Nach dem Rücktritt von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde die Nachfolge übernommen.
(c) Reuters (BENOIT TESSIER)
Geboren am 1. Jänner 1956 als Christine Lallouette wurde sie von ihrer Mutter und ihrer Großmutter großgezogen. Der Vater, ein Englisch-Professor, starb früh. Als Jugendliche war sie Mitglied des französischen Synchronschwimmerinnen-Teams.
(c) Reuters (BENOIT TESSIER)
Mit 25 Jahren schloss Lagarde ihr Studium (Englisch und Arbeitsrecht) in Paris ab und trat in die Chicagoer Kanzlei Baker McKenzie ein. Schnell erwarb sie sich den Ruf einer harten Verhandlerin und wurde erste Chefin des Unternehmens.
(c) EPA (HORACIO VILLALOBOS)
Präsident Nicholas Sarkozy ernannte sie 2007 zur Wirtschaftsministerin, nachdem sie zuvor bereits das Handelsressort geleitet hatte.
(c) AP (Geert Vanden Wijngaert)
Durch souveränes Auftreten erwarb sie sich im Kreis der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) großes Ansehen. Sie war zudem maßgeblich beteiligt am Zustandekommen des 750-Milliarden-Euro-Rettungsfonds in der Finanzkrise 2009 und bei der Begrenzung der Macht von Hedge-Fonds.
(c) REUTERS (ALY SONG)
In der aktuellen Schuldenkrise tritt sie mit Nachdruck einer Umschuldung Griechenlands entgegen. Sie verlangt Solidarität innerhalb der Euro-Zone: Große Länder wie Frankreich und Deutschland müssten in Schwierigkeiten geratenen kleineren Ländern helfen. Diese wiederum seien zu schmerzhaften Reformen verpflichtet, wie Privatisierungen und Sparprogrammen.
(c) REUTERS (LASZLO BALOGH)
Sie ist die erste und bisher einzige Wirtschaftsministerin der G-8-Staaten. Die "Financial Times" verlieh ihr im vergangenen Jahr den Titel der besten Finanzministerin der Euro-Zone. Auf der "Forbes"-Liste der wichtigsten Frauen der Welt steht sie auf Platz 17.
(c) REUTERS (HO)
Innenpolitisch setzte Lagarde eine Abschwächung der von den Sozialisten eingeführten 35-Stunden-Woche durch.
(c) EPA (OLIVIER HOSLET)
Gefährdet wurde ihre Kandidatur durch ein Verfahren wegen Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Gelder. Ein Staatsanwalt empfahl Anfang Mai, Lagardes Rolle bei der Entschädigung des Geschäftsmanns Bernard Tapie zu untersuchen.
(c) REUTERS (PHILIPPE WOJAZER)
Dieser hatte 1993 seinen Anteil am Sportartikelkonzern Adidas durch die damals staatliche Bank Credit Lyonnais verkauft. Dieser bekam später einen Nachschlag von 285 Millionen Euro, dem Lagarde gegen Widerstand aus ihrem Ministerium zustimmte.
(c) AP (J. Scott Applewhite)
Harte Verhandlerin als IWF-Chefin
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.