Der Karriereschritt galt schon als so gut wie sicher: Die frühere VP-Außenministerin Ursula Plassnik wurde vom derzeitigen OSZE-Vorsitzland Litauen offiziell für den Posten als Generalsekretärin nominiert. Doch dann legte die Türkei ihr Veto ein und sorgte damit für schwere Verstimmungen in Österreich.
(c) Clemens Fabry
Ihre Karriere begann Plassnik in der Diplomatie. Nach einem Jus-Studium in Wien und einem Post-Graduate am Europakolleg Brügge war sie ab 1981 für das österreichische Außenministerium in verschiedenen Positionen tätig.
(c) AP (Bernhard J. Holzner)
1997 ernannte sie Wolfgang Schüssel zur Kabinettschefin. Bis dahin galt Plassnik als politisch neutral oder eher der SPÖ nahestehend. Im Jahr 2000 hätte Plassnik Ständige Vertreterin beim Europarat in Straßburg werden können. Sie blieb jedoch in Wien, um Schüssel zu unterstützen. Und das, obwohl sie sehr skeptisch gegenüber der ÖVP-FPÖ-Koalition gewesen sein soll.
(c) Clemens Fabry
Von 2000 bis 2004 blieb Plassnik Kabinettschefin des damaligen Bundeskanzlers Schüssel. Dann wechselte sie als österreichische Botschafterin in die Schweiz.
(c) AP (Ronald Zak)
Einige Monate später folgte bereits ihre Rückkehr nach Österreich. Sie erhörte einen Lockruf von Wolfgang Schüssel und wurde am 20. Oktober 2004 als österreichische Außenministerin angelobt. Der ÖVP war sie erst wenige Tage davor offiziell beigetreten.
(c) Clemens Fabry
Plassnik gilt als glühende Europäerin. Sie sparte sogar nicht mit Kosten, als es darum ging, das Außenministerium in Ministerium für europäische und internationale Angelegenheiten umzubenennen. Sie scheute sich aber auch auf europäischer Ebene nicht, nationale Interessen zu vertreten. Im Oktober 2005 vertrat sie im Auftrag Schüssels gegen alle ihre EU-Kollegen die Position Österreichs, wonach Verhandlungen mit der Türkei nur dann zu führen seien, wenn die Aufnahmefähigkeit der EU als Bedingung für einen Beitritt zur Union festgelegt werde.
(c) APA (Hans Klaus Techt)
2008 startete die "Krone" eine Kampagne gegen Plassnik. Diese zeigte sich "unbeeindruckt". Dem Kompromiss von SPÖ und ÖVP zum EU-Vertrag von Lissabon wollte sie aber nicht folgen - im November 2008 erklärte sie, der kommenden Regierung nicht mehr angehören zu wollen. Plassnik nimmt seither ihr Abgeordnetenmandat im Nationalrat wahr.
(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
Auffällig an der eher medienscheuen Politikerin ist ihre überdurchschnittliche Körpergröße von 192 Zentimetern. Damit überragt sie die meisten ihrer Politikerkollegen bei weitem...
(c) AP (Lilli Strauss)
...und noch auffälliger sind teilweise ihre Schuhe. Erfrischend bunt und ausgefallen - etwa bei der ÖVP-Regierungsklausur 2007. Ihr Privatleben hält Plassnik diskret, Klatschspalten sind nicht das ihre. Gesehen wird sich höchstens bei Kultur-Events. Als einzige Leidenschaft gilt das Sammeln von Converse-Turnschuhen. Verheiratet war Plassnik zwei Mal, mit dem SPÖ-nahen Parlamentsdirektor Georg Posch und mit dem Schweizer Diplomaten Gerard Stoudmann.
(c) APA/ Robert Jaeger
Karriereschritt von der Türkei vereitelt
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.