Die Uraufführung von „Katharsis“ bot kaum Gelegenheit zur Läuterung. Der Stoff könnte unter die Haut gehen, doch die Kompanie Dead Centre hat sich verzettelt.
Leoš Janáčeks „Katja Kabanova“ spielt in Anika Rutkofskys holzschnittartig-plakativer Regie kurz nach dem Ende der Sowjetunion unter bigotten orthodoxen Gläubigen. Die Hauptfigur wird von Gebetbüchern zermalmt. Musikalisch erfreuen ein starkes, homogenes Ensemble mit Marjukka Tepponen an der Spitze und Roland Kluttig am Pult der Grazer Philharmoniker.
Bernd Liepold-Mosser inszeniert den „Talisman“ mit nur wenigen Textadaptionen, die aber dann gelungen sind. Die Kostüme sind herrlich bunt, das Ensemble ist solide.
Anica Tomić will „Zur schönen Aussicht“ am Schauspielhaus Graz besonders aktuell interpretieren. Doch ihrer Inszenierung fehlt das stille Grauen, das Horváths Stücke beschwören.
Regisseur Barrie Kosky setzt seinen Mozart-Da-Ponte-Zyklus weitgehend traditionell komödiantisch fort – mit etwas leichtgewichtigem Ensemble. Der Graf ist kein Harvey Weinstein – aber fast.
Die Impro-Kaiserin Magda Leeb hatte am Weltfrauentag Premiere im Kabarett Niedermair mit dem Solo „Aufpudeln“: Fantasiereisen mit pantomimischer Perfektion und Comic-Sound.
Allen voreiligen Unkenrufen zum Trotz fuhr die Bayerische Staatsoper mit der Erstaufführung von Serge Prokofieffs „Krieg und Frieden“ einen großen Erfolg ein.
Der Exzess in Václav Havels absurdem Einakter „Audienz“ wurde in Wiener Neustadt von Florian Thiel eigenwillig und mit Hang zur Übertreibung inszeniert.
Die „Syrolerin“ Nadja Maleh beschert dem Publikum einen echten Wohlfühlabend. Ihre stereotypen Figuren passen gut ins Gesamtbild. Sie war eine der ersten Frauen im modernen Kabarett und zeigt, dass Humor gendergerecht ist.
Am 6. März startet der Ticketverkauf für das Wiener Kultur-Festival, unter anderem mit der Urversion eines Netflix-Hits, einem viel versprechenden „Pinocchio“, Antigone im Amazonas und einer Großmutter-Hommage: „Ohmmm age Oma je ohomma mama“.
Der 75-Jährige soll bald von der Florentiner Staatsanwaltschaft vernommen werden, es geht um Veruntreuung und Unterschlagung. Er sei ständigen Angriffen ausgesetzt gewesen, besonders von der Presse, sagt Pereira.
Im Landestheater Linz ist mit Dave Malloys „Natascha, Pierre und der große Komet von 1812“ eine Besonderheit des Genres Musical zu sehen. Hier wird Musik gemacht. Das Ensemble in Bestform.
Die Staatsoper erreicht in der laufenden Saison wieder die Auslastung der Vor-Corona-Jahre, die Volksoper fast. Im Burgtheater steigen die Besucherzahlen nur langsam, von der alten Normalität ist man weit entfernt: Ein Drittel der Plätze bleibt immer noch leer.
„Die Oper war revolutionär und ist dann stecken geblieben“, sagt die über Nacht berühmt gewordene Volksopern-Mezzosopranistin Katia Ledoux. Ein Gespräch über Blackfacing, Rassismus im Repertoire und das Queere an „Carmen“.