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Finanzen

Financial Health: Mehr als nur ein Schlagwort

Guido Küsters, geschäftsführender Vorstand beim Verband Financial Planners.
Guido Küsters, geschäftsführender Vorstand beim Verband Financial Planners.(c) Beigestellt
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Financial Health ist derzeit in aller Munde. Doch zum einen wissen viele nicht, was darunter zu verstehen ist, zum anderen wird es mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet. Oder ist es doch nur alter Wein in neuen Schläuchen?

Das aus den USA stammende Modewort Financial Health bedeutet wörtlich übersetzt finanzielle Gesundheit, im weiteren Sinne finanzielles Wohlergehen. Übergeordnetes Prinzip ist, dass Sie als Privatanleger:in einen klaren Überblick auf Ihre Vermögenssituation haben, genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, gleichzeitig aber auch für Eventualitäten vorgesorgt ist.

Darüber hinaus gehört zu finanziellem Wohlergehen auch das Wissen um den Umgang mit Vermögen und Liquidität sowie Kenntnisse über Veranlagungen und finanzielle Zusammenhänge – kurz das, was man unter Finanzbildung versteht.

Bestandsaufnahme

Am Anfang steht ein Kassensturz, also eine Zusammenstellung des eigenen Vermögens, sowie die Klarheit über liquide Mittel und z. B. rechtliche und steuerliche Konsequenzen. Diese Bestandsaufnahme gelingt dann am besten, wenn ausreichendes Wissen um finanzielle Zusammenhänge in Kapitalmarktangelegenheiten vorhanden ist. Kenntnisse im Bereich der Finanzbildung sind auch in Österreich jedoch nur sehr unzureichend ausgeprägt.

Nicht nur, dass man einen Teil seines Vermögens optimal an den Kapitalmärkten investiert, jeder sollte auch für Wendepunkte im Leben vorbereitet sein. Dazu gehören unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheit, Berufsunfähigkeit oder gar der Todesfall. Es gibt aber auch planbare Wendepunkte wie z. B. Familiengründung, Unternehmensgründung oder den Kauf eines Eigenheims.

Dazu gehört bestenfalls die fachkundige Beratung durch Expert:innen, denn die beste Bestandsaufnahme nützt wenig, wenn man nicht die richtigen Schlüsse daraus zieht.

Analyse und Empfehlungen

Die besten Anlagevorschläge nutzen wenig und können sogar kontraproduktiv sein, wenn sie zu steuerlichen Nachteilen führen oder nicht zu den persönlichen Lebenszielen passen.

Die falsche Finanzierung des Eigenheims kann zu langfristigen Nachteilen führen. Eine noch so ausgeklügelte Erbfolge­regelung ist hinfällig, wenn die gesetzlichen Bestimmungen des Erbrechts nicht eingehalten werden. Auch der Hinweis auf den Erhalt des Familienfriedens sei an ­dieser Stelle erlaubt.

Mit einem klaren Blick auf den Status quo sowie unter Berücksichtigung Ihrer Lebensziele und Präferenzen geht es deshalb an den nächsten Schritt, die Analyse und die Erstellung von individuellen ­Empfehlungen. Es gibt eben keine Einheitslösungen für komplexe Fragestellungen, Standardkonzepte sind mit Vorsicht zu genießen. Das finanzielle Wohlergehen setzt eine individuelle Strategie voraus.

Dieser Prozess der Finanzplanung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der Kundensituation, die neben finanziellen und Vermögensfragen auch die persönlichen Lebensumstände abbildet. Auswirkungen und Wechselwirkungen können nur vernetzt betrachtet werden. Viele Ziele wie Liquidität, Rendite, Risiken und Chancen sowie Steuern stehen in Konkurrenz zueinander und müssen individuell priorisiert werden.

Wie können Berater:innen dabei helfen?

Die vom Österreichischen Verband Financial Planners zertifizierten Berater:innen sind bestens ausgebildet und arbeiten ganzheitlich und vernetzt, um produktneutral zu analysieren und Empfehlungen abzugeben.

Eine besonders wichtige Fähigkeit eines guten Beraters ist es, den Kunden in die Lage zu versetzen, gemeinsam und auf Augenhöhe zu entscheiden. Nur mit diesem beiderseitigen Grundverständnis können Empfehlungen auch langfristig erfolgreich umgesetzt werden und zum Ziel führen.

Die durch den Verband unabhängig zertifizierten Berater:innen nehmen diese Aufgabe übrigens nicht nur bei Ihnen als Kunden wahr, sondern fördern die Finanzbildung besonders bei jungen Menschen. Dazu hat unser Verband zusammen mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik der WU Wien ein didaktisches Konzept samt Lehrmaterial für die Sekundarstufen I und II erarbeitet. Mit diesem Konzept werden unsere ehrenamtlich tätigen Berater:innen von interessierten Schulen angefordert, ein Konzept das immer stärker nachgefragt wird.

Fazit

Financial Health bedeutet, dass Lebensziele finanziell abgesichert erreicht werden können. Sie steht für die Kenntnis der persönlichen Vermögensumstände, zusammen mit einer soliden Planung für die finanzielle Zukunft, ausgerichtet an den eigenen Lebenszielen. An die Stelle von Einzelentscheidungen tritt eine ­Planung, die bei Bedarf immer wieder adjustiert werden kann.


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