Eine Ohrfeige für Häupl

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Für die Wiener SPÖ war es eine echte Revolution: Verdutzt musste die SPÖ-Führung am Samstag zuschauen, wie ein vorbereiteter Antrag nach dem anderen abgeschmettert wurde.

Für die Wiener SPÖ war es eine echte Revolution: Verdutzt musste die SPÖ-Führung am Samstag zuschauen, wie ein vorbereiteter Antrag nach dem anderen abgeschmettert wurde. Stattdessen wurden wirtschaftspolitische Forderungen angenommen, die irgendwo zwischen sehr links und utopisch liegen.

Für Michael Häupl gab es eine böse Überraschung – mit einem Aufbegehren der Parteibasis hat er in seiner politischen Flitterwochenlaune nicht gerechnet. Offenbar führt die rot-grüne Koalition dazu, dass die SPÖ nach dem Vorbild der Grünen-Basis agiert und sich nicht an das genau geplante und inszenierte Zeremoniell des Parteitags hält. Häupl verlor massiv an Zustimmung.

Noch härter war die Ohrfeige aber für die mächtigste Politikerin im Rathaus. Renate Brauner ist die eigentliche Adressatin der Basis-Attacke. Nachdem in den vergangenen Wochen die „Krone“ bereits scharf mit der Politik Brauners ins Gericht gegangen war, folgte nun die eigene Partei und strafte die Finanzstadträtin mit lediglich 72 Prozent Zustimmung ab. Damit hat sie ihre Chance, Häupl zu folgen, endgültig vertan.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2011)

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