Künftig sollen alle Schüler am selben Tag dieselben schriftlichen Klausuren in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen schreiben. Dabei werden Kompetenzen, also langfristig abrufbare Fertigkeiten, anstelle von kurzfristigem Detailwissen abgeprüft. Das soll laut Unterrichtsministerium mehr Qualität, Vergleichbarkeit und Fairness bringen.
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Nein, nur der schriftliche Teil ist jeweils derselbe. Mithilfe von drei Säulen aus vorwissenschaftlicher Arbeit (AHS) bzw. Diplomarbeit (BHS) sowie schriftlichen und mündlichen Klausuren soll aber sowohl Standardisierung als auch individuelle Anpassung ermöglicht werden.
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Im Schuljahr 2015 schreiben erstmals alle AHS-Schüler verpflichtend dieselbe schriftliche Matura, im Jahr darauf werden auch alle Schüler an den berufsbildenden höheren Schulen (HTL, HAK etc.) die Matura nach den neue Regeln absolvieren.
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In den vergangenen Jahren haben bereits über 90 Prozent der AHS in mindestens einem Fach (meist Englisch) die Zentralmatura geübt, indem sie in Schulversuchen die vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) entwickelten Aufgaben eingesetzt haben. Auch heuer sind fast alle AHS beim letzten Probelauf wieder dabei.
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Für das Fach Mathematik etwa hat das Ministerium Aufgabenstellungen veröffentlicht. Eines davon ist dieses hier. ... Antwortmöglichkeiten folgen auf dern nächsten Seite.
Der Lehrer beurteilt die Arbeiten dann mit Hilfe eines standardisierten Beurteilungsrasters.
Ja. Mit der kompetenzorientierten Reifeprüfung ist Österreich relativ spät dran. Nur vier von 30 Staaten im europäischen Informationsnetz zum Bildungswesen haben keine schriftliche Zentralmatura: Österreich, Belgien, Island und Liechtenstein. Ausnahmen sind noch Spanien und Schweden, wo es keine Reifeprüfung, sondern nur ein Abschlusszeugnis gibt.
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Für Bildungsexpertin Christa Koenne kommt mit der Zentralmatura die Stunde der Wahrheit: Derzeit würden Schüler lernen, Aufgaben rezeptartig zu lösen. Bei der neuen Matura gehe es um Begründen, Argumentieren und Durchblick haben. Das sei eine kluge Art zu prüfen. Die Lehrer seien nun eben gefordert, ihren Unterricht anzupassen.
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Nein. Scharfe Kritik kommt von Bildungsforscher Stefan Hopmann von der Uni Wien. Sie bringe keine fairere Beurteilung, sondern mehr Schummeln und mehr soziale Ungerechtigkeit. Einerseits sei Spontanurteil von Lehrern treffsicherer als zentral verordnete Tests. Mittelfristig würden diese auch einen rasch expandierenden Nachhilfesektor bewirken, den sich nur Schüler aus bessergestellten Familien leisten können. (beba)
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Wie funktioniert die neue Reifeprüfung?
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