Das ist ein Amboss, du böse Ziege

Lebensnähe ist etwas, das nicht alle Bereiche unseres Lebens auszeichnet. Vor allem dann, wenn wir mit Objekten und Geschehnissen aus anderen Kulturkreisen konfrontiert werden, wird in der imaginären Gedankenblase allzu oft ein Fragezeichen sichtbar. Ein Beispiel? Nehmen wir das "Lehrbuch der armenischen Sprache" von Margret Eggenstein-Harutunian zur Hand. "Sa sal e" - gleich einer der ersten Sätze, den der Lernwillige zu Gesicht bekommt, lässt den Mitteleuropäer kurz fragend mit der Augenbraue zucken. Schließlich hat man den Satz "Dies ist ein Amboss" vermutlich im aktiven Sprachgebrauch kaum wirklich verwendet - geschweige denn hat jemals an einem Amboss gearbeitet. Auch "Sa ul e" ist nicht gerade jener Satz, mit dem der gelernte Wiener üblicherweise eine Konversation zu beginnen pflegt - "Das ist eine Ziege". Gottlob wird gleich der in der Großstadt wahrscheinlichere Fall "Sa ul tsche" mitgeliefert - wenn es sich beim Dackel der Nachbarin eben um keine Ziege handelt.

Falls nun Ihr Interesse geweckt sein sollte, sich näher mit der armenischen Sprache zu beschäftigen, lege ich Ihnen den Kurs A1 Armenisch in der VHS Brigittenau (20, Raffaelg. 11) nahe, für den heute Anmeldeschluss ist. Jenen, die keine Sprache lernen wollen, sei "Kulturen im Dialog" am Polycollege (5, Stöbergasse 11-15) empfohlen, wo sich alles um kulturelle Standards, Kommunikationsmuster, und Wertvorstellungen dreht. Na, wie wäre es damit, Herr Westenthaler? Passt das noch in Ihren Dienstplan?

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