Ruby bis Pensionen
Berlusconi in Turbulenzen

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi muss erneut einen schweren Schlag einstecken. Die Regierung ist über die Frage der Pensionsreform gespalten. Die rechtspopulistische Lega Nord droht mit Straßenprotesten. Es ist nicht das erste Mal, dass es für den "Cavaliere" eng wird.
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Der 1936 in Mailand geborene Sohn eines Bankangestellten finanzierte sich sein Studium der Rechtswissenschaften als Conferencier und Pianist bei Schiffskreuzfahrten sowie als Sänger. Direkt nach Ende seines Studiums im Jahr 1961 machte er sich mit der Baufirma "Cantieri Riuniti" selbstständig.
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Ende des Jahres 1993 gründete er die Partei "Forza Italia" (benannt nach dem Schlachtruf der italienischen Fußballer von AC Milan sowie seiner Fans - den Fußballklub besitzt Berlusconi übrigens auch). Die rechtsgerichtete Partei hatte bald 200.000 Mitglieder. Vor den Wahlen bildete die Forza Italia gemeinsam mit der Lega Nord und der Alleanza Nazionale das rechte Wahlbündnis "Freiheitsallianz".
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Das Jahr 2009 wurde für den Cavaliere zum Horror-Jahr. Skandale um sein Privatleben, wiederholte Konflikte mit Medien im In- und Ausland, Justizprobleme, die Aufhebung des Immunitätsgesetzes, das ihm bisher Straffreiheit gewährt hatte und schlussendliche mutmaßliche Mafia-Verwicklungen, belasteten das Ansehen des Ministerpräsidenten stark.
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Das Jahr endete für Berlusconi im Spital. Im Dezember schleuderte ein Mann nach einer Parteirede eine Miniatur des Mailänder Doms ins Gesicht des italienischen Regierungschefs. Er erlitt einen Nasenbeinbruch und Verletzungen an der Lippe, außerdem brachen zwei Zähne ab.
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Im Juli 2010 sagte sich Bündnispartner und Kammerpräsident Gianfranco Fini von Berlusconi los. Er gründete seine eigene Fraktion im Parlament.
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Dem Zerwürfnis folgte eine Regierungskrise, die in einem Misstrauensantrag im Abgeordnetenhaus gegen Berlusconi gipfelte. Der mit allen politischen Wassern gewaschene Regierungschef fraktionierte erfolgreich - mit Hilfe einiger "Finianer" und Oppositioneller wurde der Misstrauensantrag abgelehnt.
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2010 kam auch die "Affäre Ruby" ans Licht. Der Regierungschef soll die damals noch minderjährige Marokkanerin für Sex bezahlt haben. Außerdem soll er sein Amt missbraucht haben, um sie aus dem Gewahrsam der Polizei zu befreien. Ein Prozess in dieser Causa läuft seit April 2011.
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Im Mai 2011 fuhr Berlusconis Partei eine bittere Niederlage bei Kommunalwahlen ein.
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