polestar veröffentlicht daher alle Details zum CO2-Fußabdruck seiner rein elektrischen Fahrzeuge. Den Nachhaltigkeitsbericht von Polestar gibt es hier nachzulesen.

www.polestar.com


>>> Polestar and Rivian Pathway Report

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