Steiermark

Allergosan-Chefin: „Das Ziel ist, weltweit die Nummer 1 zu werden“

(c) Wieland
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Das Institut Allergosan begann als wissenschaftliches Experiment. Heute ist das Grazer Unternehmen eines der weltweit führenden Probiotika-Häuser, bekannt mit dem Markenprodukt Omni-Biotic.

Anita Frauwallner ist seit rund 30 Jahren die Chefin vom Institut Allergosan in Graz. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwicklung von Produkten aus natürlichen Substanzen, wie probiotischen Bakterien, Pflanzenextrakten und Mineralstoffen.

„Das Interesse an der Gesundheit kam dadurch, dass mein Mann Arzt war“, sagt Frauwallner, die alte Sprachen und Geschichte studiert hat. Der Schritt in die Medizin, mit der Unternehmensgründung 1991, kam durch die schwere Erkrankung ihres Mannes und durch die Allergien ihres Sohnes. „Die Schulmedizin weiß viel, aber man muss sich auch andere Dinge anschauen, andere Wege gehen, und da gehört auch die Ernährungsmedizin dazu.“

Von Anfang an setzte Frauwallner auf die Wissenschaft und investierte in die Mikrobiomforschung. Dieser Ansatz findet sich auch im ausführlichen Firmennamen: Institut Allergosan Pharmazeutische Produkte Forschungs und Vertriebs GmbH. „Ich habe das erste Probiotikum für meinen Sohn entwickelt“, sagt Frauwallner. Es war die Geburtsstunde der Marke Omni-Biotic.

„Die ersten zehn Jahre war Allergosan mehr ein Hobby neben unserer Apotheke.“ Dann wurde das Thema intensiver und Frauwallner war klar: „Ich möchte in die Forschung gehen.“ „Das war der Punkt, wo wir 2001 die Apotheke verkauft haben. Wir haben auch das Geld gebraucht, um diese Forschung zu finanzieren.“ Es ist aufgegangen: Heute gibt es von Omni-Biotic 16 spezifisch formulierte Probiotika-Produkte für unterschiedliche Indikationen.

»"Es gibt sicherlich kein Probiotikum, dass einen höheren Qualitätsstandard hat als Omni-Biotic.“«

Anita Frauwallner, Eigentümerin Institut Allergosan



Probiotika bestehen aus lebenden Mikroorganismen, aus Bakterien, die im menschlichen Körper vorkommen und eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. „Die Herstellung ist relativ aufwendig. Man braucht die richtigen Bakterienstämme“, erklärt Frauwallner.

Allergosan kauft bei 20 verschiedenen Unternehmen die Bakterienstämme ein. Bei vier weiteren Spezialfirmen werden die Bakterienstämme kombiniert und so aufbereitet, dass sie der menschliche Organismus gut aufnehmen kann. In einem Verpackungszentrum in Deutschland, das sich spezialisiert hat auf Medikamente und Probiotika, wird verpackt, denn Bakterien dürfen nicht mit zu viel Feuchtigkeit zusammenkommen. „Erst dann kommen die Probiotika zu uns und gehen von Graz aus in die halbe Welt“, sagt Frauwallner. „Es gibt sicherlich kein Probiotikum, das einen höheren Qualitätsstandard hat als Omni-Biotic.“

In Österreich ist Allergosan Probiotika-Marktführer. Auch in Deutschland und in der Schweiz hat Allergosan in diesem Segment bereits die Spitze erobert. „Und wir legen in allen drei Ländern noch immer zweistellig zu“, freut sich Frauwallner. In Deutschland und der Schweiz hat Allergosan auch Niederlassungen, genauso wie in Italien und Kroatien.

40 Länder weltweit

Insgesamt liefert Allergosan bereits in 40 Länder. Ein nächstes großes Ziel hat Frauwallner schon vor Augen: „Wir sind derzeit die Nummer drei weltweit. Somit schon eine der größten Probiotika-Marken. Das Ziel ist eindeutig, die Nummer 1 zu werden.“

Hauptabnehmer der Allergosan-Produkte, das sind die Apotheken. Daher liegt neben der Forschung und der Produktentwicklung auch ein großer Fokus auf Beratung und Schulungen. Bislang habe man bereits 25.000 Apotheker und deren Beschäftigte geschult. „Wir sprechen hier in Graz in unserem Hauptquartier 26 Sprachen. Und es gibt den Webshop in 20 verschiedenen Sprachen“, sagt die Chefin.

Allergosan hat rund 350 Beschäftigte. Am Standort Graz sind es 200 – der Frauenanteil liegt bei 75 Prozent. Mit Bernd Assinger, Frauwallners Sohn, ist seit der Internationalisierung von Allergosan auch die zweite Generation an ihrer Seite. „Ich habe großes Glück gehabt. Mein Sohn ist Jurist, und ich habe ihn gefragt, ich würde gern den Schritt ins Ausland gehen, da bräuchte ich jemanden, der mich unterstützt und berät in Dingen, die ich nicht kann.“

Die Zusammenarbeit der beiden klappte bestens. „Wir haben uns die Bereiche des Unternehmens aufgeteilt: Business Development und die rechtlichen Belange, diese Bereiche sind bei ihm. Die Wissenschaft und die Schulungen, das liegt bei mir.“

Das erfolgreiche Mutter-Sohn-Gespann will weiterhin die Zukunft gemeinsam planen: „Mein Sohn sagt immer: Deine Erfahrung und meine innovativen Gedanken. Das macht das Institut so erfolgreich. Und solange ich das Gefühl habe, dass mein Gehirn mitmacht, werde ich hierbleiben.“

Institut Allergosan

Firmensitz: Graz
Gründungsjahr: 1991

Eigentümerfamilie:
Frauwallner/Assinger
Befindet sich in der 1. u. 2. Generation.

Umsatz 2022: 101,5 Millionen Euro
Beschäftigte: 350

Branche/Tätigkeit:
Gesundheits- und Medizinprodukte.
Erforschung und Entwicklung von Produkten aus natürlichen Substanzen wie probiotischen Bakterien, Pflanzenextrakten und Mineralstoffen.


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