Das hätte etwas werden können! Ibsens „Peer Gynt“ beginnt stark, sehr stark. Aber dann hat Regisseur Viktor Bodó der Mut verlassen – oder das Vertrauen in den Text.
Viktor Orbans Regierung wil Theaterdirektoren künftig selbst ernennen. Deren Aufgabe soll dann sein, das „Wohlergehen und das Gedeihen der Nation“ zu schützen.
Regisseurin Mateja Koležnik versuchte den fast vergessenen Einakter „Der Henker“ von Maria Lazar aufzupeppen. Das gelang ihr phasenweise, aber nicht ganz.
Der künftiger Volkstheaterchef inszeniert erstmals an der Burg: die Endzeit-Oper „Dies Irae“. Angst hat Kay Voges keine, außer vor Luftlöchern beim Fliegen.
Heinrich von Kleists Monumentaldrama wird von Martin Kušej im Dämmerlicht, blutig und frei von Ironie inszeniert. Das Ganze wirkt steif und unentschlossen.
Staatsintendant Jens-Daniel Herzog ersetzte in der letzten Vorstellung von Giuseppe Verdis Oper "Don Carlos" den erkrankten Hauptdarsteller. Und: Gesungen wurde in zwei Sprachen.
Werner Sobotka inszenierte brav den Hit von Agatha Christie. Für großes Schauspieler-Theater fehlt teilweise die Besetzung. Siegfried Walther gefällt als Detektiv.
Im Prozess gegen Silvia Stantejsky kamen nun die wichtigsten Zeugen zu Wort: Ex-Holding-Chef Springer streute der Angeklagten trotz Misswirtschaft Rosen, Ex-Intendant Hartmann outete sich als „deutscher Kontrollfreak“.