Nokia N9 im Test
Das erste und letzte seiner Art
Das Smartphone setzt auf das ungewöhnliche MeeGo-Betriebssystem. DiePresse.com hat geprüft, ob es mit der Konkurrenz mithalten kann.

Mit dem Nokia N9 ist das erste Smartphone mit MeeGo-Betriebssystem erschienen - und vermutlich auch das letzte. Hätte das N9 überhaupt das Potenzial, Nokias Zukunft zu verändern? DiePresse.com hat das Smartphone ausführlich getestet, um genau das herauszufinden.Zum vollständigen Testbericht >>>Text und Bilder: Daniel Breuss
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Wer sich über den Nagellack wundert: Nokia schickte zusammen mit dem Testgerät auch drei Fläschchen mit Nagellack, passend zu den verfügbaren Gerätefarben des N9: Magenta, Cyan und Schwarz. In der Redaktion werden erstere aber eher "Rosa" und "Blau" genannt. Wie von unseren Facebook-Fans gewünscht, wurde auch der Nagellack getestet. Mangels Qualifikation können wir aber kein brauchbares Urteil abgeben. Humorfreie Leser bitten wir, uns diesen kleinen Spaß nachzusehen.
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Zurück zum Handy. Es schaut trotz seiner Schlichtheit wirklich gut aus und fühlt sich hochwertig an. Gegen den Branchentrend nutzt Nokia nicht Aluminium, sondern einen "Polycarbonat" getauften Kunststoff für das Gehäuse. Bei Materialanmutung und Verarbeitungsqualität können sich andere Hersteller noch einiges abschauen.
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Bei den Anschlüssen gibt sich das N9 mager. Lediglich eine Kopfhörerbuchse und ein Micro-USB-Anschluss sind verfügbar. Letzterer auch nur, wenn man eine Klappe am oberen Ende des Geräts öffnet.
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An der rechten Seite gibt es die einzigen drei Tasten: Einschalten, lauter, leise. Das war es. Leider fällt die Lautstärkewippe recht klein aus, im Betrieb kann man "lauter" und "leiser" leicht verwechseln.
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Einmal eingeschaltet, zeigt das N9 immer die Uhrzeit an, selbst im Standby. Auch eingegangene E-Mails, Nachrichten oder verpasste Anrufe sind auf einen Blick sichtbar.
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Aufgeweckt wird das Gerät wahlweise über den seitlichen Einschaltknopf oder indem man den Bildschirm doppelt antippt. Dank "Clear Black" AMOLED-Technik strahlen die 854 x 480 Pixel in leuchtenden, kräftigen, ganz leicht übersättigten Farben.
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Hereinkommende Nachrichten, sei es per E-Mail, SMS, Skype oder Facebook, werden direkt auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Zieht man eine dieser Benachrichtungen zur Seite, öffnet sich direkt das relevante Programm dafür.
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Die E-Mail-Anwendung ist klar und Übersichtlich. Auch hier dominiert die Gestensteuerung. Per Wischer kann man gerade geöffnete Nachrichten durchblättern. Hier ist aber Vorsicht geboten, damit man nicht zu weit am Rand mit der Fingergeste beginnt. Ansonsten schließt sich die App wieder zum Ärger des Benutzers.
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Wischt man den Sperrbildschirm oder eine gerade geöffnete Anwendung zur Seite, landet man im Startbildschirm mit allen installierten Apps.
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Aufgrund der stiefmütterlichen Unterstützung, die MeeGo erfährt, ist das App-Angebot im Nokia Store recht mager. Einige wichtige Anwendungen sind aber bereits vorinstalliert. Neben Twitter und Facebook gibt es Unterstützung für Skype, sowie eine Notizanwendung.
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Wischt man Vom Startbildschirm nach links, öffnet sich die Ansicht für Nachrichten-Feeds, Benachrichtigungen und das aktuelle Wetter.
