Löffel-Gerichte und Molekular-Küche

APA (Gindl)
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Neue Lokale in Salzburg. In der Eventfabrik Gusswerk hat am Mittwoch das Pur Pur eröffnet,im Bacaro gibts bald Molekular-Küche im Ethno-Look und im Spoon wird nur gelöffelt.

Kulinarische Entdeckungsreisen gehören zum Salzburger Festspielsommer wie Opernbesuch und Partygeplauder. Rund um den Beginn des Festivals wird in der Lokalszene deshalb auch gerne neu eröffnet.

Spitzenkoch Sepp Schellhorn – bekannt durch sein M32 auf dem Mönchsberg und den Seehof in Goldegg – zieht kommenden Mittwoch mit dem Spoon in die Stadtdependance des Museums der Moderne, das Rupertinum, ein. Der Name Spoon kommt nicht von ungefähr: Alle Gerichte werden mit dem Löffel zu essen sein, verrät Schellhorn im Gespräch mit der „Presse“. Suppen, Currys und Pasta soll es geben. Einflüsse der vietnamesischen Küche wird man ebenso finden wie ganz Traditionelles von Beuschl bis Kutteln.

Die Salzburger sollen mit leichtem „Gute-Laune-Essen“ in den Festspielbezirk gelockt werden. Die Suppen und Currys wird es in Flaschen auch zum Mitnehmen geben. Fünf bis sechs Gerichte plant Schellhorn, der im Sommer auch den stimmungsvollen Innenhof des Rupertinums, gegenüber dem Festspielhaus, nützen wird. Ein paar Häuser weiter gibt es nach den Festspielen einen prominenten Abgang: Jörg Wörther, Mastermind des feinen Essens im Stanitzel, verlässt das Carpe Diem in der Getreidegasse. Apropos Red Bull-Imperium: Seit Mai gibt es am Salzburger Bürgerspitalplatz das Afro-Café. Der junge Südafrikaner Grant Rushmere gründete 2004 das erste Afro-Café in Kapstadt und hat sich Salzburg als „Startstadt“ für seine Café-Kette ausgesucht. Oder besser gesagt: Wenn Dietrich Mateschitz etwas gefällt, dann holt er es sich möglichst rasch zu sich nach Hause. Ziemlich rasch hat sich dann auch das afrikanische Café in der jungen Salzburger Szene etabliert, die dort außer Kaffee und Tee auch Bier, Wein und Säfte aus Afrika genießt.

Im Ikarus im Hangar 7 kocht im Festspielsommer (ab 1. August) übrigens US-Starkoch Gary Danko aus San Francisco. Kulinarisch interessant könnte es auch bei einem weiteren Neuzugang in der Salzburger Gastroszene werden: Andreas Hutz – er betreibt in Salzburg auch die Speis – hat am Mittwoch in der Eventfabrik Gusswerk im Norden der Festspielstadt das Pur Pur aufgesperrt. Hutz setzt auf österreichisch-asiatische Geschmacksfusionen in sehr puristischem Ambiente (wie der Name schon verrät) in einer für Salzburg ungewöhnlich urbanen Umgebung.


Nach dem Umbau wurde kürzlich das romantische Hotel Mönchstein wieder eröffnet. Das Haus wurde vor zwei Jahren nach dem Konkurs vom deutschen Industriellen Hans Peter Wild gekauft und aufwendig renoviert. Die erste Bauphase ist abgeschlossen, die Einrichtung des Wellnessbereichs soll im Herbst erfolgen, heißt es im Mönchstein. Für das Restaurant wurde Michael Helfrich als Küchenchef engagiert. Er hatte im Salzburger Hof in Zell am See zwei Hauben erkocht und war dann nach Frankreich gegangen. Nun ist er in die Heimat zurückgekehrt, um auf dem Mönchsberg zu kochen. Und auch das vor einem Jahr eröffnete Bacaro kann mit einem neuen Küchenchef aufwarten: Gerit Quintus, bisher im Eventhotel Scalaria am Wolfgangsee aktiv, wird ab kommenden Dienstag im Bacaro hinterm Herd stehen und verspricht eine Mischung aus klassischer, italienischer und asiatischer Küche mit Akzenten aus der molekularen Küche. Man darf also gespannt sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2007)

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