Griechenland: "Jeder wartet ab, was kommt"

Die Sorgen um Griechenland nehmen wieder zu
Die Sorgen um Griechenland nehmen wieder zu(c) AP (Dimitri Messinis)
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Die deutsch-griechische Industrie- und Handelskammer rechnet nach Wahlen bei den Investitionen weiter mit Stillstand. Der Einzelhandel soll 2012 um 15 Prozent schrumpfen.

Der Leiter der deutsch-griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen, Martin Knapp, rechnet nach den Parlamentswahlen mit einem fortdauernden Stillstand bei Investitionen in Griechenland. "Investoren kommen ja im Moment ohnehin nicht nach Griechenland, oder auch Griechen selber, die investieren könnten, tun es nicht. Jeder wartet ab, was kommt", sagte Knapp am Montag dem Deutschlandfunk.

Dieser Schwebezustand, den es schon eine Weile gebe, werde sich nach dem Wahlergebnis noch verlängern. "Da wird sich im Moment nicht sehr viel ändern", sagte Knapp.

Wie es nach der Parlamentswahl weitergehen werde, sei schwer einzuschätzen, sagte der Griechenland-Experte. "Es wird spannend bleiben. Wir wissen nicht, ob wir demnächst eine irgendwie geartete Regierung haben werden, oder ob wir Neuwahlen haben."

Bescheidene Prognosen für 2012

Auch neue GfK-Prognosen zeigen für die Krisenstaaten Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Italien und Ungarn für 2012 weiter die Auswirkungen der Schuldenkrise. Für Griechenland wird sogar von einem Minus von 15 Prozent ausgegangen. Bereits 2011 schrumpfte der Umsatz dort um satte 14,2 Prozent.

Bei der Wahl waren am Sonntag sowohl die konservative Nea Dimokratia (ND) als auch die sozialdemokratische Pasok vom Volk für ihren Sparkurs abgestraft worden. Sie verfügen künftig selbst gemeinsam über keine Mehrheit im Parlament mehr.

(APA/Ag.)

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