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Die diversen Benutzerkonten für Facebook, Twitter, Skype, E-Mail und weitere Dienste lassen sich bequem über eine zentrale Einstellungsmaske verwalten.
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Unter "Mitteilungen" verwaltet das N9 alle hereinkommenden Nachrichten, egal ob SMS, Skype oder Facebook. Eine praktische Funktion, die es aber in ähnlicher Form auch bei Microsofts Windows Phone 7.5 "Mango" gibt.
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Tippen klappt zwar ganz gut, aber nicht so reibungslos wie auf anderen Geräten. Dafür sind die Umlaute bereits als eigene Schaltflächen eingefügt und müssen nicht erst über langes Drücken von A, O oder U aufgerufen werden. Die Rechtschreibkorrektur ist leider nur ein vernachlässigbarer Aufsatz.
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Wischt man vom Startbildschirm aus nach rechts, erscheint die Multitasking-Ansicht mit je vier gleichzeitig sichtbaren Vorschaubildern. Diese zeigen nicht nur statische Bilder dar, sondern Live-Ansichten.
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Interessant für den Alltag ist die Navigationsfunktion. "Karten" ist Nokias Pendant zu Google Maps und hilft dem Nutzer, die Orientierung zu finden. Eine Fußgänger-Navigation ist inkludiert. Startet man die separate Navigations-App, kann man das N9 auch als Auto-Navi einsetzen.
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Die Kalender-Anwendung gibt sich schlicht, aber übersichtlich. Leider fehlt eine Wochenansicht. Neben der Monats- und Tages-Ansicht gibt es nur noch eine Liste aller Termine.
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Recht kreativ hat Nokia beim N9 die Art und Weise gelöst, wie man die Uhrzeit einstellt. Zwei konzentrische Kreise simulieren Minuten und Stunden.
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Die Kamera bietet auf dem Papier eine Auflösung von 8 Megapixel. Diese stehen aber nur dann zur Verfügung, wenn man im Format 4:3 fotografiert. Will man das klassische Foto-Format 3:2 oder das bildschirmfüllende 16:9 nutzen, reduziert sich die Auflösung auf 7 Megapixel. Die Qualität ist durchwegs in Ordnung, kann aber nicht ganz mit der Kamera des Vorjahresmodells N8 mithalten.
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Der mitgelieferte Browser funktioniert brauchbar, allerdings ohne Flash und ohne Tabs. Häufig besuchte Websites werden in der Startansicht mit vergrößerter Schrift dargestellt.
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Statt Tabs wird jede neu geöffnete Seite als eigenes Fenster in der Multitasking-Ansicht dargestellt.
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Der Nokia Store ist zwar gefüllt, allerdings nicht unbedingt bis zum Bersten voll. Zahlreiche Branchengrößen, wie etwa die Produktivitäts-Tools "Evernote" und "Dropbox" fehlen etwa.
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Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass man nicht allzu viele Apps installieren kann. Beim Speicherplatz knausert das N9 nämlich etwas. Nokia preist das N9 in seiner Basisversion als Smartphone mit 16 Gigabyte an. Davon sind aber 4,2 GB für Apps reserviert und 2,1 GB für Programmdaten. Bleiben also noch 9,5 GB an Speicherplatz, den das N9 seinem Nutzer gewährt.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Liebe zum Detail haben die Designer beim Ladegerät bewiesen. Einmal eingesteckt, schließt was fast nahtlos mit handelsüblichen Steckdosen ab und wirkt mehr wie ein Drehschalter. Zieht man das USB-Ladekabel vom Gerät ab, weist das Handy seinen Besitzer darauf hin, doch das Ladegerät auch auszustecken, um Strom zu sparen. Eine liebenswürdige Geste.
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Das Nokia N9 bietet ein erfrischendes Bedienkonzept gepaart mit solider und ansehnlicher Hardware. Aufgrund des mageren App-Angebots und diverser Ungereimtheiten im System kann das Smartphone aber nicht uneingeschränkt empfohlen werden.Zum ausführlichen Fazit >>>
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)