Brennpunkt Syrien
Der Aufstand gegen Assad

Seit mehr als einem Jahr demonstrieren Menschen in Syrien gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad. Die blutige Niederschlagung der Proteste und die Kämpfe zwischen Deserteuren und regulärer Armee sollen bisher mehr als 19.000 Menschen das Leben gekostet haben, rund 200.000 Syrer sind auf der Flucht.
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Zuletzt riefen die Rebellen zu einer landesweiten Offensive, alias Operatrion "Damaskus Vulkan und Erdbeben Syriens", gegen das Regime auf. Die Kämpfe konzentrieren sich dabei vorwiegend auf die zwei größten Städte des Landes: Damaskus und Aleppo.
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Im Juli gelang den Rebellen ein schwerer Schlag gegen das Regime. Bei einem Anschlag auf ein Spitzentreffen von Ministern und Vertretern der Sicherheitskräfte starben der Verteidigungsminister Daoud Rajha und der Schwager Assads, Assef Shaukat, sowie ein weiterer ranghoher Genera. Sie zählten zu den wichtigsten Strategen des Regimes im Kampf gegen die Aufständischen.
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Im Mai sorgte ein Massaker in der Ortsschaft Houla für internationale Empörung. 100 Menschen wurden dabei getötet, etwa ein Drittel davon Kinder. Der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant erklärte, syrische Artillerie und Panzer seien zweifelsfrei für das Massaker verantwortlich. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte das Massaker „mit den stärksten möglichen Worten“. Das Regime machte islamistische Terroristen verantwortlich.
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Aus Protest gegen das Massaker wiesen mehrere Staaten, darunter die USA, Frankreich und Deutschland, die syrischen Botschafter aus. Der Sicherheitsrat der UN kann sich aber weiterhin nicht auf eine gemeinsame Linie festlegen. Russland und China blockieren mit ihrem Veto ein schärferes Vorgehen gegen das Assad-Regime.
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Begonnen haben die Proteste im Frühjahr 2011. Ermutigt von den Aufständen in anderen arabischen Ländern demonstrierten am 18. März in Damaskus und weiteren syrischen Städten tausende Menschen gegen das Regime. Bei Zusammenstößen mit der Polizei kam es zu den ersten Todesfällen.
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Seither gehen im ganzen Land regelmäßig Menschen gegen das Regime auf die Straße.
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Assad nennt die Demonstranten Terroristen, die vom Ausland gesteuert werden. Er lässt die Proteste vom Militär niederschlagen.
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Die Rebellen-Hochburg Homs wird immer wieder beschossen. Teile der Stadt liegen in Schutt und Asche. Auch Viertel der Hauptstadt Damaskus und der Handelsmetropole Aleppo werden von blutigen Gefechten erschüttert.
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Deserteure haben im Sommer die "Freie Armee Syriens" (FSA) gegründet. Sie liefert sich immer wieder Gefechte mit der regulären Armee.
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Die Deserteure agieren teilweise von Camps in der Türkei aus. Ihre Waffen bekommen sie angeblich aus dem Ausland, etwa der Türkei, Saudi-Arabien und Katar. Die genannten Staaten bestreiten dies. Die Truppen des Regimes setzten indes Hubschrauber, Panzer und Maschinengewehre im Kampf gegen die Aufständischen ein. Auch Gerüchte über den Einsatz von Chemiewaffen reißen nicht ab.
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Die syrische Opposition hat im Ausland einen "Nationalrat" unter Vorsitz des in Paris lebenden Universitätsprofessors Burhan Ghalioun gegründet.
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Das syrische Regime ist ein auf Militär und Sicherheitsapparat basierendes Einparteiensystem. In vielen Spitzenpositionen der Baath-Partei sitzen Personen mit engen verwandtschaftlichen Verbindungen zu dem 2000 verstorbenen Präsidenten und seinem seither regierenden Sohn Bashar.
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