Niederösterreich

Brantner holt viel Geld aus dem Abfall

(c) Wieland
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Die Brantner Gruppe aus Krems zählt in Österreich zu den führenden Unternehmen der Abfallwirtschaft. Die Internationalisierung hat vor 30 Jahren begonnen.

Das beste Familienunternehmen von Niederösterreich wurde 1936 gegründet und hat sich schon einmal komplett gewandelt. „Wir waren damals ein kleines Taxi-, Autobus- und Reiseunternehmen, später haben wir auch mehrere Reisebüros in Österreich eröffnet“, erzählt Bernd Brantner, Eigentümer in dritter Generation und Geschäftsführer der Brantner Gruppe aus Krems. In den 1970er-Jahren wurde umgesattelt. „Mein Vater hat in seinen Auslandsreisen gesehen, dass in manchen Ländern Mülltrennung erfolgt.“

Er hat das Potenzial erkannt und den Wandel vom Reiseunternehmen in die Abfallwirtschaft eingeleitet. „Das Ganze wurde dann immer größer. Heute sind wir ein international tätiges Unternehmen in den Bereichen Logistik, Spedition, Abfallentsorgung, Recycling und haben noch viele andere Dienstleistungen.“

1000 Fahrzeuge im Einsatz

Die Brantner Gruppe hat rund 2850 Mitarbeiter beschäftigt und einen Fuhrpark von 1000 Fahrzeugen. Der jüngste Umsatz liegt bei 307 Millionen Euro und kommt zu 85 Prozent aus der Abfallwirtschaft. „40 Millionen Euro kommen aus dem Geschäftsbereich Logistik und zehn Millionen Euro trägt der Immobilienbereich bei“, ergänzt Brantner-Geschäftsführer Josef Scheidl. „Und wir machen Gott sei Dank auch Gewinne, die jedoch zu 95 Prozent im Betrieb bleiben“, betont Brantner.
Die Brantner Gruppe ist in mehreren Ländern Europas tätig. Kunden sind rund 1000 Gemeinden und mehr als 30.000 Betriebe im In- und Ausland. „Unser Hauptmarkt ist Österreich“, sagt Brantner. Die Internationalisierung habe vor 30 Jahren begonnen, „mit der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik, wo wir heute Marktführer sind“. Seit 2004 ist Brantner auch in Rumänien mit einer Niederlassung vertreten. Drei Jahre später kam die Niederlassung in Serbien dazu.

»"Wir machen Gott sei Dank auch Gewinne, die jedoch zu 95 Prozent im Betrieb bleiben.“«

Bernd Brantner, Eigentümer und Geschäftsführer Brantner Gruppe GmbH



Heute betreibt Brantner 16 Deponien in Europa, zwölf Sortieranlagen, neun Kompostieranlagen und sechs weitere Aufbereitungsanlagen. Der Erfolg seines Familienunternehmens ist für Brantner einfach: „Den machen größtenteils unsere Mitarbeiter aus. Das sind die, die sich um unsere Kunden kümmern und diese Leute muss man pflegen, hegen und für sie da sein.“

Bernd Brantner ist seit dem Jahr 2000 im Unternehmen. Seinen Familienbetrieb hat er breit aufgestellt und abgesichert: Er führt die Gruppe mit einem Geschäftsführerteam. „Wir haben in allen drei Bereichen Geschäftsführer und es gilt das Vieraugenprinzip. Dadurch ist auch jeder Geschäftsführer abgesichert.“ Das hat auch schon sein Vater so gehandhabt. Er habe immer fremde Geschäftsführung mit eingesetzt, mit der er immer in engem Austausch war. „Und ich habe das weitergeführt, denn es kann jedem immer etwas passieren. Jedoch bin ich bei vielen Themen der Letztentscheider.“

Die gemischte Geschäftsführung hat für den Brantner-Chef noch einen großen Vorteil: „Der Generationswechsel ist durch so ein Modell wesentlich einfacher umzusetzen, als wenn das Unternehmen von einem Patriarchen auf den anderen Patriarchen übergeht, wo es dann oft Probleme gibt.“

Der Generationswechsel auf die vierte Brantner-Generation ist noch ein weites Stück. Brantners Kinder sind sehr klein. „Ich freue mich, wenn die Kinder einmal Interesse daran finden. Aber ich werde es so halten, wie es mein Vater bei mir gemacht hat. Die Kinder sollen sich die Welt ansehen und schauen, was ihnen Spaß macht. Weil nur dann werden sie erfolgreich sein.“

Brantner Gruppe GmbH

Firmensitz: Krems an der Donau
Gründungsjahr: 1936

Eigentümerfamilie: Brantner
Befindet sich in der 3. Generation.

Umsatz 2022: 307 Millionen Euro
Beschäftigte: 2850

Branche/Tätigkeit:
Abfallwirtschaft/Logistik. Betrieben werden 16 Deponien, 12 Sortieranlagen und 9 Kompostieranlagen in Europa.


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