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Nachrichten Meinung Magazin
Fukushima

Fukushima: Vom Beben zur Nuklear-Katastrophe

16.12.2011 um 12:43
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Am 11. März erschüttert ein Erdbeben der Stärke 9,0 Japan. Eine gewaltige Flutwelle tötet schätzungsweise 25.000 Menschen. Zudem gerät das Atomkraftwerk Fukushima an der Küste außer Kontrolle. Es gibt Explosionen, Radioaktivität wird freigesetzt. Die Kühlung der Reaktoren fällt aus. In drei Reaktoren setzt eine Kernschmelze ein.

Im Bild: Die Stadt Sendai am Tag nach der Katastrophe.
(c) Reuters (© KYODO Kyodo / Reuters)
Die Regierung ruft den atomaren Notfall aus. Die Reaktorblöcke werden notdürftig von Wasserwerfern aus mit Meerwasser gekühlt. Trotzdem steigt die Strahlung weiter an. Lebensmittel aus der Präfektur Fukushima dürfen nicht mehr verkauft werden.
(c) AP
Die Evakuierungszone rund um das Kraftwerk wird mehrmals erweitert - von drei auf zehn und schließlich auf 20 Kilometer. Rund 80.000 Menschen müssen in Notunterkünfte umsiedeln.
(c) AP (Daisuke Tomita)
Im April werden in Fukushima noch immer hohe Werte radioaktiver Strahlung gemessen. Die Kühlung der Reaktoren funktioniert weiter nur notdürftig mit Meerwasser. Verstrahltes Kühlwasser fließt tonnenweise in den Pazifik. Internationale Experten geben zunächst Entwarnung. Die radioaktiven Stoffe verteilten sich im Meer schnell, sagen sie.
(c) EPA (JEREMY SUTTON-HUTTON / GREENPEAC)
Am 12. April stuft Japan die Reaktorkatastrophe von Stufe 5 auf Stufe 7 der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) hoch. Damit rangiert der GAU auf der gleichen Ebene wie der bisher schwerste Atomunfall in Tschernobyl vor 25 Jahren.
(c) AP
Mitte April stellt sich Japan auf einen langen Kampf in Fukushima ein. Betreiber Tepco geht davon aus, dass die Reaktoren erst in sechs bis neun Monaten wieder stabil sind. Drei Monate soll es allein dauern, die Kühlung wieder in Gang zu setzen.
(c) AP
Am 21. April wird die 20-Kilometer-Evakuierungszone rund um die Atomruine zum offiziellen Sperrgebiet erklärt. Das Betreten ist nur noch mit staatlicher Genehmigung erlaubt.
(c) AP (Sergey Ponomarev)
Weitere 10.500 Menschen, die außerhalb der Sperrzone wohnen, müssen ihre Häuser bis Ende Mai räumen. Jeder Haushalt aus einem Umkreis von 30 Kilometern zum Kraftwerk soll vom Betreiber umgerechnet rund 8000 Euro bekommen.
(c) REUTERS (� Issei Kato / Reuters)
Im Mai beschließt das japanische Unterhaus einen Extra-Haushalt von umgerechnet 33,4 Milliarden Euro für den Wiederaufbau nach Erdbeben und Tsunami. Insgesamt leben 130.000 Menschen noch immer in Notunterkünften ohne Privatsphäre.
(c) REUTERS (YURIKO NAKAO)
Bei den Reparaturarbeiten in Fukushima gibt es erste kleine Erfolge. Nach Einbau von Filtern betreten Arbeiter erstmals wieder den Reaktor 1. Immer häufiger gibt es Meldungen, dass Arbeiter zu hohen Strahlendosen ausgesetzt sind. Erst jetzt werden sie regelmäßig medizinisch untersucht.
(c) REUTERS (HO)
Als Folge von Fukushima zwingt die japanische Regierung erstmals einen Atomkonzern, ein Kraftwerk abzuschalten. Das Atomkraftwerk Hamaoka liegt ebenfalls in einem kritischen Erdbebengebiet, rund 170 Kilometer südwestlich von Tokio.
