Und der Friedensnobelpreis geht an ... Al Gore

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Der ehemalige US-Vizepräsident wird gemeinsam mit dem Uno-Weltklimarat für sein Engagement gegen den Klimawandel ausgezeichnet. Am 10. Dezember wird ihm die Auszeichnung übergeben.

Für seinen Kampf gegen den Klimawandel erhält der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore gemeinsam mit dem Uno-Weltklimarat (IPCC) den diesjährigen Friedensnobelpreis. Dies teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Der Preis ist mit rund 1,1 Millionen Euro dotiert und wird traditionell am 10. Dezember überreicht. Im Vorfeld wurde spekuliert, dass Gore im Fall eines Gewinns auch bei den Präsidentschaftswahlen 2008 als demokratischer Kandidat ins Rennen gehen könnte.

Schon Oscar für "Eine unbequeme Wahrheit"

Gore, Vizepräsident unter Bill Clinton (1993-2001) ist heuer bereits Oscar-Preisträger geworden: Sein Streifen "An Inconvenient Truth" (Eine unbequeme Wahrheit) hat die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm 2007 gewonnen. Gore kommt am 24. November in das Wiener Arsenal, wo er im Rahmen des "mobile.futuretalk 07" über die Zukunft der Mobilität referieren wird. Im vergangenen Jahr hat der Bankier Muhammad Yunus aus Bangladesch den Preis erhalten, der mit Mini-Krediten armen Familien zu einem Ausweg aus der Not verhilft.

Der Chef des Nobel-Komitees, Ole Danbolt Mjös, sagte bei der Bekanntgabe: "Gore und der IPCC haben schon sehr früh die Gefahren der globalen Klimaänderung erkannt. Wir möchten mit unseren Entscheidung die Aufmerksamkeit für dieses Thema weiter erhöhen." Gore sei jahrelang einer der "weltweit führenden Umweltschützer" gewesen.

Der indische IPCC-Chef Rajendra Pauchari sagte im norwegischen Fernsehen: "Ich bin völlig überwältigt. Dieser Preis geht an die internationale UNO-Gemeinschaft und alle Staaten, die uns unterstützen." Er habe vor der Entscheidung aus Oslo selbst öffentlich gesagt, dass Gore ihn wie kein anderer verdient habe. In Genf, am Sitz der IPCC, zeigte sich die Sprecherin der Organisation, Carola Traverso Saibante, völlig überrascht.

Auf der Liste der 181 Kandidaten stand in diesem Jahr auch der deutsche Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, den EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso für seine Verdienste um die europäische Einigung vorgeschlagen hat. In Kohls Amtszeit fiel zudem die Öffnung der Berliner Mauer 1989 und die Wiedervereinigung ein Jahr später. Ebenfalls nominiert waren unter anderem die EU und Bono Vox, der Sänger der Pop-Rockformation U2. (Ag./Red.)

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