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Ist nach der Bankenkrise vor der Bankenkrise?

Harald Holzer, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied der Kathrein Privatbank.
Harald Holzer, Chief Investment Officer und Vorstandsmitglied der Kathrein Privatbank.Kathrein Privatbank
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Die Bankenkrise vom März ging an den Märkten fast spurlos vorüber. Kurzzeitig geisterte das Gespenst von Lehman 2.0 durch die Köpfe der Investoren.

Die Bankenkrise vom März ging an den Märkten fast spurlos vorüber. Kurzzeitig geisterte das Gespenst von Lehman 2.0 durch die Köpfe der Investoren, aber das rasche und resolute Eingreifen der Regulatoren rund um die Pleite der Silicon Valley Bank und der gestrauchelten Credit Suisse vermochte die Anleger zu beruhigen. Der S&P 500 (breiter US-amerikanischer Aktienindex) legte von Mitte März bis Mitte April 6,3 % zu. Schaut man aber genauer hin, wird dieser Aufschwung nur von einigen wenigen Techunternehmen getragen. Wie nachhaltig ist also diese Entwicklung? Die Märkte werden immer noch von den Zinserwartungen dominiert. Vor der Bankenkrise ging man von Spitzenzinssätzen in den USA von 5,5 % aus, nun erwartet man „nur“ 5 %, in Europa rechnet man mit 3,5 %. Die Hoffnungen von vielen Marktteilnehmern auf erste Zinssenkungen noch in diesem Jahr teilen wir nicht. Unserer Ansicht nach heißt das Motto der Inflation „höher für länger“. Was bedeutet dies für unsere Asset-Allokation?

Risikofaktoren

Das Zurückfahren der Bereitstellung von Liquidität durch die Notenbanken erhöht die Instabilität im Bankenbereich. Erste Auswirkungen haben wir gesehen. Weitere Schreckmomente sind nicht auszuschließen und könnten die Stimmung der Anleger negativ beeinflussen.
Die Gewinnerwartungen für europäische Unternehmen liegen über jenen für die US-amerikanischen. Wir haben daher europäische Aktien in unserer Strategie übergewichtet. Die Mitte April anlaufende Berichtssaison wird vielleicht erste Aufschlüsse geben, ob die Zinssteigerungen bereits einen dämpfenden Einfluss auf die Unternehmensgewinne gebracht haben. Wir haben uns aufgrund dieser gestiegenen Unsicherheiten in unserer Veranlagungsstrategie wieder defensiver positioniert, also die Aktienquote zurückgeschraubt.
Die gestiegenen Zinsen machen auch Anleihen wieder als Anlageklasse interessant. Für US-Staatsanleihen, je nach Laufzeit, sind 3,5 bis 5 % Zinsen zu bekommen. Für 2023 scheint uns ein Portfolio aus soliden Aktien und Anleihenfonds, bei denen das Zinsänderungsrisiko aktiv gemanagt wird, vielversprechend zu sein.

www.kathrein.at


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