Die Löffler gegen die Schlecker

Ein Kampf der Kulturen steht bevor. Dabei ist nicht die Rede von Christen und Moslems, Linken und Rechten oder Fußballfans jeglicher Couleur ("Bist du Austria oder Rapid?"). Nein, viel schlimmer, es betrifft jeden von uns. Die Frage, die dabei die Welt in zwei Lager spaltet, lautet: Schlecken oder nicht, nämlich Löffeln. Auf der einen Seite stehen Eisstanitzel, über die sich Zungen wie Nacktschnecken winden und die rund um den Mund einen klebrigen Sabber aus Vanille und Fiocco hinterlassen. Auf der anderen Seite haben wir die handlichen Papierbecher mit lustigen, bunten Motiven, in denen mit grässlich neongelben, -grünen oder -roten Plastiklöffel nach Schokolade und Pistazie herumgestochert wird.

Ästhetisch ist beides eine Zumutung. Oder finden Sie es sexy, wenn Männer eine Portion Stracciatella in ihrem Bart spazieren führen? Und einen Plastiklöffel aus dem Plexiglasbehälter zu fischen und dabei mit seinen - hoffentlich wenigstens gewaschenen - Händen gleich alle anderen anzugrapschen, lässt Lebensmittelhygieniker angeekelt frösteln. Da lobe ich mir ein frisch geöffnetes Dosenbier, bevorzugt zu trinken im Horr-Stadion (Austria gegen Mattersburg, 19.30 Uhr). Obwohl, so richtig ästhetisch ist das dann auch wieder nicht. . .

Aber egal, vermutlich fragen Sie sich jetzt ohnehin, wie ich das mit dem Eis halte, wenn ich bei frühsommerlicher Hitze durchs Museumsquartier wandere. Nun: Ich habe Halsschmerzen, ich muss passen.

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