Nokias neue Windows Phones
Das Lumia 800 und Lumia 710 ausprobiert
Die beiden Geräte stellen die Speerspitze dar, um den Smartphone-Markt zurückzuerobern. DiePresse.com konnte sie näher ansehen.

Nun sind sie also da, Nokias neue Windows Phones. Die Geräte hören auf den Namen Lumia 710 (links im Bild) und Lumia 800. Mit den neuen Modellen hofft Nokia, wieder etwas Licht ins finnische Dunkel zu bringen.Text und Bilder: Daniel Breuss
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Star der Show war das neue Flaggschiff Lumia 800. Bisher war das Gerät unter dem Namen "Nokia 800" durch diverse Gerüchteküchen gegeistert. Der neue Markenname "Lumia" tauchte erst ein paar Stunden vor der Präsentation in den einschlägigen Blogs auf.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Wer das Gerät in die Hand nimmt und jetzt "N9" denkt, liegt richtig. Das Lumia 800 basiert auf demselben Grundgerüst wie Nokias MeeGo-Eintagsfliege. Allerdings wurde der Bildschirm verkleinert (von 3,9 auf 3,7 Zoll), um Platz für die Windows-Phone-Bedienelemente zu machen.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Das ist aber nicht unbedingt schlecht. Das Gehäuse liegt nach wie vor gut in der Hand und wirkt stabil und wertig. Während andere Hersteller Aluminium einsetzen, nutzt Nokia Kunststoff. Dennoch könnten sich etliche Konkurrenten etwas von der Materialanmutung abschauen.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

An der Kopfseite des Geräts befindet sich der einzige direkt zugängliche Anschluss, eine 3,5-mm-Klinke. Daneben verbergen sich hinter einer Klappe der Micro-USB-Port und der Micro-SIM-Schacht.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Wie schon das N9 ist das Lumia 800 in drei Farben erhältlich: Magenta (also Rosa), Schwarz und Cyan (also Blau).
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Beim Betriebssystem gibt es keine große Überraschung. Wie erwartet läuft die neueste Version von Windows Phone, genannt "Mango", darauf. Sie lässt sich butterweich steuern, was auch dem 1,4-Gigahertz-Prozessor des Lumia 800 geschuldet ist. Dieser besitzt aber nur einen Rechenkern, im Gegensatz zu vielen Konkurrenz-Flaggschiffen. Zwei Kerne würden aber den Akku zu stark belasten, behauptet Windows-Phone-Design-Chef Joe Belfiore.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Nokia will sich durch drei Elemente von der Windows-Phone-Konkurrenz abgrenzen. Eine davon, eine exklusive Sport-Anwendung in Partnerschaft mit ESPN, stand noch nicht zur Verfügung. Zum Ausprobieren gab es dafür aber die kostenlose Offline-Navigationslösung "Drive". Sie bietet sprachunterstützte Streckenführung für zahlreiche Länder. Die Karten können kostenlos auf das Gerät heruntergeladen werden.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Möchte man sich nicht von einer deutschen Stimme lotsen lassen, stehen auch noch eine Reihe von anderssprachigen Alternativen zum Download bereit.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Nokia Drive basiert auf Nokia Maps, das ebenfalls Einzug in das Windows-System gefunden hat. In Zukunft sollen von der zugrunde liegenden Technologie auch andere Windows-Phone-Hersteller profitieren.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Ein zweites Merkmal, um sich von der Konkurrenz abzuheben ist die hauseigene Musikanwendung. Neben klassischen Nutzungsmethoden, wie Playlists erstellen und geladene Musik abspielen, wird es auch noch eine Möglichkeit geben, neue Musik zu entdecken.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Die "Mix Radio" genannte Funktion sammelt thematische Musikmixes, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Nutzer können diese von Nokia verwalteten Playlists auch offline verfügbar machen, um sie etwa auf einer längeren Reise hören zu können. Für den Dienst hat Nokia zahlreiche Partnerschaften mit den großen Plattenlabels geschlossen.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Bei der Präsentation des Geräts wollte Nokia "nicht mit Technik-Kauderwelsch langweilen". Ein paar Fakten dennoch zur Kamera des Lumia 800: Sie bietet im Format 4:3 eine Auflösung von 8 Megapixel. Nutzt man das Bildschirmfüllende 16:9-Format, sind es nur noch 7 Megapixel. Die Linse mit Carl-Zeiss-Gütesiegel bietet mit einer Offenblende von F2.2 eine gute Lichtstärke. Sonst gibt es aber keinerlei Anpassungen an Microsofts Kamerafunktion in Windows Phone.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Microsoft-Manager Joe Belfiore lobte Nokias Umsetzung des Touchscreen-Treibers. In der Tat reagiert das Lumia 800 extrem flott auf Eingaben. Aufgrund des schlanken Formfaktors fallen die Tasten aber etwas schmäler aus als bei der Konkurrenz.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Das Lumia 800 bietet hier ebenfalls Standardkost. Der mobile Internet Explorer 9 braucht sich vor der Konkurrenz nicht verstecken und baut Seiten zügig auf. Hierfür wird auch Grafikbeschleunigung genutzt.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Drückt man länger auf den "Zurück"-Knopf, erscheint diese Übersicht. Sie zeigt Vorschaubilder auf die geöffneten Apps an und ermöglicht es, rasch zwischen den Programmen hin und her zu springen.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Was wäre ein neues Handy ohne Schutzhüllen? Nokia führte auf seiner Hausmesse gleich ein ganzes Arsenal an Abdeckungen vor.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Besser geeignet für kleinere Geldbeutel ist das zweite Gerät, das Nokia vorgestellt hat. Es ist höher und breiter als das 800er-Modell, allerdings eine Spur leichter.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Mit 12,5 Millimetern Dicke gewinnt das Lumia 710 keinen Schlankheitswettbewerb. Die Materialanmutung ist auch weit nicht so gelungen wie beim Topmodell.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Die Kamera wurde ebenfalls etwas sparsamer gestaltet. 5 Megapixel dürfen es hier sein.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Wer möchte, kann seine Handy-Rückseite den Farben der Live Tiles auf dem Startbildschirm von Windows Phone anpassen.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Von den Innereien her ähneln sich die Geräte stark. So verfügen beide über denselben 1,4-GHz-Prozessor. Auch die Displaygröße ist mit 3,7 Zoll ident. Allerdings bietet das Lumia 800 einen AMOLED-Bildschirm, das 710 nicht. Das macht sich im Direktvergleich an den blasseren Farben bemerkbar. Auch beim Speicherplatz bietet das Lumia 800 mit 16 Gigabyte doppelt so viel wie das kleinere Schwestermodell.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Nokia hat in der Vergangenheit zahlreiche Verrenkungen gemacht. Mit Windows Phone dürfte der Hersteller nun seinen Weg gefunden haben. Zumindest für die nächste Zeit. Der Erfolg hängt auch von der Unterstützung der Netzbetreiber ab. Hier hat Nokia-Chef Stephen Elop aber die "größte Marketing-Kampagne der Firmengeschichte" angekündigt.
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)

Preislich soll sich das Lumia 800 bei 420 Euro einpendeln, das Lumia 710 bei 270 Euro. In Österreich werden beide Geräte voraussichtlich ab Jänner im Handel sein. Technische Daten Lumia 800 Technische Daten Lumia 710
(c) Presse Digital (Daniel Breuss)