Umfrage: 91 Prozent von Rauch belästigt

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Einer neuen Umfrage nach sind die meisten Lokalbesucher für den Schutz der Gesundheit. 91 Prozent fühlen sich durch Zigarettenrauch belästigt. Ein allgemeines Rauchverbot befürworten aber "nur" rund 50 Prozent.

Wien/Duö. Zwei Umfragen zum Thema neues Tabakgesetz gab es bisher schon – eine dritte wurde am Montag an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vorgestellt. Während die ersten beiden Umfragen von der Wirtschaftskammer (WKÖ) und vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben wurden, sei diese Umfrage unabhängig, wie bei der Präsentation betont wurde.

Im Gegensatz zu den beiden anderen Umfragen wurden hier allerdings nur Lokalbesucher befragt. Die Ergebnisse: Die Mehrheit der Befragten, und zwar knapp über 50 Prozent, haben sich für ein generelles Rauchverbot ausgesprochen, so die Leiterin der Umfrage, Maria-Anna Gasser. Zum Vergleich: In der von der WKÖ präsentierten Studie waren 31 Prozent für ein generelles Rauchverbot, in der vom Gesundheitsministerium nur 19Prozent.

Gasser hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit (Institut für Umwelthygiene an der Medizinischen Universität Wien) 1590 Lokalbesucher nach ihrer Zufriedenheit mit dem neuen Tabakgesetz befragt. Die überwiegende Mehrheit – nämlich 91 Prozent – fühlt sich durch Zigarettenrauch in irgendeiner Form belästigt; Raucher vor allem während des Essens, Nichtraucher hingegen durch Geruch an Kleidung und Haaren.

Auch in einer anderen Frage stimmen Raucher und Nichtraucher verhältnismäßig überein: Vier von fünf Befragten gaben an, dass der Schutz der Gesundheit Vorrang vor dem Rauchen haben sollte.

Diskrepanz bei den Ergebnissen

Laut Gasser ist bei diesen beiden Ergebnissen auch eine Diskrepanz zu beobachten: Wenn so viele Menschen der Meinung sind, dass die Gesundheit geschützt werden muss, müssten eigentlich viel mehr ein generelles Rauchverbot begrüßen.

„Offenbar herrscht hier noch Bedarf an Bewusstseinsbildung zum ,Risikoverhalten Zigarettenrauchen‘“, so Gasser. Besonders die gesundheitlichen Risken müssten besser kommuniziert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2011)

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