(c) AP
Die Abneigung der japanischen Bevölkerung gegen die Atomkraftwerke wächst, in Tokio gehen Tausende auf die Straße. Zunächst heißt es, Japan wolle seine Energiepolitik ändern. Am 22. Mai aber bestätigen Japan, China und Südkorea gemeinsam ihren Atomkurs.
(c) REUTERS (KIM KYUNG-HOON)
Am 24. Mai gibt der Kraftwerkbetreiber Tepco erstmals zu, dass in den drei aktiven Reaktoren schon kurz nach dem Beben eine Kernschmelze eingesetzt hat.
(c) REUTERS (HO)
Dann gibt es wieder Rückschläge: Am 27. Mai bricht im AKW Fukushima Zwei ein Brand aus. Das Feuer wird laut Tepco aber wieder schnell gelöscht. Am 29. Mai fallen im Reaktor 5 von Fukushima Eins zwischenzeitlich die Kühlpumpen aus.
(c) REUTERS (HO)
Am 30. Mai werden die Menschen im Katastrophengebiet von heftigen Regenfällen heimgesucht. Teilweise stehen Straßen unter Wasser, Flüsse schwellen bedrohlich an, melden Medien. Der Betreiber der Atomruine Fukushima zweifelt indes langsam daran, die Lage in dem zerstörten AKW bis Jahresende stabilisieren zu können. Bei zwei Arbeitern werden hohe Radioaktivität-Werte in der Schilddrüse gemessen.
(c) REUTERS (HO)
Am 4. Juni teilt Tepco mit, im Reaktorgehäuse von Block 1 sei mit einer Strahlendosis von bis zu 4000 Millisievert pro Stunde die höchste bisher in der Luft gemessene Radioaktivität in dem Kraftwerk festgestellt worden. Der Rekordwert bedeutet, dass Arbeiter innerhalb von vier Minuten der höchsten zulässigen Strahlendosis von 250 Millisievert pro Jahr ausgesetzt wären.
(c) AP
Eines der größten Probleme sind die 100.000 Tonnen hoch radioaktiv verstrahltes Wasser in der Ruine.
(c) EPA (TEPCO / HO)
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) attestiert Japan in einem Bericht, dass es die Tsunami-Gefahr für das Küstengebiet am Atomkraftwerk Fukushima unterschätzt hat.
(c) AP
Im August schüren extrem hohe Strahlungswerte am Unglücksmeiler neue Ängste. Mit mehr als zehn Sievert pro Stunde seien die höchsten Werte seit dem Tsunami gemessen worden, teilt Tepco mit. Auch der Reis in der Region könne massenhaft verseucht sein. Auch in Rindfleisch, Gemüse, Meeresfrüchte, Milch und Teeblättern waren zu hohe Strahlungswerte entdeckt worden.
(c) AP (David Guttenfelder)
Im November berichtet der Betreiber Tepco von einer neuerlichen Kernspaltung in Reaktor 2 der Atomruine.
(c) AP (David Guttenfelder)
Japans Regierung bewilligt umgerechnet 8,4 Milliarden Euro Unterstützung für den Betreiber, um den Opfern der Katastrophe Entschädigungen zu zahlen. Reis aus Fukushima ist radioaktiv verseucht und darf nicht in den Handel.
(c) AP (David Guttenfelder)
Die Regierung erklärt am 16. Dezember das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi für sicher. Das Ziel, die schwer beschädigten Reaktoren bis zum Jahresende in einer Kaltabschaltung unter Kontrolle zu bringen, sei nun erreicht. Umweltschützer kritisieren das als eine Irreführung der Bevölkerung. Die Entsorgung des durch die Kühlung verseuchten Wassers ist weiterhin ein großes Problem.
(c) REUTERS (KIM KYUNG-HOON)
(c) EPA (David Guttenfelder / POOL)
(c) AP (David Guttenfelder)

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