Ich hasse Fortsetzungen (I)

Nur selten ist ein zweiter Teil besser oder zumindest annähernd so gut wie der erste. Oder haben Sie Basic Instinct II gut gefunden? War Meat Loafs Bat out of Hell - Vol. II auch nur annähernd so spannend wie das Original aus den Siebziger Jahren? Und denken Sie an Ihren zweiten Kuss mit der gleichen Wehmut zurück wie an den ersten?

Seien wir uns ehrlich, Fortsetzungen sind im Grunde nur Produkte eines kreativarmen und auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Systems - vom Küssen einmal abgesehen. Also lassen wir das lieber bleiben, nehmen den Hut, sagen "Adieu" und widmen uns dem "Ende. Sogar noch besser als alles gut!" (Mi., 20 Uhr) im Rabenhof. Veranstaltungstechnisch ist der Abend damit noch nicht gelaufen. Schließlich bietet das Iceberg in der Arena ab 22 Uhr Aufgewärmtes aus den Achtzigern. Also, sagen wir "Bonjour". Immerhin, die größten Hits der Neuen Deutschen Welle sind ja (vielleicht abgesehen von Jeanny, Part II, wenn man das zur NDW rechnet) streng genommen keine Fortsetzungen sondern Wiederholungen.

Die sind im Übrigen noch weniger spannend, schließlich passiert dabei gar nichts Neues. Das nennt sich dann Nostalgie. Bei manchen Ereignissen bin ich mir übrigens nicht ganz sicher, ob es sich um Fortsetzungen oder Wiederholungen handelt, in der Politik zum Beispiel. Und wenn wir schon dabei sind, habe ich noch eine Frage: Hat sich schon einmal jemand darüber Gedanken gemacht, dass das Gesetz der Serie verfassungswidrig sein könnte?

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