''Maus Museum'', Mixer und amerikanischer Mystizismus
02.01.2017 um 10:00
Fast wäre das Wiener Mumok für seine neue Ausstellung wieder gebrandet worden: Nach dem Erfolg von Erwin Wurms Haus, das das Dach des Museums schmückte, wollte man dem Bau im Museumsquartier Maus-Ohren aufsetzen. Das war leider doch zu teuer für die aufsehenerregende Schau, die vom 4. Februar bis 28. Mai zu sehen ist: "Claes Oldenburg: The Sixties". Claes Oldenburg: "Geometric Mouse-Scale C", 1971, mumok museum moderner kunst stiftung ludwig wien (c) Claes Oldenburg
(c) PR Bilder (xy)
Oldenburg gilt seit dem Tod seiner Kollegen Andy Warhol und Roy Lichtenstein als einer der letzten großen Vertreter der Pop-Art. Hätte er alle seine Ideen verwirklicht, so wäre Seattle heute Sitz einer Kathedrale in Form eines Wasserhahns. Und über New Yorks Central Park würde ein riesiger Teddybär schweben. Claes Oldenburg: Ausstellungsaufbau 'Claes Oldenburg' in der Green Gallery, New York, September 1962 photo by Robert Mc Elroy (c) Claes Oldenburg
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Noch nie wurde das Frühwerk des Pop-Art-Protagonisten in solcher Dichte gezeigt. Man ziert damit das Cover des "Artforum International", nach Ende der Wiener Station (28. Mai) wandert "The Sixties" weiter nach Köln, Bilbao, ins New Yorker MoMa und nach Minneapolis. Mumok-Direktorin Karola Kraus zeigt sich "unglaublich stolz". Claes Oldenburg: "Study for Announcement for One-Man Show at Dwan Gallery - Mickey Mouse with Red Heart", 1963, Photography by Sheldan C. Collins (c) Claes Oldenburg / Whitney Museum of American Art, N.Y.
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Dass diese fragilen Arbeiten überhaupt transportiert werden konnten, ist langer Arbeit durch Restauratoren zu verdanken. Die Materialien stammen von der Straße und hätten ihn damals "nicht viel gekostet", sagt Oldenburg. "Ich hatte ja nicht viel." Claes Oldenburg: "EMPIRE Sign – with 'M' and 'I' Deleted", 1960, Courtesy MoMA, New York (c) Claes Oldenburg
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Eines seiner Hauptwerke, das 1972 für die Documenta gebaute "Maus Museum", ist auch eines der Hauptwerke der Sammlung des Mumok. In der Kuppelhalle ist der begehbare Korpus aufgebaut, im Grundriss einem Mäusekopf ähnlich. In diesem geheimnisvollen Schmuckkästchen führt Oldenburg in einem Vitrinen-Lichtband seinen ''American Mysticism'' vor, als Mikrokosmos aus Kitsch und Künstlichkeit. Claes Oldenburg: "Mouse Museum", 1977, mumok museum moderner kunst stiftung ludwig wien (c) Claes Oldenburg
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In dem Abschnitt "The Home" werden die Gegenstände einer typischen US-Wohnung der 60er im Großformat ausgestellt. Toiletten, Staubsauger, Lichtschalter, Pommes. Bald darauf plante er sie als Monumente für den öffentlichen Raum. Einen riesigen Teddybär entwarf er für den Central Park. Claes Oldenburg: "Soft Dormeyer Mixer", 1965, With funds from the Howard and Jean Lipman Foundation, Inc. Whitney Museum of American Art Purchase, New York (c) Claes Oldenburg
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Zu sehen ist auch eine Gruppe von sperrigen US-Flaggen ankündigt, gebastelt aus Strandgut, eine davon bunt bemalt – sie war schon eines der Stücke, die Oldenburg wenig später in seinem "Store" verkaufte, den er 1961 in Manhattan eröffnete. Claes Oldenburg: "U.S.A. Flag", 1960, Courtesy National Gallery of Art, Washington (c) Claes Oldenburg
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"Seine magische Fähigkeit, Alltagsgegenstände zu verwandeln, ändert ein für alle Mal unsere komfortable Sicht der Welt", resümierte der Direktor der National Gallery in Washington, Earl Powell, einmal. Claes Oldenburg: "Two Cheeseburgers, with Everything (Dual Hamburgers)", 1962, Courtesy MoMA, New York (c) Claes Oldenburg
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von 4. Februar bis 28. Mai www.mumok.at Claes Oldenburg: "Street Head, I ('Big Head', 'Gong')", 1959, mumok museum moderner kunst stiftung ludwig wien (c) Claes Oldenburg
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